Kein Geld für Seniorenstadtpläne vom Münchner Stadtreferat

Trudering · Farce um Finanzierung

Trudering · Die Gestaltung und Realisierung eines Seniorenstadtplans war und ist ein harter Kampf. Sehr viel Arbeit steckt in dem Projekt, das Otto Steinberger (CSU), vorangetrieben hat. Mit vielen Akteuren im Bezirk wie dem Alten-Service-Zentrum (ASZ) hat er die wichtigsten Anlaufstellen für Senioren ausgewählt, die nun in diesem Stadtteilplan extra eingezeichnet werden. Angeregt hat diese Pläne das Münchner Referat für Gesundheit und Umwelt, kurz RGU.

Aber wie in Trudering lässt das Referat auch in anderen Stadtbezirken die Ehrenamtler bei der Umsetzung komplett im Regen stehen. Um Layoutfragen, Formate und auch den Druck muss sich jeder Bezirksausschuss (BA) und damit die einzelnen Aktiven völlig alleine kümmern. Die städtischen Druckereien könnten das geforderte große Format nicht drucken, hieß es lapidar vom RGU. Und auch die Finanzierung sei allein BA-Sache. Und beim Geld hört der Spaß dann endgültig auf. Wie in Trudering, so kämpfen die Seniorenstadtplan-Macher nun auch in anderen Bezirken um das erforderliche Budget von rund 8.000 Euro Druckkosten. Tatsächlich wird der Truderinger Seniorenplan mit einer Auflage von 12.000 Stück in einem Großformat zwischen DIN A0 und DIN A1 deutlich günstiger, denn Steinberger hat sich nicht nur um die Inhalte, sondern auch schon um Anzeigensponsoren wie die Münchner Stadtsparkasse und die MVG bemüht.

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Auch die Aktiven Zentren Trudering geben einen Zuschuss von 2.500 Euro. Aber er braucht die finanzielle Zusage des BAs zur Sicherheit. Andernfalls würde er mit seinem Privatvermögen für etwaige Zusatzkosten haften. »Otto Steinberger hat das Minenfeld Seniorenstadtteilplan mutig zu einem Zeitpunkt übernommen, als das Projekt schon sehr schwierig war«, so Parteikollege Georg Kronawitter. »Unheimlich viel Zeit, nämlich rund 200 Arbeitsstunden, hat er nun investiert, da darf es doch nicht an 8.000 Euro scheitern, die real 5.600 Euro Ausgaben für den BA bedeuten.« Trotzdem, andere im BA wie Henrike Haarstick drängen auf billigere Druckmöglichkeiten, womöglich in Leipzig, wo es günstigere Angebote gäbe. Auch Vorschläge für andere Formate werden erhoben, mit denen der Plan dann für die Älteren keinen Sinn mehr macht, denn gerade bequeme Lesbarkeit und Größe war das Ziel. Auch der Grüne Stadtrat Herbert Danner wehrt sich gegen hohe Ausgabe aus dem BA-Budget. »Die Grünen sitzen nicht zum Abnicken hier. Wir machen uns Gedanken, wie man sparen kann und suchen Alternativen.«

Geld im BA-Säckel für Trudering-Riem

Hocherfreulich und komisch, angesichts härtester Budget-Diskussionen. Der BA 15 haushaltet seit Jahre sehr gut und hat Geld für Bürgerprojekt im Topf. Man schiebt stets ein ganzes Jahresbudget von rund 30.000 Euro vor sich her, das sogar irgendwann weg sein könnte, weil nicht ganz sicher ist, ob man die Gelder von Jahr zu Jahr übertragen und ansparen darf. In Sachen Seniorenstadtplan fühlt sich Steinberger stark angegriffen. Dann ergreifen Susan Beer, SPD und andere seine Partei. Mit drei Gegenstimmen und Zähneknirschen auf vielen Seiten stimmt der BA nach langer Debatte für die Finanzierung des Seniorenplans. bus

Artikel vom 13.07.2013
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