Den Sieger-Entwurf und alle anderen Entwürfe können besichtigt werden

Giesing/Fasangarten · Europäische Schule kommt voran

Giesing/Fasangarten · Der Bereich um den S-Bahnhof Fasangarten auf dem Terrain der früheren »Ami-Siedlung« am Perlacher Forst wird in den kommenden Jahren einem strukturellen Wandel unterworfen.

Europäischen Schule

Kernstück der umfangreichen Bauplanungen ist dabei der Neubau der Zweigstelle der Europäischen Schule München (ESM) – nachdem die bisher allein in Neuperlach beheimatete Lehreinrichtung dringend mehr Platz für ihre Schüler benötigt. Spätestens 2015 wird die Lehreinrichtung in Neuperlach nach Einschätzung von Experten trotz diverser Erweiterungen in der Vergangenheit ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Etwa 1300 Pennäler sollen nach der Baufertigstellung im Stadtteil Obergiesing-Fasangarten eine neue Schulheimat finden (wir berichteten). Der Architekturwettbewerb für das ambitionierte Bauvorhaben ist zwischenzeitlich abgeschlossen und hat das Berliner Büro Léon – Wohlhage – Wernik zusammen mit dem Atelier Loidl als Sieger daraus hervorgehen lassen.

25 Architektenteams hatten sich zuvor dem mehrteiligen Ausschreibungsverfahren gestellt, der vom Staatlichen Bauamt München organisiert worden war. Das Arbeitsergebnis der siegreichen Städteplaner stößt dieser Tage auf reichlich Wohlwollen in Stadt und Stadtteil. Wer sich das Siegermodell zusammen mit weiteren Entwürfen anschauen möchte, für den ist Eile durchaus geboten: nur noch bis zum kommenden Freitag sind die Arbeiten werktags von 8 bis 18 Uhr im Foyer des städtischen Baureferates an der Blumenstraße 28b (EG) einzusehen. Da Projekt wird mit Gesamtkosten in Höhe von rund 50 Millionen Euro veranschlagt. Doch angesichts des umfangreichen Bau(Planungs)-Verfahrens wird mit einer Schuleröffnung frühestens 2016 gerechnet. Eigentümer des Terrains ist der Bund.

Wie sehen die Planungen aus?

Doch die Schule selbst ist bei weitem nicht der einzige spannende Projektbestandteil im Umgriff. So soll am künftig rundherum veränderten S-Bahnhof Fasangarten selbst ein zentraler Platz mit Wohnhäusern, Geschäften des Einzelhandels, Arztpraxen und Büros entstehen. Der Platz soll zudem das Entrée zu Schule und Sport- und Festhalle bilden. Das eigentliche Schulgebäude wird sich direkt dahinter auf einer Länge von 200 Metern entlang der Bahngleise ausdehnen. Neben den Unterrichtsräumlichkeiten sollen in lichter und transparenter Gestaltung großzügige bauliche Arrangements für Musik- und Werkräume, und die zentralen Gebäudeteile wie Bibliothek und Mensa entstehen. Die Klassenräume sind vom Lärm des S-Bahnstrangs abgewandt nach Westen hin untergebracht. Flankiert werden soll das Gelände nach den Plänen der Lnadschaftsplaner vom Atelier Loidl durch eine Promenade entlang des leicht geschwungenen Gebäudequaders. Überhaupt soll auch auf eine Aufwertung der Außenanlagen deutliches Augenmerk gerichtet werden. So soll eine Sport- und Freizeitlandschaft den Schulkörper flankieren, eine Skateanlage und eine Freilufttribüne aus Holz installiert werden. Ein umweltschonendes Energiekonzept in Passiv-Hausgestaltung rundet das ehrgeizige Konzept ab.

Nicht nur bei der Schulleitung um den Direktor der Europäischen Schule, Rudolph Ensing, ist man über das Projekt »begeistert«. Auch im örtlichen Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten kommt die Planung sehr gut an. »Eine sehr würdige Gestaltung und ein würdiger Siegerentwurf«, befand der in der Jury unter Vorsitz von Professor Ulrich Holzscheiter vertretene BA-Chef Horst Walter (SPD). Sorgen bereiteten dem BA wie den Anwohnern zuletzt auch keinesfalls die Architekturentwürfe – Gedanken macht man sich vor Ort vielmehr um die verkehrliche Anbindung der neuen Schule, die vor allem von Norden über die Lincolnstraße erfolgen soll (wir berichteten). Doch im BA zeigte man sich überzeugt, den Schulbusverkehr weit eher bewältigen zu können als rege Zu- und Abfahrtsverbindungen zu einem Gewerbepark. Immerhin war ursprünglich vorgesehen gewesen, das betreffende Areal künftig als Gewerbegebiet zu erschließen. Diese Pläne sind spätestens durch das Schulbauvorhaben ad acta gelegt. H. Hettich

Artikel vom 17.04.2012
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