2.500 Anwohner evakuiert – Entwarnung bislang nicht absehbar

Schwabing · Bombenfund: Alarm in Schwabing!

2.500 Anwohner evakuiert, kein U-Bahnstopp an der Münchner Freiheit, das Areal komplett gesperrt: Am Montagmittag wurde an der Feilitzschstraße eine Fliegerbombe gefunden.	Foto: ko

2.500 Anwohner evakuiert, kein U-Bahnstopp an der Münchner Freiheit, das Areal komplett gesperrt: Am Montagmittag wurde an der Feilitzschstraße eine Fliegerbombe gefunden. Foto: ko

Schwabing · Es verspricht ein schöner Tag zu werden: strahlender Sonnenschein, knapp 30 Grad. Doch für Anwohner und Berufstätige rund um die Münchner Freiheit ist dieser Dienstag alles andere als ein gewöhnlicher Wochentag Ende August:

Nachtrag, 29.08.2012: Unter Facebook finden Sie eine Bildergalerie zum Ausnahmezustand in Schwabing während der Sperrung.

Themenseite zur Fliegerbombe in Schwabing

Die Fliegerbombe, die Bauarbeiter an der Feilitzschstraße auf dem Gelände der ehemaligen Schwabinger 7 gefunden haben, macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Eine Frau steht im Business-Outfit an der Polizeiabsperrung an der Herzogstraße. In der Ferne sieht man blaue Lastwagen, die neben dem markanten Dach der Trambahnhaltestelle an der Freiheit parken. Die Straße ist menschenleer, bis auf einige Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, die per Megaphon auf die gefährliche Situation hinweisen. Geschäftspartner seien in einem Hotel an der Feilitzschstraße untergebracht, sagt die Frau zum Polizisten, der am Absperrband darüber wacht, dass keiner näher an die Bombenfundstelle herankommt. Wie sie mit denen denn nun wohl in Kontakt treten könne. Der Beamte zuckt mit den Schultern. »Die sind alle evakuiert«, sagt er.

Ein anderer Passant fragt nach, wie er jetzt zu seinem Hausarzt auf der Leopoldstraße käme. Die Praxis ist im abgesperrten Gebiet. Gar nicht, informiert ihn der Polizist. Denn sicher ist auch diese Praxis nicht besetzt. Die Leopoldstraße ist zum teil gesperrt, die Fahrgäste der U-Bahn müssen an diesem Morgen auf die Station an der Giselastraße ausweichen. Denn aus Sicherheitsgründen ist der U-Bahnhof Münchner Freiheit gesperrt. Der unterirdische Zug passiert den gespenstisch verlassenen Bahnhof ohne zu halten.

Seit Montagmittag hält der Fund der Fliegerbombe Polizei, Feuerwehr und Anwohner in Atem. Rund 2.500 Menschen werden evakuiert, die Beamten der Feuerwehr poltern an Wohnungstüren, um die Schwabinger zu informieren und in Sicherheit zu bringen. Notunterkünfte wurden unter anderem in zwei Schulen eingerichtet. Die ganze Nacht über herrscht Ausnahmezustand rund um die Feilitzschstraße. Zunächst sollte die Bombe, die eine Sprengkraft von 250 Kilogramm hat, am Montagabend gegen 21.30 Uhr entschärft werden. Was sich aber als so schwierig erwies, dass der Sprengmeister das Vorhaben abbrach.

Denn der Sprengkörper hat einen Langzeitzünder, der eine Explosion jederzeit möglich macht. Somit konnten die Fachleute die Bombe weder entschärfen, noch wegschaffen. Der Sprengkörper wurde heute Morgen mit Stroh und Sand abgedeckt, um im Falle einer Detonation die Wucht der Explosion zu dämpfen. Im Laufe des heutigen Tages soll mithilfe eines Expertenteams die Bombe entschärft werden – was sich aber wohl noch bis in den Abend hinziehen wird. Der gesperrte Bereich rund um die Feilitzschstraße umfasst die Leopoldstraße von der Ungerer- bis zur Hohenzollernstraße. Weiterhin sind die Haimhauser-, die Markt-, die Feilitzsch-, die Franz- und Siegesstraße unpassierbar. Die Züge der U-Bahnlinien U 3 und U 6 fahren, allerdings ohne Stopp an der Station Münchner Freiheit. Die Busse dort werden umgeleitet, die Trambahn der Linie 23 fährt die Münchner Freiheit aktuell nicht an.

Die Telefonnummer des Bürgertelefons, unter der es Informationen zur Bombenentschärfung gibt, lautet 089/2353-5555.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 28.08.2012
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