BA 16 diskutiert über Verkehrsplanung an der Hochäckerstraße

Perlach · Droht Verkehrschaos?

Noch ist eine Gärtnerei auf der Fläche des Neubaugebiets. Droht der Hochäckerstraße durch die neuen Bewohner der Verkehrsinfarkt?	Foto: bus

Noch ist eine Gärtnerei auf der Fläche des Neubaugebiets. Droht der Hochäckerstraße durch die neuen Bewohner der Verkehrsinfarkt? Foto: bus

Perlach · Sorgen um mangelnde Parkplätze und einen Verkehrskollaps nach Fertigstellung des Neubaugebiets zwischen Hochäcker- und Peralohstraße treiben den Unterausschuss Stadtentwicklung und Bauvorhaben des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach um. Bürger und Politiker haben angesichts der circa 2.500 zusätzlichen Perlacher in etwa 1.150 Wohneinheiten Bedenken.

Verkehrskonzept rund ums Wohnquartier Hochäckerstraße

Die vorgesehenen Flachdächer machen dabei die Planungen nicht gerade sympathischer. Grundsätzlich steht der BA jedoch eindeutig hinter dem neuen Wohngebiet. Sehr wichtig nimmt der BA die einzelnen Planungen zum Neubaugebiet östlich der Salzburger Autobahn und nördlich des Neuen Südfriedhofs. Deswegen greift man sogar das bereits abgehandelte Thema Anzahl der Autostellplätze wieder auf. Nach erneuter Diskussion wird die Stadt angehalten den tatsächlichen Bedarf zu überprüfen und die Zahlen nicht schönzurechnen. Sogar der Grüne Bernd Oostenryck plädiert für zusätzliche Tiefgaragen. Aber wie viel Verkehr entsteht wirklich? »Auch die zukünftige Verkehrsbelastung muss gründlich überplant werden«, so Wolfgang Thalmeir (CSU) vom Bauunterausschuss.

Zu pauschal seien die bisherigen Aussagen. Sie lauten: »Der Neuverkehr sowie der langfristig prognostizierte Verkehrsanstieg auf der Ottobrunner Straße und der Unterhachinger Straße können an den benachbarten Knotenpunkten des umgebenden Straßennetzes weiterhin leistungsfähig abgewickelt werden.« Blickt man auf die in dieser Begründung geschätzten Zahlen von 2008, ergibt sich allein für die Hochäckerstraße allerdings eine Verdoppelung des täglichen Verkehrsaufkommens auf dann über 8.000 Autos. Auch Thomas Knauer (CSU) zweifelt: »Die Angaben widersprechen sich und sind veraltet.« Allerdings solle man nicht alles, was die Verwaltung macht, grundsätzlich infrage stellen, gibt die SPD zu bedenken. »Wir dürfen nicht nur verhindern. Entscheidend ist es den öffentlichen Nahverkehr von Anfang an einzubinden«, so Josef Kress-del Bondio (SPD).

»Wir müssen sachlich bleiben, dann können wir sehr gut mit dem Neubaugebiet leben«, ergänzt die Parteikollegin Astrid Schweizer. Fraktionsübergreifend begrüßen die Stadtteilpolitiker die neue Siedlung ausdrücklich. »Auch wenn manche Nachbarn nicht erfreut von den Planungen sind, ist es keine Frage, dass wir hier zusätzlichen Wohnraum schaffen müssen«, bekräftigt die BA-Vorsitzende Marina Achhammer. So einigte man sich auf den Antrag, die Verkehrssituation nicht zu überplanen, sondern genau zu überprüfen.

»Die Planungsschritte müssen in der richtigen Reihenfolge ablaufen«, so Thalmeir. »Es ist entscheidend die Fehler aus anderen Baugebieten nicht zu wiederholen.« Auch an der Radwegverbindung will man arbeiten. Bisher endet der neue Radweg entlang der Hochäckerstraße vor der Brücke, zukünftig solle er über die Autobahn hinausgehen. Auch Richtung Perlach fehlt eine gute Radanbindung zu Schulen und Kirchen.

bus

Artikel vom 09.10.2012
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