Fastenzeit: Neue Ideen der christlichen Kirchen in München

München · CO2-Diät und keine To-do-Listen

Die Initiatoren der „Fastenzeit 2012“ (v.l.) Izai Amorim, alias Mr. Cool Ness von Certified Coolness, Pater Karl Kern SJ und Veronika Jodlbauer, GCL, vor der Jesuitenkirche in der Neuhauser Straße. Foto: VA

Die Initiatoren der „Fastenzeit 2012“ (v.l.) Izai Amorim, alias Mr. Cool Ness von Certified Coolness, Pater Karl Kern SJ und Veronika Jodlbauer, GCL, vor der Jesuitenkirche in der Neuhauser Straße. Foto: VA

München · Mit dem Aschermittwoch am 22. Februar beginnt für Christen wieder die Fastenzeit – Anlass auch für viele andere Nicht-Gläubige, auf die eine oder andere Gewohnheit zu verzichten oder eine Diät zu machen.

Dass das über „kein Fleisch“ oder 40 Tage (nämlich bis zum Ostersonntag, dem offiziellem Ende der Fastenzeit) weniger fernsehen hinausgehen kann, zeigen die katholische und evangelische Kirche in München. Sie bieten heuer zeitgemäßes Entschlacken, das über banales Verzichten wie „nix Süßes“ oder „weniger rauchen“ hinausgeht.

Zum „nachhaltigen Leben“ will die Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) mit dem in München lebenden Brasilianer „Mr. Cool Ness“ und der Jesuitenkirche St. Michael anregen und hat dazu erstmals eine Initiative gestartet. Mit der wollen sie ab Aschermittwoch die Münchner mobilisieren, sich an der Fastenaktion „Nachhaltig Leben“ zu beteiligen: etwa bei „Fastenpredigten“ (jeden Sonntag von 26. Februar bis 25. März, 18.30 Uhr, in St. Michael in der Neuhauser Straße 6), einem „geistlichen Erfahrungsweg für nachhaltigen Lebensstil“ und der „CO2-Diät“. Ziel der fünfwöchigen Aktion ist, die Bürger angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Hunger und Armut in der Welt zum Nachdenken und zum Ausprobieren zu bringen, wie sie ihr Verhalten ändern und zu einem nachhaltigen Lebenswandel beitragen können. Unterstützt wird die Aktion unter anderem von dem als Fernsehmoderator bekannten Physik-Professor Harald Lesch sowie Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Details gibt es unter www.fastenzeit2012.de.

Zum Nachdenken über den modernen Lebensstil regt auch die Fastenaktion der evangelischen Kirche an: Sie ruft zu sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz auf. Mozart im Mutterbauch, Abitur mit 16 und als Rentner noch fit wie ein Sportstudent. Kann man so machen – muss man aber nicht. Die Fastenaktion der evangelischen Kirche „7 Wochen Ohne“ steht 2012 unter dem Motto: „Gut genug! Sieben Wochen ohne falschen Ehrgeiz“. „Es ist gut genug, du bist gut genug“, lautet die Botschaft zur Passionszeit. Sieben Wochen lang, vom 22. Februar bis zum Ostersonntag, dem 8. April, dürfen sich die Fastenden frei machen von falschem Ehrgeiz, die To-do-Listen entschlacken und ihr Über-Ich in den Urlaub schicken. Traditionell greifen viele Kirchengemeinden das aktuelle Fastenthema von „7 Wochen Ohne“ auf und eröffnen so den Dialog in ihren Gemeinden. Unter www.7-wochen-ohne.de können auf einer interaktiven Landkarte Fastengruppen und Einzelpersonen veröffentlichen, wo sie fasten und was sie konkret tun. Interessierte können sich anregen lassen und Kontakt aufnehmen.

Artikel vom 23.02.2012
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