Elisabeth Stettmeier seit vielen Jahren aktiv

Neubiberg · Neubiberger Urgestein feiert

Elisabeth Stettmeier feiert am Sonntag ihren stolzen   80. Geburtstag. 	Foto: Boschert

Elisabeth Stettmeier feiert am Sonntag ihren stolzen 80. Geburtstag. Foto: Boschert

Neubiberg · »Ich will frei entscheiden und nur für die Gemeinde da sein«, sagt Elisabeth Stettmeier, die am Sonntag ihren 80. Geburtstag feiert.

Die Neubiberger Kulturreferentin war nicht nur 40 Jahre Lehrerin und 22 Jahre Rektorin an der Volksschule Neubiberg, sondern sitzt seit dem 1. Mai 1996 im Neubiberger Gemeinderat, zunächst als Parteifreie auf der Seite der SPD/N.U.B, seit 2009 als Mitglied der Freien Wähler Neubiberg und Unterbiberg (FW.N@U).

Freiheit, Toleranz und Hilfe für Jedermann hat sie in ihrem Elternhaus gelernt. Als jüngste von sieben Kindern erlebte sie die Jahre des zweiten Weltkriegs und des Wiederaufbaus im Landkreis Landsberg mit. Dann ging es zu den Sternschwestern nach Augsburg, wo sie zur Lehrerin ausgebildet wurde. Ein Berufswunsch, den sie schon mit 13 Jahren hatte, »weil mich eine Lehrerin so beeindruckt hat. Sie hat mich in der siebten Klasse schon als Aushilfslehrerin eingesetzt«, erzählt Stettmeier.

Kaum hatte sie das Staatsexamen in der Tasche, kam sie 1958 an die Volksschule Neubiberg, wo sie 40 Jahre bleiben sollte. Sofort engagierte sie sich in der Lehrerfortbildung, gab Malkurse für Kinder und schrieb mit an einem Mathematik-Lehrbuch für Grundschulen. »Meine Tür stand für die Kinder immer offen!«, betont sie. »Sie kamen und fragten ´darf ich dir meine Geschichte vorlesen?. Dann gab es für mich kein Telefon mehr, sondern ich hörte nur den Kindern zu«.

Immer bezog sie die Schulkinder in das Gemeindeleben ein und wurde 1976 deren Rektorin. Getroffen vom Tod ihres geliebten Mannes, Rektor Josef Stettmeier, ließ sie nicht nach, für Optimierung der Unterrichts- und Erziehungsarbeit zu sorgen oder Schulprojekte, Schulfeiern und Jubiläumsfeiern mit der Gemeinde zu organisieren. Als die Partnerschaft mit Tschernogolowka gefeiert werden sollte, bat sie Bürgermeister Josef Schneider plötzlich, zur Feier etwas zu machen, das das Zusammenkommen der zwei Gemeinden abbildet. »Einfälle kommen nicht auf Befehl«, erwiderte Stettmeier ihm. Aber die begeisterte Tänzerin dachte sich etwas aus: Zwei Tanzpaare stehen an den zwei Enden der Bühne und wenden sich voneinander ab. Zunehmend interessieren sie sich für Tanz und Musik der anderen bis schließlich alle vier lachend zusammen tanzen.

Von da an musste sie den Bürgermeister häufiger vertreten, wenn es um Reden ging. Sie tat es gerne und wurde von den Neubibergern 1996 zur Gemeinderätin gewählt. Bei der Gemeinderatswahl 2009 sogar mit der höchsten Stimmzahl aller Kandidaten. Als Verbandsrätin beim Zweckverband für weiterführende Schulen und der Carl-Steinmeier-Mittelschule bringt sie ihre große Kenntnis ein. Als Kulturreferentin fehlt die elegant gekleidete Frau mit den wachen Augen bei keiner Veranstaltung, denn für sie geht »die Pflicht vor die Kür, Persönliches wird hinter Pflicht gestellt«. Sie wünscht sich, dass »wir ehrlich miteinander um die beste Lösung ringen, für die Gemeinde«. Erhebt sie die Stimme im Gemeinderat, ist es augenblicklich mucksmäuschenstill, auch wenn sie zunehmend häufiger Gemeinderatsmitglieder ermahnen muss, dass es um Interessen der Gemeinde, nicht aber einer Partei oder Einzelperson geht. »Ich bin seit 1958 in Neubiberg zu Hause«, sagt Elisabeth Stettmeier und verrät ihren Herzenswunsch: »Ich möchte mit 80 ein Gesicht haben, in dem Augen leuchten und Falten Geschichten erzählen«. Der Münchner WochenAnzeiger mit seiner Ausgabe Südost-Kurier gratuliert zu diesem Engagement und sendet die besten Glückwünsche! Angela Boschert

Artikel vom 02.08.2013
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