Im Kurier-Erding-Beitrag „Wenig Baugrund”, vom 26. Dezember 2011, ging es um die Angst vor „Vergreisung der Bevölkerung“.

Kirchberg · Leserbrief zum Artikel: Wenig Baugrund

Kirchberg · Die Gemeinde Kirchberg will mit einer einfallsreichen Neubau-Regelung gegen die voranschreitende Vergreisung der Bevölkerung vorgehen. Außerdem sollen die Maßnahmen der nach Ansicht vieler Gemeinderäte schlechten Integration von Neubürgern entgegenwirken.

Hier können Interessierte den Artikel vom 26.12.2011 zum Thema des Leserbriefs nachlesen.

Rainer Forster, 84434 Kirchberg, schreibt:

„Die kleine Gemeinde Kirchberg ist nicht nur die mit der größten Pro-Kopf-Verschuldung im ganzen Landkreis, sie zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie arm ist an Angeboten für junge Familien, guter Infrastruktur und Offenheit für Neubürger. Die „Angst vor Vergreisung der Bevölkerung“ beschäftigt bereits den Gemeinderat: Junge Menschen kehren der Gemeinde den Rücken und suchen sich attraktivere Wohn- und Lebensräume. Ein Trend der sich auch bei den Gewerbebetrieben verstärkt. Viele denken über eine Verlagerung ihres Unternehmens nach oder haben diesen Schritt bereits vollzogen.

Das liegt im besonderen Maße an den extrem hohen Sätzen für Grund- und Gewerbesteuern, die weit über dem Niveau von Vilsheim, Wartenberg oder Erding liegen. Immer weniger Gewerbe bedeutet, die finanziellen Möglichkeiten der Kommune werden sich langfristig und nachhaltig weiter verschlechtern und auch bereits ausgewiesenes Bauland (Schröding-Ost) bleibt für mögliche Neubürger unattraktiv.

Berichte wie zuletzt im Kurier bestärken mögliche Käufer, sich für ein anderes Zuhause zu entscheiden. Obwohl noch einige Parzellen Bauland vorhanden sind, beschäftigt sich der Gemeinderat mit Rahmenplänen für kleinere Weiler. Die „Alteingesessenen“ freuen sich natürlich über die sich bietenden Möglichkeiten aus einem großen Garten oder einer wenig ertragreichen Wiese mehrere Bauplätze zu machen. Was vor wenigen Jahren noch unmöglich schien, führte dank des Baugebiets Froschbach-West zu dieser Entwicklung. Auch wenn nicht alle Landwirte davon begeistert sind und es mit Sorge verfolgen.

Diesen Prozess wollen wir auch gar nicht behindern oder kritisieren. Wir stören uns nur massivst daran, dass wir, die hier unsere Steuern bezahlen dürfen und uns aktiv am Gemeinwohl beteiligen, trotzdem in Gemeinderatssitzungen und bei der Begründung dieser Rahmenpläne als nicht integrationswillig hingestellt werden. Wir sind nicht nur „Einfelder“ oder „Neu-Schrödinger,“ wir sind „die“ aktiven Kirchberger mit Weitblick, vernünftigen Ansichten, ausgeprägtem Gemeinsinn und geringem Inte­resse an den bestehenden Seilschaften.”

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Artikel vom 11.01.2012
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