Bürger im Stadtteil sollen bei der Planung mitwirken

Au · Zukunft des Brauereigeländes

Werner Walter verliest die Forderungen des BAs zur Nachnutzung des  Brauereigeländes.	Foto: js

Werner Walter verliest die Forderungen des BAs zur Nachnutzung des Brauereigeländes. Foto: js

Au · Auf seiner Sondersitzung zur Neubebauung des Paulanergeländes in der Au hat der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) in der vergangenen Woche ein Paket von insgesamt 25 Anträgen verabschiedet.

Was entsteht auf dem ehemaligen Brauereigelände?

Damit griff das Stadtteilparlament zahlreiche Forderungen auf, die bereits in den Bürgerversammlungen in der Au und Haidhausen Anfang März gestellt worden waren. Auch viele Bewohner nutzten die Veranstaltung, um ihre Anliegen vorzutragen. Die Sitzung des BAs war an diesem Abend ungewöhnlich gut besucht. Rund 50 Bürger waren in den Pfarrsaal von St. Wolfgang gekommen, um sich über den aktuellen Sachstand zu informieren.

Unterstützung durch das Stadtteilparlament erhielt eine der zentralen Forderungen der Anwohner: Der BA beschloss einstimmig, dass die Stadt den geförderten Wohnbau auf dem Gebiet erhöhen soll, indem sie zusätzliche Grundstücke erwirbt und günstig an Wohnbaugenossenschaften und Baugemeinschaften weiterverkauft. »Unsere Ziel- und Traumvorstellungen liegen bei einem Anteil von 50 Prozent«, sagte die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD). Bislang sind nur 30 Prozent der neu gewonnenen Bruttowohnfläche für sozialen Wohnungsbau vorgesehen.

Die CSU-Fraktion schlug vor, in der neuen Siedlung auch Räume für soziale Begegnung und Beratung zu schaffen, etwa ein Familienzentrum. Gesondert zu berücksichtigen seien hierbei die Interessen von Jugendlichen, ergänzte Ullrich Martini (Grüne). Auch dieser Antrag wurde vom Plenum einstimmig angenommen.

Bürger sollen mitbestimmen

Außerdem setzt sich der BA dafür ein, dass die Bürger von Anfang an in die Planungen mit eingebunden werden. Beim Eckdatenbeschluss habe das Gremium kein Anhörungsrecht, erklärte Dietz-Will: »Deshalb müssen wir jetzt einen Fuß in die Tür bekommen.« Sonst könne der Stadtrat die Anträge der Stadtteilvertretung übergehen. Der BA fordert nun, dass Anregungen und Vorschläge der Bürger und des Stadtteilparlaments bereits als Abwägungsmaterial in den Eckdatenbeschluss mit aufgenommen werden und auch Eingang in die weiteren Beschlussvorlagen für den Stadtrat finden. Im Mai soll zudem eine außerordentliche Bürgerversammlung zu dem Thema stattfinden.

Abgelehnt hat der BA die im Testentwurf für die Bebauung eingezeichneten Hochhäuser an der Isarhangkante. Auch am Nockherberg sollen die Gebäude eine Höhe von vier bis sechs Geschossen nicht überschreiten. Ein Bürger regte außerdem an, in dem Neubaugebiet ein Studentenwohnheim zu errichten. Ein Grundstückseigentümer aus der Hochstraße fragte, wie er sich gegen eventuelle Beeinträchtigungen durch das Bauvorhaben zur Wehr setzen könne. Dietz-Will empfahl ihm, die Pläne anzuschauen und gegebenenfalls zu klagen. Bis zur öffentlichen Auslegung von Entwürfen wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Kriterien für einen Architektenwettbewerb muss der Stadtrat erst noch beschließen. Julia Stark

In und um München wachsen neue Wohnräume

Artikel vom 28.03.2012
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