Attachinger Vereine lassen 100 Luftballons gegen 3. Startbahn steigen

Attaching · Der Maibaum als Protestbaum

Attaching · Die Attachinger Vereine stellen am 1. Mai um 10 Uhr in Attaching den traditionellen Maibaum auf. Vielleicht wird dieser der letzte traditionelle Maibaum in Attaching sein.

Der Grund: Ganz Attaching liegt im sogenannen »Wirbelschleppen-Risikogebiet« einer möglichen dritten Startbahn am Flughafen München. Deshalb ist nicht sicher, ob in Attaching mit einer dritten Startbahn der Maibaum noch am traditionellen Standort in der Mitte des Dorfes aufgestellt werden könnte. Eine Auflage im Planfeststellungsbeschluß zur dritten Startbahn (PFB, Kapitel 2.2.2) schreibt jedenfalls vor, dass in Attaching die Standfestigkeit des Maibaums am traditionellen Standort zu untersuchen sei und der Maibaum, Kranz und Tafeln »wirbelschleppenstabil« zu ertüchtigen seien, also so, dass sie auch Luftverwirbelungen hinter fliegenden Flugzeugen standhielten. Was das bedeutet, hat den Attachingern bisher weder der Flughafen noch die Regierung von Oberbayern erklärt.

Mit der dritten Startbahn wäre es übrigens in ganz Attaching auch verboten, Lufbalons oder Drachen steigen zu lassen. Als Zeichen für die lebendige Dorfgemeinschaft von Attaching und gegen die Startbahn werden deshalb in diesem Jahr nach dem Aufstellen des Maibaums 100 Luftballons (so viele wurden genehmigt) mit Postkarten in den Himmel steigen.

Es könnte der letzte sein

Absender und Finder der drei Luftballons, die am weitesten geflogen sind und derenb Karten bis 30. Mai zurückgeschickt wuden, werden zu einer Stadtführung nach Freising und Attaching sowie zum Essen in die Sportgaststätte Attaching eingeladen.

Mi der Aktion kämpfen einige Attachinger für eine lebenswerte Zukunft und dafür, dass CSU und FMG den Bürgerwillen gegen die dritte Startbahn respektieren. Der Freisinger Stadtteil Attaching wird von den Auswirkungen der geplanten Startbahn bsonders stark betroffen sein. Täglich werden bis zu 400 Landungen in 75 Metern Höhe oder 78 Starts ab 200 Meter Überflughöhe direkt über Attaching stattfinden. Sonnenschirme und Markisen müssten dann die Windstärke 6 aushalten. Wahrscheinlich müssen in ganz Attaching die Dachziegel angeschraubt werden. Hinzu kämen gesundheitsgefährdende Abgase und Kerosingeruch. Das Sportgelände könnte nicht mehr betrieben werden können und sogar die Kinder im Kindergarten in Attaching dürften sich zukünftig nur noch in geschlossenen Räumen aufhalten.

Für eine lebenswerte Zukunft im Ort

Das von der Regierung von Oberbayern definierte Entschädigungsgebiet würde eine Schneise durch den Ort reißen. Was das für Auswirkungen auf die Menschen, auf die Vereine hat, will sich dort keiner vorstellen.Besonders erschreckend sei: Wenn es die dritte Startbahn schon gäbe, aber Attaching nicht, dann dürfte dort, wo jetzt Attaching liegt, aufgrund eines Siedlungsverbotes gemäß Fluglärmgesetz nicht gebaut werden.

Artikel vom 29.04.2013
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