Bald wieder jeden Samstag tandeln auf dem Optimolgelände

Haidhausen-Au-Berg am Laim · Flohmarktzeit is!

Die Münchner lieben ihre Hofflohmärkte. In der Au ist es am kommenden Samstag so weit. Auch in Berg am Laim tut sich Neues für die Flohmarktfans.	Foto: hw

Die Münchner lieben ihre Hofflohmärkte. In der Au ist es am kommenden Samstag so weit. Auch in Berg am Laim tut sich Neues für die Flohmarktfans. Foto: hw

Haidhausen-Au-Berg am Laim · Die Flohmarktsaison ist eröffnet. In den Hinterhöfen Haidhausens wurde kürzlich wieder engagiert gefeilscht. Am kommenden Samstag, 11. Mai, bieten die Bewohner der Au ihre Waren an.

Termine für Flohmärkte

Schon bald könnte es auf dem Gelände der Kultfabrik außerdem wieder einen regelmäßigen Flohmarkt geben. Der Berg-am-Laimer Bezirksausschuss (BA 14), der das Vorhaben immer vehement abgelehnt hatte, hat dem Projekt auf seiner jüngsten Sitzung nun doch zugestimmt.

»Das Viertel war voll wie nie«, freut sich René Götz, Veranstalter der Hofflohmärkte. Mehr als 220 Hausgemeinschaften hätten sich dieses Jahr am Saisonauftakt in Haidhausen beteiligt. Verkaufen können die Bewohner bei den Stadtteil-Flohmärkten, die jeweils einmal jährlich stattfinden, alles, was sie nicht mehr brauchen. Angeboten werden etwa Kinderkleidung und ausgediente Möbel, Schallplatten, gebrauchte Elektrogeräte oder kuriose Mitbringsel aus dem Urlaub – kurz: alles, was sich in Kellern und Dachböden findet. Einzige Auflagen: Die Hausverwaltung muss zustimmen, und gewerbliche Verkäufe sind ausgeschlossen.

Erfreulich sei gewesen, dass sich nicht nur die angestammten Bewohner aus dem Franzosenviertel rund um die Wörthstraße und den Pariser Platz, sondern auch diejenigen des Neubaugebiets an der Welfenstraße beteiligt hätten, sagt Götz. In den kommenden Jahren werde man versuchen, die neuen Anwohner noch mehr mit einzubinden.

Weiter geht es am Samstag von 10 bis 17 Uhr in der Au und Untergiesing. In den vergangenen Jahren sei dort der Schwerpunkt des Hofflohmarkts vor allem am Candidplatz gewesen, nun liege das Zentrum jedoch wieder am Mariahilfplatz und der Ohlmüllerstraße, so Götz. Angemeldet hätten sich bislang rund 160 Hausgemeinschaften. Doch auch Kurzentschlossene können sich noch beteiligen. Bis zu zwei Tage vor dem Termin ist eine Nachmeldung möglich.

Der BA hat sich umstimmen lassen

Nicht nur einmal im Jahr, sondern jeden Samstag kann es in Berg am Laim künftig wieder heißen: »Flohmarkt is!« Die Betreiber der Kultfabrik am Ostbahnhof planen, auf dem Optimolgelände eine Fläche für 140 Stände für den Privatverkauf zur Verfügung zu stellen. Der BA Berg am Laim hatte sich lange gegen das Vorhaben gewehrt. Der Grund: Die Flohmärkte, die auf dem Areal bis vor zehn Jahren regelmäßig stattfanden, hatten wegen Lärmbelästigung und Vermüllung immer wieder zu Anwohnerbeschwerden geführt. Daher mussten sich die Betreiber der Kultfabrik 2010 dazu verpflichten, künftig auf die Veranstaltung von Flohmärkten zu verzichten. Er sehe keinen Grund, diese Vereinbarung rückgängig zu machen, hatte BA-Chef Robert Kulzer (SPD) noch im Januar betont. Allerdings war diese Haltung schon damals im Stadtteilparlament umstritten. Da bei Flohmärkten gebrauchte Dinge wiederverwertet würden, sei dies aus ihrer Sicht »ein guter Konsum«, sagte Jennifer Brichzin (Grüne). Zudem seien Flohmärkte bei den Bürgern sehr beliebt. Dem Projekt nicht zuzustimmen, nur weil möglicherweise etwas mehr Müll anfalle, sei ihrer Meinung nach nicht angemessen: »Das Leben macht nun mal ein bisschen Dreck.«

Mit Ausnahme der Stimmen der Grünen hatte sich der Bezirksausschuss im Winter allerdings noch gegen den Flohmarkt ausgesprochen. Geändert hat das Stadtteilparlament seine harte Haltung nun nach einem Ortstermin mit den Veranstaltern. »Wir haben uns überzeugen lassen, dass es diesmal funktionieren kann«, so Kulzer auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Der neue Flohmarkt werde ohne Beschallung stattfinden, außerdem gebe es ein Müllkonzept. Auch die Lokalbaukommission sehe keinen Grund, das Vorhaben zu verbieten. Unter diesen Voraussetzungen gab der BA nun einstimmig grünes Licht. Allerdings räumte Kulzer ein, man betrachte 2013 zunächst als Probejahr. Sollten wieder Probleme auftauchen, müsse es erneut Gespräche geben. Julia Stark

Artikel vom 07.05.2013
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