Open-Air-Saison startet: Simone Bauers neues Anekdoten-Buch

München · Man sitzt im Auge des Hurrikans

Simone Bauer hat viele verrückte Dinge auf Musikfestivals erlebt – und daraus ein Buch gemacht.  Foto: privat

Simone Bauer hat viele verrückte Dinge auf Musikfestivals erlebt – und daraus ein Buch gemacht. Foto: privat

München · Der Sommer steht vor der Tür, und Musikfans freuen sich auf den Start der Open-Air-Saison. Schon am Pfingstwochenende findet im Münchner Olympiapark das Theatron-Festival statt.

Doch wie verteidigt man bei einer Massenveranstaltung wie „Rock im Park“ eigentlich seinen Platz in der ersten Reihe? Und was soll man bloß drei bis fünf Tage essen? 33 Anekdoten rund um Musikfestivals hat Simone Bauer zusammengetragen. In ihrem demnächst erscheinenden Buch „Matsch-Memoiren“ berichtet die junge Autorin, die 1990 in der Nähe von Regensburg geboren wurde, von eigenen Erfahrungen, lässt aber auch andere Festivalgänger, wie die Band „Killerpilze“, zu Wort kommen. Wir sprachen mit der Wahl-Münchnerin Simone Bauer über ihre kuriosesten Momente auf Festivals und die Idee zu ihrem Buch.

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Münchner SamstagsBlatt: Frau Bauer, was war denn Ihr verrücktestes Erlebnis auf einem Musik-Festival?

Simone Bauer: Das war ziemlich verrückt: Ich war 2009 beim „on 3“ in München, als plötzlich Pete Doherty auf die Bühne gekommen ist und den Auftritt von Kettcar gesprengt hat. Er hat einfach ein paar Songs gespielt und ist wieder gegangen. Alle Leute sind total ausgetickt, vor allem die Presse war außer Rand und Band. (Anm. d. Red.: Der als Überraschung geplante Auftritt endete in einem Skandal, als der sichtlich angetrunkene Doherty die erste Strophe des Deutschlandliedes sang.)

Haben Sie weitere besondere Erinnerungen an Festivals im Münchner Raum?

Simone Bauer: Ja, zum Beispiel an das „Sonnenrot“ in Eching. Da war ich mit einer Freundin, und wir sind beide krank geworden. Es hat geregnet und gestürmt, aber wir sind trotzdem dageblieben. Man sitzt im Auge des Hurrikans und weiß nicht, ob man wieder heimkommt, aber verbringt eine tolle Zeit mit der besten Freundin. Das Festival wurde wegen des Wetters gekürzt und es war kaum noch jemand da. Die Bands haben also vor sehr wenigen Leuten gespielt und die Stimmung war fast wie bei einem Club-Konzert.

Können Sie uns einen Geheimtipp für Münchner Musikfreunde verraten?

Simone Bauer: Ja, die Veranstaltungen auf der Theatron-Bühne im Olympiapark, sowohl das Pfingstfestival als auch den Musiksommer. Die kennen gar nicht so viele Leute, obwohl da immer wieder einige große Namen spielen. Und auch viele gute Münchner Bands.

Wann waren Sie das erste Mal auf einem Festival und welche Erinnerungen haben Sie daran?

Simone Bauer: Das erste Mal war „Rock im Park“ 2007, da war ich 16. Es war schön, so etwas zu erleben, auch wenn es sehr viel geregnet hat. Auf jeden Fall hat es Lust auf mehr gemacht!

Kam Ihnen die Idee zu Ihrem Buch „Matsch-Memoiren“ während eines Musikfestivals?

Simone Bauer: Nein, das nicht. Ich habe damals gerade überlegt, auf ein Festival zu fahren und da ich davor schon auf einigen gewesen war, hatte ich auch viele Geschichten dazu im Kopf. Da habe ich mir gedacht, dass man da gut ein Buch darüber schreiben könnte.

Wurde daraus nun eine nette Anekdotensammlung oder auch ein Survival Guide für Festivalgänger?

Simone Bauer: Sowohl, als auch. Im Buch werden 33 Geschichten erzählt, und darin werden natürlich auch Tipps gegeben. Entweder lernen die Leute aus ihren Dummheiten, oder es steht im Text, was man unbedingt auf ein Festival mitnehmen sollte. Da hat ja jeder seine eigenen Sachen.

In „Matsch-Memoiren“ berichten auch andere Festivalfreunde von ihren Erlebnissen. Wie kam es dazu?

Simone Bauer: Manche Geschichten kannte ich schon vorher und habe die Leute dann konkret darauf angesprochen. Mal lebt das dann ja noch einmal durch, wenn man es erzählt. Zudem habe ich Freunde und Kollegen gefragt und meinen Vater gebeten, dass er sich umhören soll.

Wie kann man sich die Arbeit am Buch vorstellen? Haben Sie sich im Zelt Notizen gemacht oder später alles aus der Erinnerung reflektiert?

Simone Bauer: Ich habe viele Leute getroffen und mir ihre Geschichten erzählen lassen. Manche Interviews habe ich auch außerhalb der Festivals geführt. So bin ich zu einer Freundin in die Schweiz gefahren oder habe mich mit Leuten in München im Café getroffen. Und einmal habe ich auf dem „Highfield“-Festival bei Leipzig einen Taxifahrer kennengelernt und den gleich nach Anekdoten gefragt.

Und wo werden Sie in diesem Sommer unterwegs sein?

Simone Bauer: Ich überlege, wieder zu „Rock im Park“ zu fahren, auch wenn es schon ausverkauft ist. Aber das Line-Up ist sehr gut. Und vielleicht gehe ich auch auf das neue „Ahoi Rock“ im Münchner Kesselhaus, weil da „Fall Out Boy“ spielen werden.

Das Buch „Matsch-Memoiren – 33 Festivalgänger erinnern sich an die krasseste Party ihres Lebens“ von Simone Bauer erscheint am 1. Juni zum Preis von 9, 95 Euro im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag.

Von Benjamin Schuldt

„Auf welche Musikfestivals gehen Sie im Sommer?“ Stimmen Sie ab unter www.samstagsblatt.de.

Artikel vom 08.05.2013
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