Bundesliga-Team des USC München gründet den RBB

München · Losgelöst vom Stammverein

Der bisherige Spielertrainer und Initiator der Neugründung Benjamin Ryklin beim Pass. Foto: Verein

Der bisherige Spielertrainer und Initiator der Neugründung Benjamin Ryklin beim Pass. Foto: Verein

München · Es hatte sich schon seit vielen Monaten abgezeichnet, nun ist es entschieden: Der Deutsche Rollstuhlbasketball-Rekordmeister USC München wird ab der kommenden Saison kein Bundesliga-Team mehr stellen.

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Die aktuelle Bundesliga-Mannschaft beschloss, sich gemeinsam vom Verein zu lösen und einen neuen Klub zu gründen. Der soll nun Rollstuhlbasketball München, kurz RBB, heißen. Doch noch ist nicht klar, in welcher Form die Gründung geschehen soll. Laut dem bisherigen Spielertrainer und Initiator der Neugründung, Benjamin Ryklin, könnte der RBB als Förderverein ins Leben gerufen werden, der schließlich für eine mögliche Bundesliga-Mannschaft verantwortlich ist. Ein ähnliches Modell gibt es in Frankfurt bereits und könnte als Vorbild dienen.

Seit vielen Jahren hatte der Rekordmeister USC quasi keine Chance mehr, um den Titel mitzuspielen, da sich die beiden einzigen reinen Profiklubs der Nation, der RSV Lahn-Dill und die RSC-Rollis Zwickau, als schier unschlagbar herausstellten und die Meisterschaft unter sich ausmachten. Die Münchner aber galten zumindest als sicherer Anwärter auf die Play-Offs, in die die vier Bestplatzierten der regulären Saison einziehen. Vor der nun abgelaufenen Saison verpflichtete der USC in Tamer Artan ein langjähriges Vereinsmitglied als Coach des Bundesliga-Teams. Die großen Hoffnungen, die in Artan gesetzt worden waren, wurden aber enttäuscht. Der Saisonstart floppte: Nur zwei Siege, einer, weil der Gegner nicht antrat, gelangen in den ersten sieben Spielen. Daraufhin sprach sich die Mannschaft gesammelt gegen den Trainer aus. Der Vorstand aber hielt an ihm fest. Nach Saisonende legte die Mannschaft dem Vorstand ein Konzept über eine professionellere Gestaltung in einigen Bereichen vor. Auch das wurde abgelehnt.

Somit stand die Entscheidung fest, einen neuen Verein zu gründen. „Wir haben leider keine gemeinsame Basis gefunden. Das tut mir in der Seele weh“, sagte USC-Präsident Wolfgang Schäfer, der seit 30 Jahren dabei ist. Der Traditionsklub wird sich nun aus dem Spielbetrieb der Ersten Bundesliga zurückziehen. Die bisher zweite Mannschaft wird voraussichtlich in die Zweite Bundesliga aufsteigen, sodass der USC immerhin nicht ganz in der sportlichen Bedeutungslosigkeit versinkt. Schäfer sagte, der Fokus werde nun aber erstmal auf die Nachwuchsförderung und das Sportangebot für sogenannte Frischverletzte gelegt.

Die bisherige USC-Mannschaft will nun entscheiden, in welcher Form der RBB München gegründet werden soll. Ryklin und seine Teamkollegen müssen darauf hoffen, dass sie weiterhin in der höchsten Spielklasse an den Start gehen dürfen. Die Bundesliga-Versammlung muss nämlich im März darüber entscheiden, ob der RBB die USC-Lizenz bekommt. „Wir werden sicher an den Start gehen, egal in welcher Liga“, sagte Ryklin, der beim RBB auch einen Vorstandsposten übernehmen wird. Da sie aber komplett zusammenbleiben, sei es sinnvoll, sie weiter in der Bundesliga ranzulassen, erklärt er weiter. Bis zur Entscheidung sollen die Gespräche mit Sponsoren und Trainern noch weiter intensiviert werden. Schließlich soll München auch mit neuem Verein ein Bundesliga-Standort bleiben.

Artikel vom 28.02.2013
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