Lösung am Seniorenhaus in der Effnerstraße noch nicht in Sicht

Bogenhausen · Warten auf den Bus

Barbara Mooser (rechts), Leiterin des MünchenStift-Hauses an der Effnerstraße, und Leonhard Wagner (links), Geschäftsführer des Christophorus Hospiz Vereins, kämpfen für eine Busanbindung in der Effnerstraße. 	Foto: hgb

Barbara Mooser (rechts), Leiterin des MünchenStift-Hauses an der Effnerstraße, und Leonhard Wagner (links), Geschäftsführer des Christophorus Hospiz Vereins, kämpfen für eine Busanbindung in der Effnerstraße. Foto: hgb

Bogenhausen · Die intensiven Bemühungen um einen Busanschluss für die Senioreneinrichtung der MünchenStift GmbH an der Effnerstraße, für den Christophorus Hospiz Verein, für im Bau befindliche altersgerechte Wohnungen, für drei Kindertagesstätten, für die Bewohner vieler Reihenhäuser und Blockbauten sowie für ein Hotel gehen in die nächste Runde.

»Haus an der Effnerstraße« in Bogenhausen

Das Thema stand auch wieder auf der Tagesordnung des Bogenhauser Bezirksausschusses (BA). Der BA unterstützt zwar die vielfältigen Bemühungen für eine Bushaltestelle vor dem Seniorenhaus, aber noch ist er sich nicht schlüssig, welcher Weg der beste ist.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) argumentiert mit der Unwirtschaftlichkeit. Sie vermutet, dass die Bushaltestelle vor dem MünchenStift-Haus nicht die entsprechenden Fahrgastzahlen bringen würde. Dieses Argument will man an der Effnerstraße indes entkräften. Aktiv wurde vor allem der Seniorenbeirat von Bogenhausen, vertreten durch die Vorsitzende Anna Durchardt und die Schriftführerin Irmgard Dietz. Durchardt monierte in einem Brief an die MVG, »dass Sie nicht auf die einzelnen Gründe unseres Antrags eingegangen sind. Vor allem die besondere Mobilitätsproblematik der betagten Bewohner und Besucher des Effnerhauses wurde bei einer Entfernung von rund 400 Metern zur Bushaltestelle Odinstraße nicht berücksichtigt. 400 Meter bedeuten bei einer eingeschränkten Mobilität etwa eine halbe Stunde Zeitaufwand. Dabei muss man berücksichtigen, dass keinerlei Einkaufsmöglichkeiten im Haus und der näheren Umgebung vorhanden sind und die Busverbindung für jeden Einkauf und Arztbesuch unumgänglich ist.«

Barbara Mooser, die Leiterin des Effnerhauses, schloss sich der Initiative des Seniorenbeirats an. Und sie konnte beeindruckende Zahlen potenzieller Fahrgäste nennen: 50 Mieter im Bereich Wohnen mit Service, 80 angestellte und 50 ehrenamtliche Mitarbeiter, 50 Besucher der Pflegebewohner und von Hausführungen machen jährlich mehr als 58.000 Fahrgäste, pro Tag rund 160 Fahrgäste. Für die im Haus möglichen 174 Pflegebewohner wurde keine Fahrt angesetzt. Ein weiterer Mitstreiter pro Bushaltestelle ist Leonhard Wagner, Geschäftsführer des Christophorus Hospiz Vereins in der Effnerstraße 93. Auch er kalkuliert auf ähnlicher Grundlage mit einem jährlichen Bedarf von knapp 30.000. So kommt man also in der Summe auf etwa 88.000 potenzielle MVG-Kunden, oder 240 Fahrgäste pro Tag nur für die beiden sozialen Einrichtungen. Seniorenchefin Durchardt bittet vor diesem Hintergrund die MVG »um baldige Umsetzung unseres Antrags«.

Die christsoziale BA-Fraktion hatte Beratungsbedarf angemeldet, daher wurde ein Antrag der SPD vertagt. Dieser sieht vor, dass die MVG überprüfen soll, ob die Buslinie 188 im südlichen Teil ab Herkomerplatz von der Oberföhringer- auf die Bülow- und Effnerstraße »verschwenkt« werden kann. Als nördliche Abzweigungsmöglichkeiten kämen die Lohengrin- oder die Odinstraße sowie die Wahnfriedallee in- frage. Ohne große Mehrkosten könnte nach SPD-Ansicht so eine Verbindung zumindest zu den Umsteigepunkten am Effner- und am Herkomerplatz sowie zur U-Bahn-Haltestelle Richard-Strauss-Straße geschaffen werden. »Lediglich die Fahrgäste, die die Haltestellen Mahirstraße und Isarring benutzen, die erfahrungsgemäß vergleichsweise wenige sind, hätten geringfügig längere Wege in Kauf zu nehmen.« Fraktionschef Peter Scheifele zur Idee: »Bei dieser Lösung benötigt man keine zusätzlichen Busse.« Großer Nachteil: Der Arabellapark mit U-Bahn-Endstation, Busbahnhof, Stadtbücherei, Volkshochschule, Geschäften, Wochen- und Supermarkt, Apotheken, Cafés, Kinos und mehr als zwei Dutzend Arztpraxen und Kliniken bleibt links liegen, die Länge des Fußwegs ab Effnerhaus bleibt fast gleich.

CSU-Lokalpolitiker Adalbert Knott dagegen favorisiert laut einem der Redaktion vorliegenden Antrag eine »Pendelbus«-Lösung zwischen Herkomerplatz oder Busbahnhof Arabellapark und der Feringastraße in der Nachbargemeinde Unterföhring, wo sich auch eine Wendemöglichkeit befinde. Was genau unter einem Pendelbus zu verstehen ist, ist noch unklar. Fest steht, dass diese Lösung wohl nicht kostenneutral zu bekommen wäre. Welchen Antrag sie letztendlich stellen, entscheiden die Kommunalpolitiker bei der nächsten BA-Sitzung am Dienstag, 12. März, 19.30 Uhr, im Gehörlosenzentrum an der Lohengrinstraße. Helmut G. Blessing

Artikel vom 26.02.2013
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