BA-Vorsitzende Dietz-Will über die Entscheidungen zum Paulaner-Areal

Au · »Bürgerbeteiligung ist nicht gescheitert«

BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will	Foto: js

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Au · Bei der Überplanung der Paulaner-Nachbebauung geht die Stadt ganz neue Wege. Bei keinem Bauprojekt wurden die Bürger so früh und so intensiv eingebunden wie bei diesem.

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Jetzt hat sich die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), Adelheid Dietz-Will zu den Entscheidungen zu Wort gemeldet. In ihrer Stellungnahme heißt es: »Seit mehr als zwei Jahren organisieren wir die Bürgerbeteiligung für die Nachnutzung der Betriebsflächen der Paulaner-Brauerei. Am 16. Mai haben wir eine Stellungnahme zur Auswahl der Preisgruppen abgegeben, die sich auf die Wünsche der Bürger bezog. Nach diesen Leitlinien haben wir Entwürfe empfohlen, die den Wünschen der Bürger am meisten entsprochen hätten.

Die außerordentliche Bürgerversammlung am 4. Juni hat diese Entscheidung nochmals bestätigt: 225 stimmberechtigte Bürger stimmten bei einer Gegenstimme unserer Auswahl auch zu. Wir sahen vor, für die Welfenstraße das Büro Ebner and friends und für die Regerstraße das Büro Meili und Peter, während für das Teilgebiet Ohlmüllerstraße keine ausdrückliche Empfehlung abgegeben wurde. In der Ohlmüllerstraße wurde vom Preisgericht das Büro Steidle Architekten ausgewählt. Für das Teilgebiet Welfenstraße wurde der Entwurf des Büros Caruso, und für das Teilgebiet Regerstraße das Büro Rapp und Rapp gewählt. Bedeutet das ein Scheitern der Bürgerbeteiligung? Davon kann keine Rede sein. Im Gegenteil, die wichtigsten Forderungen haben sich durchgesetzt.

Die Planungsbüros haben nach den Ergebnissen des Workshops nachgebessert:

  • 1. Es wird im Planungsgebiet kein einziges Hochhaus gebaut, wie es die Bayerische Hausbau bis zum Schluss vorgehabt hat.
  • 2. 30 Prozent geförderter Wohnungsbau wird jetzt vorgesehen, verteilt auf alle drei Planungsgebiete.
  • 3. Im Gebiet wird es mehr Gewerbe und Dienstleistung geben als ursprünglich vorgesehen.
  • 4. Die Bebauung in der Regerstraße passt sich besser ins Stadtklima ein als der zunächst vom Preisgericht bevorzugte Entwurf.

Alle Bürger, die in Au-Haidhausen mitgewirkt haben, haben verlangt, dass sich die Landeshauptstadt tatkräftig im Grunderwerb einsetzt für Genossenschaftswohnungen. Das werden wir im Verfahren weiterhin verfolgen. Der nächste Schritt für die Bürgerbeteiligung wird bei der Aufstellung der Bebauungspläne erfolgen.

Stolz sind wir auf die aktive Teilnahme der Bürger. Sie haben mitgewirkt bei sieben Bürgerversammlungen, bei Veranstaltungen mit der VHS und dem BA, beim Workshop und der Erörterungsveranstaltung, sowie bei drei Sondersitzungen des BA. Unsere Aufgabe als gewählte Bezirksausschussmitglieder ist es, Interessenstandpunkte der Bürger zu klären, zu schärfen, zu präzisieren und in den politischen Willensprozess weiter zu transportieren und aufzugreifen. Dass dies so gut gelungen ist, ist besonders den Architekten aufgefallen, die immer wieder den guten Informations- und Kenntnisstand der Bürger gelobt haben. Dafür werden wir weiterhin sorgen.«

Artikel vom 29.06.2013
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