Nordkoreanische Delegation besuchte die AFK-Geothermie GmbH

Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim · Reges Interesse aus Fernost

Die nordkoreanische Delegation ließ sich vom AFK-Aufsichtsratsvorsitzenden Englmann (5. v. l.), Kirchheims dritter Bürgermeisterin Renate Meyer und dem AFK-Geschäftsführer Thomas Fröhlich (7. v. l.) durch die Energiezentrale in Aschheim führen. F: AFK

Die nordkoreanische Delegation ließ sich vom AFK-Aufsichtsratsvorsitzenden Englmann (5. v. l.), Kirchheims dritter Bürgermeisterin Renate Meyer und dem AFK-Geschäftsführer Thomas Fröhlich (7. v. l.) durch die Energiezentrale in Aschheim führen. F: AFK

Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim · Hatten sich vor kurzem Gäste aus Thailand und zuvor Besucher aus der Türkei über die deutschlandweit erste interkommunale Geothermie-Anlage der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim informiert, so war nun eine Delegation aus Nordkorea zu Gast.

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Ihre einwöchige Reise durch Bayern und Nordrhein-Westfalen war von der Friedrich-Naumann-Stiftung organisiert worden. In Nordkorea will man bei der Energieversorgung auch auf Erdwärme setzen. Vor allem geologische und technische Details wurden von der Delegation hinterfragt. Die zwölf vorwiegend aus der Forschung stammenden Mitglieder der Delegation zeigten reges Interesse und nahmen die AFK-Energiezentrale bei einem Rundgang unter die Lupe. AFK-Geschäftsführer Thomas Fröhlich berichtete, dass die Förderbohrungen im Herbst 2008 begonnen hatten und bereits im Herbst 2009 die ersten Kunden mit AFK-Erdwärme versorgt werden konnten. »Bis Ende 2012 werden rund 55 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt sein. Die Anschlussleistung liegt bereits bei 27 Megawatt, was umgerechnet einer Wärmeversorgung von über 1.750 Einfamilienhäusern entspricht«, so Fröhlich. Mit AFK-Wärme versorgt werden private, gewerbliche und kommunale Gebäude in den rund 28.000 Einwohner zählenden drei Gemeinden und ihren Ortsteilen.

Bei ihrem Rundgang wurden die Nordkoreaner auch von Helmut J. Englmann, AFK-Aufsichtsratsvorsitzender und Aschheimer Bürgermeister, Kirchheims dritter Bürgermeisterin Renate Meyer sowie vom Feldkirchner Umweltreferenten Klaus Pitterle begleitet. Englmann wies darauf hin, dass das Geothermieprojekt nicht nur wirtschaftlich sein soll, sondern vor allem eine umweltbewusste Wärmeversorgung mit einer erneuerbaren Energie ist. Laut Thomas Fröhlich war es Ziel, »unabhängig zu werden von knapper werdenden fossilen Brennstoffen, wie Öl und Gas, aber auch von zuliefernden Staaten des Nahen Ostens. Dies ist auch ein Standortvorteil für die Kommunen. Außerdem findet eine regionale Wertschöpfung statt: Das Geld bleibt in der Region und wird nicht nach außen transferiert.«

Welche geologischen Voraussetzungen sind wichtig, wie tief muss man bohren, wo bekommt man solche Bohrer und wieviel heißes Wasser muss gefördert werden? Diese und andere Fragen hatte Thomas Fröhlich zu beantworten. Die Fördermenge liege bei 75 Litern pro Sekunde und es werde aus 2.200 bis 2.700 Metern Tiefe heißes Wasser mit 85 Grad gefördert, erklärte Fröhlich. Bürgermeister Englmann wies auch auf die Heilwasser-Qualität des Thermalwassers hin. Die Delegation hat bei ihrer Deutschland-Reise ein straffes Programm. Dazu gehören in Bayern Besuche der Geothermieanlagen und –projekte in Unterhaching, Ismaning und Erding sowie Gespräche mit Vertretern des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien.

Artikel vom 03.09.2012
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