Sozialstation Tabea feierte 25-jähriges Jubiläum

Waldtrudering · Mit viel Herz dabei

Tabea Gründerin und Leiterin Alice Wolf (Mitte) und ihre Mitarbeiter aus Waldtrudering und Oberammergau. Foto: bus

Tabea Gründerin und Leiterin Alice Wolf (Mitte) und ihre Mitarbeiter aus Waldtrudering und Oberammergau. Foto: bus

Waldtrudering · 25 Jahre Sozialstation Tabea, ein Grund mal richtig zu feiern und sich zu freuen. Unzählige Senioren sind in diesen 25 Jahren hier in der Tagespflege oder im ambulanten Pflegedienst betreut worden. Nur durch den täglichen tatkräftigen Einsatz der Leiterin Alice Wolf und ihres Teams ist es möglich, dass in Waldtrudering und Umgebung Pflegebedürftige, trotz ihrer Erkrankung in der gewohnten Umgebung bleiben und zu Hause wohnen können.

Zahlreiche Freunde und Förderer von Tabea sowie die Mitarbeiter der zweiten Tabea-Seniorentagesstätte in Oberammergau sind deswegen zur Jubiläumsfeier in den Eisvogelweg gekommen. Tabea ist ein Name, der sich aus der Bibel ableitet. In der Apostelgeschichte wird die Jüngerin Jesu aus der Stadt Joppe genannt, die für ihre Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft bekannt war. Ähnlich agiert die rührige, aber auch energische Tabea-Gründerin und Leiterin Alice Wolf. Im Geist der biblischen Tabea achtet sie jeden Menschen als Geschöpf Gottes. Auch die Würde des Kranken sei unantastbar und besonders er habe in seiner Notlage ein Recht auf Hilfe. Damit diese Hilfe nicht laienhaft bleibt, hat sich Alice Wolf noch im Alter von 50 Jahren zu einer Ausbildung als Altenpflegerin entschlossen.

Während dieser Umschulung war die ehemalige Musikerin und Chorleiterin bereits für den Paritätischen Wohlfahrtsverband tätig. Schon vor 25 Jahren hat Alice Wolf den großen Bedarf an Tagespflege und häuslicher Pflege im Münchner Osten erkannt. Denn nur durch professionelle Unterstützung kann verhindert werden, dass pflegende Verwandte einen sogenannten Pflege-Burnout erleiden oder ihr Leben so lange zurückstellen bis es nicht mehr geht. In die Waldtruderinger Sozialstation kommen täglich circa 15 Betreuungsbedürftige. In einer freundlichen familiären Atmosphäre verbringen sie gemeinsam den Tag. In dieser Zeit können ihre Angehörigen arbeiten gehen oder für ihre eigene Gesundheit sorgen. Abends geht es dann mit dem Fahrdienst zurück nach Hause, wo die Patienten auch übernachten. Darüber hinaus bietet Tabea mit seinen fest angestellten Krankenschwestern und Altenpflegern ambulante Hilfe und Unterstützung im Haushalt. In enger Absprache mit den Betroffenen, den Hausärzten und den Kranken- und Pflegekassen werden Kranken- und Pflegebetreuung, aber auch Haushaltsarbeiten und Hilfe bei den täglichen Verrichtungen geleistet.

Zum 25-jährigen Jubiläum gab es im Eisvogelweg Glückwünsche und einen Rückblick auf ein Vierteljahrhundert im Dienste von Senioren und Pflegebedürftigen. Der katholische Geistliche Rat Theo Seidl und der protestantische Adventist Pfarrer Dr. Zimmermann haben persönlich ihre Segenswünsche vorgetragen. »Viel Freude und Kraft«, wünschen sie Alice Wolf und ihrem Team. »25 gesegneten Jahren mögen noch viele weitere folgen.« Auch eine Festmusik hat Pfarrer Zimmermann mitgebracht. Die Musikgruppe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sorgte für eine festliche Untermalung. Bei so vielen Honoratioren darf auch die Politik nicht fehlen. Zahlreiche Mitglieder des Bezirksausschusses Trudering-Riem sind am Festabend mit dabei. Eine Festrede hält die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin von Oberbayern und Tabea-Schirmherrin Frederike Steinberger (CSU). Neben Glückwünsche thematisiert sie auch die steigende Zahl von Pflegebedürftigen in Bayern. Bereits heute seien es 330.000 Menschen. Im Eisvogelweg, erklärt sie, ist der älteste Tagespatient stolze 97 Jahre alt. Allerdings kommen auch viel zur täglichen Betreuung, die rund 60 Jahre alt sind, meist Alzheimer-Patienten. »Gäbe es Einrichtungen wie Tabea nicht«, betont Steinberger, »würden viele Alte und ihre Angehörigen zu Hause völlig sozial isoliert sein.« Das Konzept Pflege und Fürsorge so lange wie möglich mit einem Leben zu Hause zu verbinden, sei nicht zu übertreffen. »Ein Herz für Menschen, muss man dazu haben«, so Steinberger. Genau das zeichne Alice Wolf und ihre Mitarbeiter aus. Zum kleinen Dankeschön überreichte die Schirmherrin einen großen Regenschirm, sehr passend genau in einem Moment, als ein kleines Sommergewitter runter kam.

Offizielle Festgäste gab es auch von einer ganz anderen Seite. Die Münchner Bank überbrachte ihre Glückwünsche durch den Bankberater Dr. Wild, der mit Alice Wolf und Tabea schon lange verbunden ist. Nach dem Start der Tabea Sozialstation in Neubiberg machte sie sich vor über 20 Jahren auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie und wurde am Eisvogelweg endlich fündig. Fast noch schwieriger als ein geeignetes Haus war allerdings die Finanzierung. Mehrere Banken lehnten das Projekt ab. »Zu alt sei die Geschäftsführerin, zu unsicher das Geschäftsmodell.« In der Münchner Bank fand Alice Wolf schließlich doch noch einen Finanzierungspartner. Für das Haus verschuldete sie sich persönlich mit ihrem Privatvermögen. Zum 25-jährigen überreichte Bankberater Wild herzliche Glückwünsche und einen Spendenscheck von 1.500 Euro für die Sozialstation. Man merkte, wie sehr sie sich über das Geld für ihre Einrichtung freute, was sie gut gebrauchen kann. Außerdem ist sie immer auf der Suche nach geeigneten Fachpersonal. Alle Jubiläumsgäste wünschten ihr weiter so viel Energie und Erfolg im Dienste ihrer Patienten.

Artikel vom 17.07.2012
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