Nadelöhr Wintrichring: Bauarbeiten sollen noch in diesem Quartal beginnen

Moosach · Hier kracht es zu oft!

Ende des ersten Quartals 2013 will das Baureferat den Komplettumbau der Kreuzung Wintrichring (im Vordergrund), Allacher und Nederlinger Straße in Angriff nehmen. Die aktuellen Bauarbeiten hätten damit aber nichts zu tun. ws

Ende des ersten Quartals 2013 will das Baureferat den Komplettumbau der Kreuzung Wintrichring (im Vordergrund), Allacher und Nederlinger Straße in Angriff nehmen. Die aktuellen Bauarbeiten hätten damit aber nichts zu tun. ws

Moosach · Noch in diesem Quartal will das Baureferat damit beginnen, die Kreuzung Wintrichring, Allacher und Nederlinger Straße umzubauen. Eigentlich hätten die Bagger schon im Herbst 2012 anrücken sollen.

Umbau: Wintrichring

Doch man habe sich entschlossen, die vorbereitenden Arbeiten näher an den eigentlichen Baubeginn zu legen »und somit die Gesamtmaßnahme im Zeitablauf zu komprimieren«, erklärte Dagmar Rümenapf vom Baureferat auf Anfrage. Für die Autofahrer werde dadurch die Zeit der Verkehrsbehinderungen verkürzt. Der Baubeginn sei also gar nicht verschoben worden und auch an der geplanten Fertigstellung im Herbst 2013 werde sich nichts ändern.

Die derzeitigen Arbeiten am Wintrichring hätten aber mit dem Umbau der Kreuzung noch nichts zu tun. Im Februar müssten vorab vier Bäume gefällt und später durch 17 neue ersetzt werden. Der eigentliche Baubeginn solle eben – abhängig vom Ende der Frostperiode – Ende des ersten Quartals erfolgen, kündigte die Sprecherin des Baureferates an.

Die Stadt nimmt nach jahrelangem Hin und Her um die Finanzierung nun endlich die Umgestaltung dieser großen Kreuzung in Angriff. Herzstück ist der Bau einer ampelgesteuerten Mittelinsel. Auf diese Weise werde der Verkehr in der Kreuzung nach und nach geräumt und das Linksabbiegen sicherer gemacht. Ortsunkundige Autofahrer seien manchmal überfordert und würden den entgegenkommenden Linksabbiegeverkehr unterschätzen. Die Stelle gilt seit Jahren als Unfallschwerpunkt. Allein im vergangenen Jahr hätten sich dort 23 schwerwiegende Unfälle mit 14 Verletzten ereignet, berichtete der Moosacher Polizeichef Klaus Kellerer, Leiter der Inspektion 44 Moosach, auf Nachfrage.

Im Jahr 2011 habe man 17 gravierende Unfälle registriert, 2010 seien es 20 gewesen. »Es gibt immer einen gleichbleibenden Level an Unfällen, mal sind es in einem Jahr etwas mehr und mal etwas weniger.« An dieser Kreuzung krache es häufiger als anderswo in Moosach. Hauptursache sei das Linksabbiegen, es habe 2012 allein 14 der insgesamt 23 schwerwiegenden Unfälle verursacht. Deshalb ist man bei der Moosacher Polizeidienststelle froh, dass etwas passiert. »Wir begrüßen den Umbau und die Entschärfung dieser Kreuzung«, so Kellerer.

Diese Kreuzung sei seit Jahren ein Nadelöhr im Münchner Nordwesten und in der Hauptverkehrszeit stark befahren. Nach Angaben der Stadt passieren täglich mehr als 60.000 Autos diesen Verkehrsknoten. Baureferentin Rosemarie Hingerl erhofft sich durch den Umbau »ein Leistungsplus von zwölf Prozent«. So stimmte im Frühjahr 2012 auch die breite Mehrheit des Bauausschusses im Stadtrat parteiübergreifend für den Komplettumbau. Das Vorhaben ist mit 2,6 Millionen Euro kalkuliert.

Im Moosacher Bezirksausschuss ist man ebenfalls froh, dass es endlich losgeht. Die örtliche SPD hat nun noch eine Anregung zur künftigen Gestalt dieser »sehr großen Kreuzung« nach dem Umbau. Die geplante Mittelinsel, ab Herbst ständig von Autos, Bussen und Lastwagen umbraust, müsse künstlerisch gestaltet werden, forderte Kathrin Koop (SPD). Solche »Kreiselkunst« sei mittlerweile weit verbreitet, auch in München. »Neben der sicheren und effektiven Verkehrsplanung« für diese Großkreuzung dürfe das Baureferat auch die Planungen zur Gestaltung der Verkehrsinsel selbst nicht außer Acht lassen, argumentierte Koop. Wally Schmidt

Artikel vom 15.01.2013
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