Viele Probleme an Bayerns Hochschulen

München · Studenten prangern an

München · Wie in fast jeder anderen Stadt kämpfen die Münchner Universitäten mit einer enormen Flut Studenten. Da dies zunehmend zu Raum- und Personalproblemen führt, fordern gerade die Studierendenvertretungen seit geraumer Zeit entsprechende Maßnahmen.

Studiengebühren in Bayern

Mit über 32.000 Studierenden hat etwa die TU München so viele Studierende wie nie zuvor. Die Zahl der neu immatrikulierten Bachelor-Studierenden stieg im Vergleich zum Wintersemester 2010/2011 um 46 Prozent auf über 7.500 an. „Nachdem wir den doppelten Abiturjahrgang im letzten Jahr an den meisten Fakultäten recht gut bewältigen konnten, müssen wir schauen, dass auch in diesem Jahr ausreichend Räumlichkeiten für die weiter gestiegene Zahl an Studierenden zur Verfügung steht“, so Sebastian Koch, Vorsitzender des Fachschaftenrats der TUM. „Gerade die Anzahl an Arbeitsplätzen in der Bibliothek und in Lernräumen reichte schon in den letzten Jahren nicht aus. Hier muss nachgebessert werden“, ergänzt Stefan Bschorer, stellvertretender Vorsitzender des Fachschaftenrats. Die Studierendenvertretung der TUM erarbeitet deshalb gerade zusammen mit der Hochschule ein neues Lernraumkonzept, bei dem leer stehende Räume besser erfasst werden sollen und damit als Lernräume durch die Studierenden genutzt werden können.

„Es fehlt aber nicht nur an genügend Arbeitsplätzen, sondern vor allem auch an bezahlbarem Wohnraum in München und Umgebung für die Studierenden“, kritisiert Ari Wugalter, studentischer Vertreter in Senat und Hochschulrat. „Wir haben an der TUM eine umfassende Befragung der Studierenden über ihre Wohnsituation gemacht. Die Auswertung läuft im Moment noch, aber bereits die ersten Ergebnisse weisen darauf hin, dass Studierende in München kaum mehr Platz zur Verfügung haben als einem Hund zusteht – und das bei Mietkosten von oft über 400 Euro im Monat“, so Wugalter weiter. Um endlich mehr bezahlbaren Wohnraum in München zu schaffen, setzt sich die Studierendenvertretung seit Jahren für einen Ausbau der Wohnheime des Studentenwerks München ein.

Aber nicht nur an ihrer Hochschule und in ihrer Stadt selbst sehen die Studierenden Änderungsbedarf. „Bayern und Niedersachsen sind die letzten Bundesländer, die Studiengebühren erheben. Und das, obwohl sich seit der Einführung eine große Mehrheit der Studierenden gegen die unsozialen Gebühren ausspricht. Wir fordern vor diesem Hintergrund eine sofortige Abschaffung der Gebühren und deren Kompensation aus Haushaltsmitteln“, so Franziska Traube, ebenfalls studentische Vertreterin in Senat und Hochschulrat und Sprecherin der Landes-ASten-Konferenz Bayern. Traube weiter: „Noch in diesem Studienjahr finden Landtagswahlen in Bayern statt und Hochschulpolitik gehört eindeutig zum Handlungsbereich der Länder. Wir werden unsere Studierenden deshalb sehr genau darüber informieren, welche Konzepte die einzelnen Parteien in diesem Bereich vorzuweisen haben.“

Artikel vom 22.10.2012
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