Was steht an in Bogenhausen und Unterföhring?

Bogenhausen/Unterföhring · Jahresrückblick von 2012 und 2013 im Visier

Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen, und  Franz Schwarz, Bürgermeister der Gemeinde Unterföhring. Fotos: hgb

Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen, und Franz Schwarz, Bürgermeister der Gemeinde Unterföhring. Fotos: hgb

Bogenhausen/Unterföhring · Am Jahresende heißt es für die Lokalpolitiker auch schon nach vorne zu sehen auf die Herausforderungen des neuen Jahres. Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA 13) Bogenhausen von den Grünen, und Franz Schwarz (SPD), Bürgermeister der an den 13. Stadtbezirk grenzenden, 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde Unterföhring, haben schon genau im Visier, was im neuen Jahr alles ansteht.

Beim Kulturellen liegt für Pilz-Strasser im neuen Jahr einer der Schwerpunkte. Nach dem Erfolg der Kulturtage im vergangenen Sommer freut sie sich jetzt schon auf die – wie sie es nennt – »kleinen Kulturtage«: 100 Jahre Eingemeindung von Oberföhring in die Landeshauptstadt sind Anlass für ein Fest, das nach ersten Planungen am 6./7. Juli stattfinden wird. Um Kultur geht es auch bei den Planungen für das Bürgerhaus, das im künftigen Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße entstehen soll. Pilz-Strasser spricht von »Ehevertrag«, lächelt verschmitzt und betont, dass dafür viele Gesprächsrunden anstehen, viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse. »Ehevertrag« – gemeint ist eine Liste von Regelungen und Vereinbarungen, »vor allem mit dem Sozialreferat«, für dieses »lang ersehnte Kulturbürgerhaus«. Hinter dem Termin zum Baustart für den Prinz-Eugen-Park steht aber ein Fragezeichen. Wegen der beschlossenen Verkehrserschließung erwägt eine Bürgerinitiative eine Normenkontrollklage. »Das würde alles verzögern, was schade wäre. Aber die Stadt ist dafür juristisch gut aufgestellt. Ich wünsche mir, dass 2013 mit dem Bau begonnen wird, damit im September 2015 viele Wohnungen fertig sind.« Und weiter geht’s mit dem »Wunschkonzert: der Unterricht in der Schule im Prinz-Eugen-Park möge bald starten, der Platz vor dem Bürgerhaus Bedeutung bekommen, Läden und Gastronomie Vielfalt bringen.

Der Bauboom in Bogenhausen wird natürlich auch 2013 ein großes Thema bleiben: Pilz-Strasser: »Nicht nur östlich der S8, sondern auch an vielen anderen Ecken wird geplant, gebaut und verdichtet. Wir erleben die Sorge darüber, wie schnell sich alles verändert hat und noch verändert und wie viel Negatives damit zusammenhängt. Der Charakter des Viertels geht verloren, Grünflächen verschwinden, der Verkehr nimmt zu, Präzedenzfälle für höhere Bebauungen werden geschaffen, und was gebaut wird, ist nicht unbedingt immer schön anzusehen. Es gibt aber ein paar Fakten, um die wir nicht herumkommen: Zuzug lässt sich nicht begrenzen, München braucht bezahlbare Wohnungen, und bestehendes Baurecht kann nicht zurückgenommen werden. Wir müssen aber dem Wildwuchs entgegenwirken. Das geht nur mit viel Bürgerbeteiligung und mit einem Gesamtkonzept.« Verkehr – auch dieses Thema wird den 13. Stadtbezirk im neuen Jahr beschäftigen. »Dafür muss es Lösungen geben, sowohl für den Individualverkehr als auch für eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die Tram St. Emmeram ist ein gutes Beispiel, dass das gelingen kann. Jetzt wird eine weitere Straßenbahnlinie das Bogenhauser Tor am Vogelweideplatz anschließen«, konstatiert die Grünen-Politikerin.

In Unterföhring im Fokus: Erweiterung der Grundschule

Voller Tatendrang ist auch Unterföhrings Erster Bürgermeister Franz Schwarz: »Auch 2013 gibt es viel zu tun – packen wir’s gemeinsam an.« Eines der wichtigsten Projekte ist die Erweiterung der Grundschule samt Bau einer Zweifach-Schulsporthalle und einer Mensa. »Mit Hochdruck werden die Hochbaumaßnahmen gestartet, um die Fertigstellung vor dem Schulbeginn 2014/15 zu gewährleisten«, betont Schwarz. Während des Baus wird die Gemeinde einen Shuttle-Bus ins Sportzentrum an der Jahnstraße einsetzen, damit dort der Sportunterricht der Kinder durchgeführt werden kann. Für die Umsetzung des vom Gemeinderat beschlossenen Seniorenkonzepts im ehemaligen Gasthaus Zum Gockl – das Gebäude wird grundlegend saniert – starten 2013 die Planungen. Dies trifft auch auf die Volkshochschule zu. Nachdem die Kommune Eigentümerin der Grundstücke in zentraler Lage, dem Bahog-Gelände, ist, werden sich die Fachleute für Verkehr und Freianlagen zusammen mit den VHS-Verantwortlichen ans Werk machen, um einen ersten Entwurf für ein mögliches Raumprogramm zu gestalten. Auch für die verschobene Rathaussanierung stehen erste Untersuchungen an, wie beispielsweise Betonteilprüfungen und Brandschutzmaßnahmen. »Der Beginn der Arbeiten ist aber voraussichtlich erst 2014«, äußert sich der Gemeindechef vorsichtig, wohlwissend, dass es »Überraschungen« geben kann.

Im Zug des Geovol-Projekts, der örtlichen Fernwärmeversorgung mit regenerativer Energie, werden einige Straßenzüge wie die Alte Münchner-, die Aschheimer- oder die Münchner Straße fertig gestellt. Außerdem wird die Gemeinde die Anschlussstelle A 99 an die M3 »mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln vorantreiben, bis die Realisierung erfolgt ist«, macht Schwarz deutlich. Weitere anstehende Maßnahmen: die Ausbauarbeiten auf dem Gelände der Kinder- und Jugendfarm an der Jahnstraße und die Umsetzung der neue Bestattungssatzung nach der künftig auch Baumbestattungen im Parkfriedhof möglich sind. Und dann gibt es da noch ein Thema, das den Gemeindechef offensichtlich kräftig wurmt, obwohl er es eigentlich abhaken muss. 2012 musste Unterföhring eine Niederlage bei der Vergabe des Gymnasiumsstandplatzes einstecken – die Nachbargemeinde Ismaning hatte den Zuschlag erhalten. »Unterföhring wird alles unternehmen und seinen Willen weiter bekräftigen«, so Schwarz, »um von den zuständigen Stellen zur Zeitachse für das Gymnasium eine klare Aussage zu erhalten«. Rundum erfreulich sind dagegen drei Unterföhringer Jubiläen im Jahr 2013: der Förderverein Soziale Dienste kann auf zehn, die Kolpingsfamilie auf 30, die Freiwillige Feuerwehr gar auf 140 Jahre Bestehen zurückblicken.

Helmut G. Blessing

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Artikel vom 25.12.2012
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