Ideen für den alten Olympiabahnhof im Moosacher Bezirksausschuss

Moosach · Von Sport bis Gaudi

Was passiert mit dem alten Olympiabahnhof? Veronika Kahl, Hannelore Schrimpf und Dr. Alexander Dietrich (v. l.) diskutierten im Moosacher BA. 	Fotos: ws/Privat

Was passiert mit dem alten Olympiabahnhof? Veronika Kahl, Hannelore Schrimpf und Dr. Alexander Dietrich (v. l.) diskutierten im Moosacher BA. Fotos: ws/Privat

Moosach · Sport, Spaß, Gaudi – unter diesem Motto gibt es in Moosach erste Ideen für den ehemaligen Olympiabahnhof westlich der Landshuter Allee, den die Stadt München inzwischen gekauft hat. Sie will ihn in den nächsten Jahren in einen übergeordneten Grünzug umwandeln.

Was passiert mit dem alten Olympiabahnhof?

Im Stadtteil selbst ist man hingegen mit einer langweiligen Grünfläche nicht zufrieden. Die Moosacher SPD träumt gar von einer »Freizeitmeile« und wünscht sich einen »Sportparcours« mit Skateanlage, Beachvolleyballfeld, Boulderwand für Kletterfans und Trimm-dich-Inseln – für jüngere und ältere Freizeitsportler gleichermaßen. »Eine zeitgemäße frei zugängliche Freizeitmeile wäre eine zusätzliche Bereicherung und fehlt bisher im Stadtbezirk«, begründete SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf den Antrag im Moosacher Bezirksausschuss.

Das Duo der ÖDP hat ebenfalls schon eine Vision, wenn auch eine ganz andere: eine »sportliche Freizeitgaudi« am Rande des Olympiaparks mit einer »Olympiagleis-Draisine« für Moosach. Eine per Hand oder Motor betriebene zwei- oder vierrädrige Laufmaschine soll auf den Gleisen des stillgelegten Olympiabahnhofs sausen, schlagen die Bezirksausschussmitglieder Veronika Kahl und Eberhard Ryba vor. Das Fahren mit Draisinen werde insbesondere bei jungen Leuten, Touristen und Bahnfans immer beliebter, berichtete Kahl. Mit diesen Fahrzeugen werde der nahe Olympiapark noch um eine Attraktion reicher. CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich spricht von »interessanten Vorschlägen«, die SPD ;und ÖDP äußern. Doch die Christlich-Sozialen in Moosach warnen jedoch davor, die Forderungen zu schnell an das städtische Baureferat zu stellen. Besser sei es, zunächst bei einem »Runden Tisch« mit Stadtplanern und Stadtgärtnern, mit der städtischen Olympiapark-Gesellschaft, mit Lokalpolitikern, Bürgern sowie mit den unmittelbaren Nachbarn in der Olympia-Pressestadt und in der Borstei gemeinsam ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Denn es gebe inzwischen auch von den Anwohnern zahlreiche Vorschläge und Ideen, wie man den geplanten Grünzug »als neues Freizeitareal aufwerten könnte«, sagte CSU-Sprecher Dietrich. Alles solle bei dem Runden Tisch gesammelt und diskutiert werden und schließlich in ein Gesamtkonzept münden.

Der Moosacher Bezirksausschuss stimmte den Anträgen der drei Parteien – SPD, CSU und ÖDP – parteiübergreifend und einstimmig zu und leitete sie an die Stadtverwaltung weiter. SPD-Sprecherin Schrimpf betonte aber zugleich, dass davon die von den Stadtplanern empfohlene übergeordnete Grünverbindung nach Norden »nicht unmöglich gemacht werden darf«. Denn die Stadt möchte mit dem Erwerb des alten Olympiabahnhofs künftig den Lerchenauer See und die anderen Seen im Münchner Norden sowie die Eggarten-Siedlung besser an den Olympiapark anbinden, das Münchner Radwegenetz ausbauen und auf der Trasse des früheren Olympiabahnhofs einen Fuß- und Radweg im Grünen nach Norden hin schaffen. Das Gelände der stillgelegten Gleistrasse westlich der Landshuter Allee soll zudem als Biotopverbund dienen.

Genau 40 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen 1972 in München hat sich der ehemalige Olympiabahnhof zu einem Biotop mit wilden Gräsern, Sträuchern und Büschen entwickelt. Die alte Bahnhofsanlage selbst mit der gewaltigen Treppenanlage ist hingegen ziemlich heruntergekommen und bröcklig. Das Kommunalreferat plant, das mächtige Betonbauwerk abzureißen und diesen Teil des 6,4 Hektar großen Areals zu begrünen. Wally Schmidt

Artikel vom 21.02.2012
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