Festspielhaus Neuperlach will ins Heizkraftwerk umziehen

Ramersdorf/Neuperlach · Bald neuer Standort?

Helmut von Ahnen freut sich über die Zustimmung des BA: Das ehemalige Hackschnitzel-Heizkraftwerk diente bisher der Gewofag-Verwaltung. Das Gebäude wäre ein idealer neuer Standort für das Festspielhaus.	Fotos: bus

Helmut von Ahnen freut sich über die Zustimmung des BA: Das ehemalige Hackschnitzel-Heizkraftwerk diente bisher der Gewofag-Verwaltung. Das Gebäude wäre ein idealer neuer Standort für das Festspielhaus. Fotos: bus

Ramersdorf/Neuperlach · Das Neuperlacher Festspielhaus zieht es an den Karl-Preis-Platz nach Ramersdorf. Es wäre ein Umzug vom ehemaligen Supermarkt ins einstige Hackschnitzel-Heizkraftwerk.

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Seit 18 Jahren ist die Kultur- und Jugendeinrichtung in der Quiddestraße 17 eine Institution für professionelle Theater- und Videoarbeit. Allerdings hat das Bildungsprojekt im ursprünglich ersten Neuperlacher Supermarkt an diesem Standort nur eine Duldung. Nun könnte das gesamte Festspielhaus schnell ein neues Domizil in Ramersdorf finden. Die Gewofag verlässt ihr denkmalgeschütztes Gebäude in unmittelbarer Nähe des Karl-Preis-Platzes. »Ein toll hergerichtetes, nahezu ideales Haus für uns und die Theaterschule«, so Festpielhaus-Geschäftsführer Helmut von Ahnen.

Auf Distanz zum Hanns-Seidel-Platz

Eigentlich, so die Planungen, soll das Festspielhaus ein neues Zuhause auf dem Hanns-Seidel-Platz bekommen, um endlich das Provisorium in der Quiddestraße zu verlassen. Den blauen Flachbau dort möchte die Stadt abreißen. Auch die zum Festspielhaus gehörende Theaterschule mit ihren Klassen und Workshopräumen auf dem Grünstreifen der Rosenheimer Straße 250 könnte dann endlich integriert werden. Denn auch diese Baracken sind eine Übergangslösung. Doch wann die gesamte Neugestaltung im Neuperlacher Zentrum wirklich kommt, ist offen. »Realistisch wird der neue Hanns-Seidel-Platz wahrscheinlich unsere Enkel erfreuen«, meint Guido Bucholtz.

Genauso wie die SPD unterstützt der Grüne Fraktionssprecher die Umzugspläne des Festspielhauses. »Wenn das Festspielhaus nach Ramersdorf zieht«, so die SPD, »erreichen wir für den gesamten Bezirk eine bessere Verteilung der Jugendeinrichtungen.« Und wer weiß, am Hanns-Seidel-Platz könnten vielleicht andere Raumwünsche, wie ein größerer Saal für das Kulturzentrum realisiert werden. »Wir wollen die Gesamtplanung für den Hanns-Seidel-Platz nicht gefährden«, stellt Helmut von Ahnen klar. »Aber die Immobilie der Gewofag, die sich kurzfristig für uns aufgetan hat, ist ideal und steht schon ab diesem Sommer leer. Das Haus mit der denkmalgeschützten Fassade ist in einem sehr guten Zustand, hat tolle Räume im ersten und zweiten Stock und beispielsweise auch ein beeindruckendes Treppenhaus«, so von Ahnen weiter. »Ich will nicht sagen, dass wir in Neuperlach unglücklich sind, aber wenn wir jetzt die Möglichkeit haben, schon 2014 alle an einen neuen, U-Bahn-nahen Standort zu ziehen, dann müssen wir einfach zuschlagen.« Denn schon lange sind die Theaterleute angehalten, einen Ersatzstandort zu finden, um die Duldung in der Quiddestraße durch die Lokalbaukommission zu beenden.

Breite Zustimmung auf allen Seiten

Die Gewofag, die mit ihrem Gebäudeservice-Management von der Rosenheimer Straße 192 / Wageneggerstraße an den Otto-Hahn-Ring zieht, hat ihr Gebäude explizit für eine soziokulturelle Nutzung angeboten. Auch das Stadtjugendamt und Vertreter des Bezirksausschusses (BA) 16 haben die Räume besichtigt und sind sehr angetan. Die Beteiligten würden profitieren, wenn es klappt mit dem Umzug an den Rosenheimer Platz. Deshalb stimmt der BA gerne zu und würde das Festspielhaus nach Ramersdorf ziehen lassen. »Das freut mich sehr«, so von Ahnen. »Von der Zustimmung erhoffe ich mir einen starken Anschub für den Umzug. Gerade jetzt im Wahljahr sollte die Stadt die Jugend- und Kulturarbeit fördern.«

Innerhalb eines Jahres könnten die notwendigen Umbauten abgeschlossen sein. Im Gewofag-Haus gibt es einen Veranstaltungsraum für circa 120 Besucher, der größer und höher als der bisherige Spielraum in der Quiddestraße ist. Das käme Theaterinszenierungen zugute, allerdings sind dort zwei tragende Säulen etwas im Weg. »Hier müsste noch eine Lösung gefunden werden, aber da bin ich zuversichtlich«, so von Ahnen. »Jedes Haus und jede Planung hat Vor- und Nachteile. Ein denkmalgeschütztes Haus kann man nicht mit einem Neubau vergleichen. Insgesamt bin ich von den Möglichkeiten des Gebäudes an der Rosenheimer Straße restlos begeistert.«

Kostenloser Theaterabend am kommenden Freitag

Wer mal sehen möchte, was das Festspielhaus produziert, ist herzlich zum Theaterbesuch eingeladen. Gleich zwei Arbeiten aus der Projektwerkstatt der Theaterschule Yorik werden am Freitag, 19. April, aufgeführt. Auf dem Programm stehen das Stück »Du Opfer« über Anna, die seltsame und überhebliche Neue und »The Beauty and the Beats« mit einer Band, bei der sich zu viel um Schönsein und Oberflächlichkeit dreht, die aber auch um Authentizität und Liebe kämpft. Der Eintritt ist frei, Beginn in der Quiddestraße 17 ist um 20.30 Uhr. bus

Artikel vom 16.04.2013
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