München · Thema der Woche: Wiedereintritt in die Kirche
Wenn man krank darnieder liegt, hat das den Vorteil, dass man hemmungslos fernsehen darf. Auch die Sachen, die man eigentlich nie schauen dürfte und das auch nie, nie zugeben möchte. Shopping-TV zum Beispiel.
Für mich neu ist, dass man dort nicht nur geradezu unverzichtbare Küchengeräte erstehen, sondern auch Lebenshilfe für alle Lebenslagen kaufen kann. Denn guter Rat ist dort tatsächlich teuer. Frauen mit fragwürdigem Make-up und Glaskugeln vom Ramschtisch sagen, wo es lang geht, ob der Liebste derselbige bleiben wird oder nur Lernpartner ist, ob es mit dem Job besser wird oder wie man sein Kind erziehen soll. Man kann nur hoffen, dass die armen Menschen, die sich dort Rat erhoffen, auch ein paar vernünftige Freunde haben, die ihnen gehörig den Kopf waschen. Der Mensch, so scheint es, kommt ohne Glauben eben nicht gut aus.
Sicherlich gibt es zuhauf gerechtfertigte Kritikpunkte an der Kirche, und billig ist die Mitgliedschaft auch nicht.
Aber wenn man auf den eigentlichen Ursprung, nämlich auf die Person Jesus, zurück-geht und das Glück hat einen Pfarrer/Priester zu finden, dem seine Schäfchen wirklich am Herzen liegen, dann ist das Geld dort doch gut angelegt. Abgesehen davon, dass mit den Kirchensteuern auch Kindergärten, Altenzentren und Behindertenheime gefördert werden, ganz ohne Glaskugel, dafür aber vorhersehbar sinnvoll. So seh ich das.
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