Große Mitmach-Aktion: Die Münchner Wochenanzeiger suchen – und Sie gewinnen!

München · »Wir sind München« – Wer hat den ältesten Liebesbrief Münchens?

Sind Sie im Besitz eines alten Liebesbriefes? Dann machen Sie mit bei unserer »Wir sind München«-Aktion.	Foto: photos.com

Sind Sie im Besitz eines alten Liebesbriefes? Dann machen Sie mit bei unserer »Wir sind München«-Aktion. Foto: photos.com

München · »Und hätte ich die Liebe nicht...« – In Zeiten, in denen Kommunikation per sms, E-Mail und E-Card funktioniert, scheinen handgeschriebene Liebesbriefe fast ausgestorben zu sein. Aber die Münchner Wochenanzeiger suchen Münchens ältesten Liebesbrief.

Gesucht und gefunden! Serie: »Wir sind München!«

Es ist das am meisten besungene und am häufigsten beschriebene Gefühl, bei google erzielt der Begriff überragende 338.000.000 Treffer. Die Rede ist von der Liebe. Im viel zitierten »Hohelied der Liebe« heißt es: »Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.« (Bibelübersetzung Martin Luther, Neues Testament, Korinther 13). Mit dem Menschsein unabdingbar verknüpft, ist die Liebe seit jeher Inhalt in Kunst, Musik und Literatur und wird facettenreich beschrieben. Die größten Dichter besangen die Liebe poetisch, widmeten ihr Romane und ganze Lehrbücher.

»Ach, ich denke immer an dich«

Bis heute gehören die hundert Liebes-Novellen aus Giovanni Boccaccios »Dekameron« (14. Jahrhundert) und Ovids »Liebeskunst« (1. vor Chr.) zu den Meisterwerken der Weltliteratur. Besonders aber die Lyrik und der Minnesang erhoben Liebesglück und Liebesleid zum Gegenstand unvergesslicher Werke. Die Huldigungen, Sehnsüchte und die wortgewaltige Werbung um eine Angebetete im Minnesang, inspirieren auch heute noch zum Verfassen eigener Liebesbriefe. Es sind Walter von der Vogelweide und Tannhäuser, die bedeutenden Vertreter der mittelhochdeutschen Lyrik und des Minnesangs, die in kurzen, per sms geschickten Liebesbotschaften, wie »Ich bin dein, du bist mein«, zitiert werden. Die Dichtung von Schiller und Goethe überdauerte ebenfalls Jahrhunderte und ziert auch immer noch so manchen Trauspruch. »In tausend Formen magst du dich verstecken/ Doch, Allerliebste, gleich erkenn ich dich;/ Du magst mit Zauberschleiern dich bedecken,/ Allgegenwärtige, gleich erkenn ich dich. (...)« (Johann Wolfgang Goethe).

Der Liebesbrief selbst ist längst zur eigenen literarischen Gattung geworden. Ganze Buchbände dokumentieren den Briefwechsel zwischen Liebenden. Zugleich ist der Liebesbrief aber ein privates Bekenntnis, ein geheimes Zeugnis intimer Herzensverbindung zwischen zwei Menschen. So schrieb etwa der Wiener Autor der Jahrhundertwende, Arthur Schnitzler, die zaghaften Worte an seine Muse Olga Waissnix: »Verehrte gnädige Frau! Ich danke Ihnen! – Für alles; denn Sie sind so ein Wesen, dem man in einem fort danken muss. Vor allem für die Liebenswürdigkeit, dass Sie existieren.« Annette von Droste-Hülshoff schrieb 1842 an ihren fernen Levin Schücking: »Ach, ich denke immer an dich, immer. (...) Levin, Levin, du bist ein Schlingel und hast mir meine Seele gestohlen.« Schriftsteller, die das Thema Liebe zum Inhalt ihrer Oeuvre machten, waren zugleich selbst Empfänger schönster Liebesschwüre auf Papier. So erhielt Paul Celan von Schriftstellerkollegin und Geliebten Ingeborg Bachmann im Jahr 1949 die Zeilen: »Du Lieber, (...) für mich bist du Wüste und Meer und alles was Geheimnis ist.«

In Liebesbriefen finden all jene Empfindungen Ausdruck, die verborgen und geheim, nur über die Botschaft des Papiers an den Geliebten Ausdruck finden. Auch transportieren sie all die Sehnsüchte und Hoffnungen des Wartenden an den Geliebten in der Ferne. So schrieb Lola Montez aus Genf an den vielreisenden König Ludwig I.: »Louis, ich bitte dich, mir treu zu sein, bis du kommst (...). Aber du bist mein Louis, wirst mein Louis bis in den Tod und der letzte Gedanke sein.«

Machen Sie mit! Gesucht ist Münchens ältester Liebesbrief.

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In Zeiten, in denen Kommunikation per sms, E-Mail und E-Card funktioniert, scheinen handgeschriebene Liebesbriefe fast ausgestorben zu sein. Die eigene Handschrift, die selbst persönliche Botschaften von Adressat an Empfänger sendet, wird dadurch vermeintlich unbedeutend. Jedes Wort, das mit Tinte auf Papier fixiert wird und nach und nach ein Schriftstück entstehen lässt, das die Liebesgefühle, die zwischen zwei Personen existieren, für die Ewigkeit festhält – mit elektronischen Medien lässt sich dieser Zauber kaum ersetzen.

Wenn Sie liebe(r) Leser(in), noch einen Liebesbrief von früher aufbewahrt haben oder im Besitz von alten Liebesbriefen aus der Familie sind, dann machen Sie bei unserer »Wir sind München«-Aktion mit.

Senden Sie bis spätestens 1. März 2012 eine Kopie eines Liebesbriefes, der sich in Ihrem Besitz befindet und erzählen Sie uns kurz an wen die lieben Zeilen addressiert sind, wer sie verfasst hat und wie alt das Schriftstück ist, an:

Münchner Wochenanzeiger
Moosacher Straße 56-58
80809 München
Stichwort: „Älteste Liebesbrief Münchens”
oder per E-Mail wirsindmuenchen@wochenanzeiger.de

BK

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Artikel vom 22.02.2012
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