Ab 10. August: Ausstellung in der Galerie Truk Tschechtarow, Haimhauserstraße, Schwabing

»Bei den Rothosen - Sportillustrator Sepp Mauder und sein FC Bayern«

Als sich der FC Bayern im Jahre 1906 als Fußball-Abteilung dem Münchner Sport Club anschloss und fortan deren auffällig roten Hosen trug, schuf Sepp Mauder die Grafik »Die Rothosen«.	Foto: VA

Als sich der FC Bayern im Jahre 1906 als Fußball-Abteilung dem Münchner Sport Club anschloss und fortan deren auffällig roten Hosen trug, schuf Sepp Mauder die Grafik »Die Rothosen«. Foto: VA

München · Sepp Mauder (1884-1969) war seit den 1910er-Jahren in seiner Geburts- und Heimatstadt München vor allem als Kinderbuchillustrator im »bayerischen Jugendstil«, aber auch als Kunstmaler, Schriftsteller und Dichter bekannt geworden.

Er machte praktisch als erster im deutschsprachigen Raum das Genre der »Sportkarikatur« zum Haupterwerbsfeld. Mauder zeichnete jahrzehntelang für die Sportzeitschriften »Fußball« und »Sport Magazin«.

Besonders interessant ist Mauders Verbindung zum FC Bayern, zu dessen frühen Mitgliedern er zählte und dessen Entwicklung vom Schwabinger Vorstadtverein zum europäischen Spitzenclub er hautnah miterleben konnte. Ab 10. August (Eröffnung 19 Uhr), ist nun in der Galerie Truk Tschechtarow, Haimhauserstraße 16a, die Ausstellung »Bei den Rothosen – der Sportillustrator Sepp Mauder (1884-1969) und sein FC Bayern« zu sehen – bis 15. September zu den Öffnungszeiten Mittwoch, Donnerstag, Freitag, 17 bis 22 Uhr, Samstag, Sonntag 14 bis 19 Uhr (Eintritt frei). Als der in Sendling aufgewachsene Mauder im Jahre 1903 erst­mals den FC Bayern mit seinem damaligen holländischen Ausnahmespieler Willem Hesselink auf dem Fußballfeld bewundern durfte, war es um ihn geschehen. »Der FC Bayern war für uns damals schon ›die Fußballmannschaft‹. Von diesem Spiel ab wusste ich, wo ich hingehöre. Ich hatte mein Herz an die Bayern verloren«, sagte er knapp 50 Jahre später.

Nicht einmal 100 Mitglieder zählte der Verein damals, wurde aber dennoch bereits von den anderen Münchner Fußballern teils bewundernd, teils neidisch, als »scheißfein« bezeichnet. Mauder war das egal: Er wollte Teil dieses FC Bayern werden, auch wenn sein Vorhaben kein leichtes war. »Die nahmen nicht jeden auf. Ich musste mich eines Abends in den Pschorrbräu-Bierhallen bei der Vorstandschaft vorstellen und wurde gemustert wie ein Rekrut.« Er hatte Glück: Mauder wurde bei der Musterung von den Herren um den damaligen Präsidenten Franz John für »FC-Bayern-tauglich« befunden.

Fortan zählte Mauder zu den Mitgliedern des FC Bayern, zeitweise war er Kapitän der zweiten Mannschaft. Er erlebte die erste Deutsche Meisterschaft 1932 wie die mühsamen Jahre zwischen 1933 und 1945 und den Bundesligaaufstieg 1965. Selbst am ersten Double im Jahre 1969 nahm er noch Anteil. Bei seinem Tod im Juli 1969 war der FC Bayern mit über 8.000 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein in Deutschland.

Artikel vom 06.08.2013
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