Der Regen kam den 60 Beamten zu Hilfe

Eching · Polizei gegen Facebook-Party

Eching · Die Polizei verhinderte eine groß dimensionierte Facebook-Party. Am Dienstag, 26. Juni, erfuhr die Neufahrner Polizei, dass ein 16-jähriger Neufahrner via Facebook viele über seinen eigenen Freundeskreis hinaus zu seiner Geburtstagsfeier für Freitag, 6. Juli, eingeladen hatte. Seine Gäste sollten sich um 20 Uhr am Neufahrner Bahnhof einfinden. Den Feierort deutete er nur an. Mehr als 600 sagten zu.

Als er kooperierte, war es zu spät

Der Jugendbeamte der Polizei Neufahrn belehrte den Gastgeber, dass die Veranstaltung so nicht rechtens sei und forderte ihn auf, sie im sozialen Netzwerk zu widerrufen. Dem kam er zwar Mitte letzter Woche offiziell nach, rührte aber in Facebook heimlich weiter die Werbetrommel. Er verlegte den Treffpunkt zur S-Bahn-Station Eching und den Feierort an einen kleinen Baggersee in Fußmarsch-Nähe. Die Neufahrner Polizei erwirkte daraufhin von den Gemeinden Eching und Neufahrn für ihre Gebiete ein für dieses Wochenende gültiges Feierverbot für eine Facebook-Party und stellte dies am Freitag-Vormittag dem inzwischen 17-Jährigen zu.

Angesichts des Verbotes wollte der bislang »beratungsresistente« Jugendliche mit der Polizei kooperieren, hatte aber keinen Einfluß mehr auf 140 Gäste hatte, die fest zugesagt haben. Die Neufahrner Polizei hat sich dann mit Unterstützungskräften der Bereitschaftspolizei, des Erdinger Einsatzzuges, der Bundespolizei und der DB-Sicherheit am Freitagabend auf die Ankunft der Partygänger gut vorbereitet. Rund 60 Einsatzkräfte nahmen an die fünfzig Gäste zwischen 16 und 20 Jahren mit Alkohol-Proviant am Bahnsteig in Empfang, stellten deren Personalien fest und veranlassten sie zur Heimreise. »Der Veranstalter ließ sich in Eching nur kurz blicken und ward dann nicht mehr gesehen«, so die Polizei.

Nachdem sich der Polizeieinsatz via Handy schnell herumgesprochen hatte, stiegen die mit der S-Bahn Anreisenden in Eching nicht mehr aus, sondern fuhren nach Pulling weiter, wo nunmehr die Geburtstags-Party am See steigen sollte. Ein Großteil der Einsatzkräfte reiste dem 100-köpfigen Party-Volk nach, erfasste Namen und verwiesen die Jugendlichen in Absprache mit der Polizei Freising des Platzes. Starke Regenschauer trugen dazu bei, dass sie sich zügig zur S-Bahn begaben und heim fuhren. Nach 23 Uhr konnte der Neufahrner Inspektionsleiter alle Kräfte aus dem aufwändigen, aber dennoch friedlich und verletzungsfrei verlaufenen Einsatz entlassen.

Polizei prüft, wer für den Einsatz zahlt

Aus polizeilicher Sicht war es notwendig, gegen die unstrukturierte Veranstaltung ohne Sicherheits-, Müll- und Jugendschutzkonzept vorzugehen, um Schäden oder Gefahren für die Besucher, die Allgemeinheit und die Umwelt abzuwenden. Gegen den Veranstalter wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil er öffentlich zu einer Vergnügung eingeladenhat ohne vorherige Anmeldung bei der zuständigen Gemeinde. Außerdem wird genauestens geprüft, inwieweit ihm die Kosten für den Polizeieinsatz auferlegt werden können.

Artikel vom 12.07.2012
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