Bürger setzen sich für den Erhalt des Gasthofs ein

Berg am Laim · Rollen bald die Bagger an?

Seit zehn Jahren ist der Gasthof nicht mehr bewirtschaftet. Jetzt soll er abgerissen werden.	Foto: js

Seit zehn Jahren ist der Gasthof nicht mehr bewirtschaftet. Jetzt soll er abgerissen werden. Foto: js

Berg am Laim · Ein weiteres, stadtteiltypisches Haus soll demnächst aus Berg am Laim verschwinden. Der Gasthof Humpelmayer an der Kreuzung der Truderinger- und Ursberger Straße wurde kürzlich an einen Investor verkauft.

Geplant sind der Abriss des Gebäudes und eine anschließende Neubebauung. Christl Knauer-Nothaft und Johannes Haslauer vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege forderten auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) den Erhalt des Hauses. Das Stadtteilparlament hält das Anliegen jedoch für aussichtslos.

Einst waren die BA-Mitglieder selbst regelmäßig in der Gaststätte anzutreffen. Doch seit mehr als zehn Jahren hat das ehemalige Tagungslokal der Stadtteilpolitiker geschlossen. Als Treffpunkt für die Siedlungserweiterung sei das Haus allerdings von historischer Bedeutung, sagte Haslauer. Zwar entspreche der Bau nicht den Kriterien des Denkmalschutzes, räumte Knauer ein. Ziel des Heimatpflegevereins sei jedoch auch, »identitätsstiftende Gebäude« zu erhalten. »Wenn alles abgerissen wird, was nicht denkmalgeschützt ist, verliert das Viertel sein Gesicht«, mahnte Haslauer. Daher appelliere er an den BA, über Möglichkeiten nachzudenken, wie zumindest der Bestand von Teilen des Hauses gesichert werden könne.

Der BA-Vorsitzende Josef Koch (SPD) geht jedoch davon aus, dass ein kompletter Abriss nicht zu verhindern ist. Es sei damit zu rechnen, dass eine Baugenehmigung für die Fläche erteilt werde, sagte er. Möglich sei ein Erhalt höchstens, wenn die Stadt das Grundstück ablöse. Dies werde jedoch nicht passieren. Sein Stellvertreter Robert Kulzer (SPD) stimmte den Vertretern des Heimatpflegevereins zwar zu, dass das Gebäude von historischer Relevanz sei. Jedoch gab er zu Bedenken, dass ungeklärt sei, wie das leer stehende Haus im Falle eines Erhalt künftig genutzt werden solle. Offen sei zudem, wie gewährleistet werden könne, dass das Gebäude in einem guten Zustand bleibe: »Ein Denkmal bringt nichts, wenn es nicht erhalten werden kann.« Der BA werde sich daher nicht dafür einsetzen, den Abriss des Hauses zu verhindern. js

Artikel vom 12.06.2012
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