Städte bauen lernen

Diskussion mit Brannekämper und Goppel

Landtagskandidat Robert Brannekämper warnte vor der Beschleunigung des Siedlungsdruckes.	Foto: VA

Landtagskandidat Robert Brannekämper warnte vor der Beschleunigung des Siedlungsdruckes. Foto: VA

München · Eine besondere Veranstaltung fand im Saal des Hofbräukellers statt: »Wir müssen wieder lernen Städte zu bauen.«

Dass das Thema Denkmalschutz scheinbar nicht nur ein paar wenige Fachleute interessiert, zeigte sich schnell am großen Andrang: Stadtrat und Landtagskandidat Robert Brannekämper hatte auf 50 bis 60 Besucher gehofft, knapp 140 Bürger erschienen.

In seiner Einführungsrede berichtete Dieter Wieland als »Veteran des Denkmalschutzes« über seine »Wunden«, die er bei seinem steten Einsatz für den Denkmalschutz davongetragen habe. Die Diskussion mit dem Landtagsabgeordneten, Staatsminister a. D. und Vorsitzenden des Landesdenkmalrates, Thomas Goppel, dem Stadtrat und Landtagskandidaten, Robert Brannekämper und dem Bezirksrat und Kulturreferenten des Bezirks Oberbayern, Anton Spitlbauer (alle CSU), begann Dieter Wieland, indem er Artikel 141 der bayrischen Verfassung vorlas. Sein Appell ging dabei an die Politik in Fragen des Denkmalschutzes Haltung zu bewahren gegen das Bestreben der Wirtschaft nach ständigem Wachstum. Robert Brannekämper verdeutlichte zum Einstieg nochmals die augenscheinliche Veränderung des Stadtbildes durch die rasante Beschleunigung des Siedlungsdrucks. Dieser Bauboom darf jedoch nach Meinung aller Beteiligten keinesfalls auf Kosten der denkmalgeschützten Stadtgestalt gehen. Goppel appellierte an alle, die in den Denkmalschutz involviert sind, sich der Diskussion zu stellen.

Fünf Bürgerinitiativen, wovon sich vier mit lokalen Anliegen beschäftigen und eine die Landshuter Altstadt unter ihre Fittiche genommen hat, berichteten zwar von ganz unterschiedlichen Objekten aus verschiedenen Epochen doch stach etwas Wesentliches hervor: Dass es darum geht, sich zu organisieren und gemeinsam anzupacken, damit sich auch die nächsten Generationen an architektonischen Raritäten wie der Paul-Heyse-Villa und der Walmdachvilla in der Kolbergerstraße erfreuen können. Es gehe, wie Brannekämper formulierte, um Qualität und nicht um Quantität. »Für die Wohnraumknappheit müssen andere Lösungen gefunden werden, als immer höher und neuer zu bauen«, sagte Brannekämper, »beispielsweise durch einen besseren und schnelleren Nahverkehr«.

Artikel vom 03.09.2013
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