Gerd Zapf mit Bürgermedaille ausgezeichnet

Hohenbrunn · Nicht zu überhören

Bürgermeister Stefan Straßmair (r.) ehrte Gerd Zapf (Mitte) mit der Bürgermedaille, der stellvertretende Landrat Christoph Göbel (l.) gratulierte.	Foto: Pietsch

Bürgermeister Stefan Straßmair (r.) ehrte Gerd Zapf (Mitte) mit der Bürgermedaille, der stellvertretende Landrat Christoph Göbel (l.) gratulierte. Foto: Pietsch

Hohenbrunn · Seit 1984 gibt der Ausnahmemusiker Gerd Zapf nun schon in seiner Gemeinde Hohenbrunn den Ton an, und in diesem Fall darf man das ganz wörtlich nehmen. Seit dieser Zeit zeichnet er für zahlreiche Konzerte aller Art verantwortlich. Beim Empfang zur Würdigung des Ehrenamtes wurde er dafür von Bürgermeister Stefan Straßmair mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Der 1933 in München geborene Gerd Zapf begann seine steile Trompeter-Karriere zwar erst im Alter von 17 Jahren, doch schon nach wenigen Jahren hatte er mit einer Anstellung als Solotrompeter beim Salzburger Mozarteumorchester den Sprung in die Orchesterwelt geschafft. Wenig später wechselte er bereits nach München. Anfangs arbeitete als Aushilfe beim Bayerische Staatsorchester sowie Solotrompeter des Staatstheaters am Gärtnerplatz, bevor er – nach einem kurzen Abstecher nach Freiburg – endgültig Anstellung beim Bayerischen Staatsorchester fand. Bereits 1967, im Alter von nur 34 Jahren, erhielt er in Anerkennung seines großen Könnens den Ehrentitel »Bayerischer Kammervirtuose«. In den folgenden Jahrzehnten spielte er mit seinem Orchester auf den Bühnen in aller Welt.

Dennoch verlor der umtriebige Musiker all die Jahre auch seine Heimat und vor allem seine Wahlheimatgemeinde Hohenbrunn, in der er seit 1963 mit seiner Familie wohnt, nicht aus dem Blick. Ungeachtet seiner zahlreichen Einsätze auf internationalen Bühnen stellte er schon 1984, gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Josef Schwaiger, die Konzertreihe »Musik bei Kerzenlicht« auf die Beine. Gute zehn Jahre später, die Hohenbrunner waren mittlerweile schon auf den Geschmack der klassischen Konzerte gekommen, reifte in Zapf, gemeinsam mit Schwaigers Nachfolger, Bürgermeister Franz Zannoth, die Idee zu einer erheblich größeren Veranstaltung: Das »Klassik-Konzert in der Muna« (Munitionshauptdepot der Bundeswehr) wurde geboren. Schon im ersten Jahr 1995 gelang es Zapf tatsächlich einen Teil seiner Kollegen vom Bayerischen Staatsorchester zu motivieren in Hohenbrunn aufzutreten. »Die Bezahlung war nicht hoch, aber das Essen gut«, erinnert sich Zapf schmunzelnd, »und schon im nächsten Jahr kamen die Kollegen von selber auf mich zu und wollten mitmachen«. Bis zum Abriss der Muna wurde das Klassikkonzert dadurch zur regelmäßigen Veranstaltung in Hohenbrunn. »Das war noch lange bevor es in München Klassik-Open-Air-Konzerte gab«, erinnert sich Zapf gerne.

Heute denkt er allmählich über das Ende seiner Zeit als aktiver Musiker nach. Noch eineinhalb Jahre wolle er aktiv sein, doch das sage er schon seit fünf Jahren, gesteht er launig. Die von den Hohenbrunnern geschätzten Veranstaltungen wie das Kirchenkonzert im November in St. Stephanus, das Silvesterkonzert oder seine Auftritte bei verschiedensten gemeindlichen Anlässen stehen jedoch nicht infrage. Mit seinen Konzerten habe Zapf Hohenbrunn »weit über die Gemeindegrenzen bekannt gemacht«, erinnerte Rathauschef Straßmair deshalb bei der Verleihung der Bürgermedaille. Es sei ihm eine große Ehre die Medaille »für diese Verdienste in der Gemeinde und für sein Lebenswerk« zu überreichen. Auch Gerd Zapf war bei der Verleihung die Freude über die Anerkennung seiner Arbeit anzusehen. »Ich habe mich wahnsinnig gefreut über die Medaille, es war auch eine sehr schöne Veranstaltung«, erklärte er später.

Weitere Ehrungen der Gemeinde

Ehrennadel in Silber: Erika Weiser, Emma Schulz, Maria Künzel, Elfriede Groß, Brigitte Baumann, Günter Groß, Monika Löser, Gerald Hammerschmid, Ingomar Künzel, Heidemarie Peter, Werner Meisinger, Rupert Specker, Lorenz Ballauf, Hans Reiters, Lothar Birkner, Manfred Haberl und Zäzilia Geser. aba

Artikel vom 03.07.2012
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