Was jetzt zu tun ist: Aktuelles zum Asiatischen Laubholzbockkäfer

Feldkirchen · So finden Sie ihn

Bildhübscher Nerver: Diesen Gast hätten wir gerne wieder los. Bäume, die vom ALB befallen sind, können nicht mehr gerettet werden.	Foto: LfL

Bildhübscher Nerver: Diesen Gast hätten wir gerne wieder los. Bäume, die vom ALB befallen sind, können nicht mehr gerettet werden. Foto: LfL

Feldkirchen · Von ALB kann der Gartenfreund Alpdrücken bekommen, vor allem, wenn er ein paar hübsche Laubgehölze sein eigen nennt. Denn wo Anoplophora glabripennis Moschulsky, zu deutsch Asiatischer Laubholzbockkäfer, kurz ALB, auftaucht, sind die Bäume dem Tod geweiht. Der aus Asien eingeschleppte Schädling befällt von unseren heimischen Bäumen fast alle Laubholzarten, auch gesunde Exemplare.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer

  • Der Asiatische Laubholzbockkäfer
    Themenseite zum meldepflichtigen, im Münchner Umland aufgetauchten, asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis, abgekürzt: ALB)

Bei starkem Befall stirbt der Baum in wenigen Jahren ab. Da es kein chemisches Mittel gegen den ungebetenen Gast gibt, muss die weitere Verbreitung verhindert werden, deswegen ist der Fund eines Asiatischen Laubholzbockkäfers auch meldepflichtig. Auch die Briten und die Belgier kämpfen schon mit dem bis zu vier Zentimeter großen Käfer mit den attraktiven schwarzweiß geringelten Fühlern. In Bayern tauchte er erstmals 2004 im Landkreis Passau auf. Seit Herbst 2012 lehrt er die Feldkirchner das Fürchten. Aber die Gemeinde gibt sich kampfbereit. Befallene Bäume wurden gefällt, man arbeitet eng mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen und sammelt Proben. Sogar eine Schweizer Spürhündin, die den Käfer gut riechen kann, war im Einsatz, und auf ALB-Schulungen konnten sich die Feldkirchner schlau machen lassen. Im Rahmen des staatlichen Monitorings wurden in einem Waldstück südöstlich des Gewerbeparks Bockkäferlarven in Ahornbäumen gefunden. Die Larven werden derzeit untersucht. Die Autobahnmeisterei wird an den Böschungen entlang der A 94, wo im Januar die Bäume gefällt wurden, herumliegende Äste aufsammeln und auf der Rückseite der Lärmschutzwand auch die Stöcke roden und schreddern. Auch im Wohngebiet werden in den nächsten Monaten wieder Kontrolleure, Baumsteiger und Spürhunde im Schwerpunktgebiet eingesetzt. Aber auch die Feldkirchner Bürger sind gefordert.

Die Grundstückseigentümer müssen mindestens alle vier Wochen ihre Laubbäume kontrollieren. Für die Eiablage nagen die Weibchen des Käfers runde, bis zu ein Zentimeter große Gruben in die Rinde des Baumes. Jedes Weibchen legt 30 bis 70 Eier. Aus diesen Eiern schlüpfen nach zwei Wochen Larven, die sich später in das Innere des Baumes hineinbohren und den Baum durch die immer größer werdenden Gänge (Durchmesser ein bis drei Zentimeter) schädigen. Im zweiten Jahr nach der Eiablage erfolgt die Verpuppung im Holz. Im Zeitraum von Juni bis August schlüpft der Käfer und hinterlässt ein etwa zwölf Millimeter großes, kreisrundes Ausbohrloch. Die erwachsenen Käfer leben etwa sechs bis acht Wochen.

Jetzt ist also Schlüpfzeit, was den Delinquenten aus seiner Deckung lockt. Er liebt die Wärme und ist deshalb oft erst am Nachmittag aktiv. Durch seine Größe ist er recht träge und brummt etwa so laut wie ein Maikäfer. Sein schwarz glänzender Körper ist mit weißen Punkten bedeckt. Wer so aussieht und sich so verhält, der müsste doch leicht zu finden sein. Aber man sollte nicht übers Ziel hinausschießen. Es gibt eine Reihe heimischer »Böcke«, zum Beispiel den Schuster-, Schneider- oder Pappelbock, die dem exotischen Kollegen ähneln, aber harmlos und zum Teil sogar geschützt sind. Haben Sie ein verdächtiges Tier entdeckt, dann fangen Sie es am besten in einem Einmachglas. Im Rathaus Feldkirchen oder bei der LfL in Freising kann man Ihnen dann weiterhelfen. Mehr Informationen erhalten Sie auf deren Internetseite www.lfl.bayern.de.

Bleiben Sie dem Schädling auf den Fersen
Folgende Symptome können auf einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer hindeuten:
· grobe Bohrspäne (kein Bohrmehl!) am Stammfuß oder in den Astgabeln
· kreisrunde Ausbohrlöcher von etwa zwölf Millimetern Durchmesser
· Rindenverletzungen und Saftfluss am Stamm durch Eiablage der Käfer
· große ovale Larvengänge im Holz
Gefährdet sind Laubgehölze, vor allem Ahornbäume. Bevorzugte Wirtsbäume außerdem:
Birke, Rosskastanie, Weide und Pappel.

Gabriele Heigl

Artikel vom 16.07.2013
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