Bayerische Verfassungsmedaille für Prof. Dr. Landau

Waldtrudering · Ehrung vom Landtag

MdL Markus Rinderspacher (re.) gratuliert Prof. Dr. Peter Landau zur Auszeichnung.	Foto: Privat

MdL Markus Rinderspacher (re.) gratuliert Prof. Dr. Peter Landau zur Auszeichnung. Foto: Privat

Waldtrudering · Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Landau wurde anlässlich des 65. Jahrestags der Bayerischen Verfassung mit der Verfassungsmedaille in Silber ausgezeichnet.

Zu den ersten Gratulanten gehörte MdL Markus Rinderspacher, Vorsitzender der Landtags-SPD. Landau betonte, die Auszeichnung sei eine große Ehre für ihn. Der 76-jährige wurde um seine besonderen Verdienste um den Wissenschaftsstandort Bayern ausgezeichnet. Die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber wird seit 1961 an Persönlichkeiten verliehen, die sich besonders um die Verfassung des Freistaats Bayern verdient gemacht haben. Die Medaille trägt auf der Vorderseite die Inschrift »Bayerische Verfassung« und auf der Rückseite das große Bayerische Staatswappen.

Der seit vielen Jahren in Waldtrudering wohnhafte Universitätsprofessor ist Rechtsgelehrter, Rechtshistoriker und Kanonist. Er gilt als einer der weltweit führenden Kanonisten, der vor allem durch Arbeiten zum mittelalterlichen Kirchenrecht und auch zum evangelischen Kirchenrecht hervorgetreten ist. Daneben gilt sein Interesse auch der Rechts- und Staatsphilosophie. Landau erhielt Ehrendoktorwürden des Kanonistischen Instituts der Universität München (1997), der Universität Basel (1998) und der Universität Panthéon-Assas, Paris II (2002). Seine wissenschaftliche Karriere ist beeindruckend: Nach dem Schulbesuch in Berlin und Eisenberg in Thüringen studierte Landau von 1953 bis 1958 Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin, an der Universität Freiburg/Breisgau und an der Universität Bonn, sowie als Postgraduierter an der Yale University. Nach seiner Promotion 1964 und der anschließenden Habilitation 1968 in Bonn wurde Landau als ordentlicher Professor an die Universität Regensburg berufen. Hier fungierte er 1970/71 als Prorektor der Universität und 1978/79 als Dekan der Juristischen Fakultät.

Es folgten Forschungsaufenthalte an der Universität Berkeley 1977 und eine Lehrtätigkeit als Visiting Professor an der Universität Chicago 1984, sowie die Berufung als Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1985. Nachdem Landau Rufe an die Universität Frankfurt und an die Universität Berkeley abgelehnt hatte, nahm er 1987 einen Ruf an die Universität München auf einen Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, neuere Privatrechtsgeschichte, Kirchenrecht, Bürgerliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie an. Damit verbunden war auch das Amt als Direktor des Leopold-Wenger-Instituts für Rechtsgeschichte. 1990/91 folgte ein Forschungsaufenthalt Landaus am Institute for Advanced Studies in Princeton. In München war Landau von 1993 bis 1995 als Dekan der Juristischen Fakultät tätig. Von 1988 bis 2000 amtierte Landau als Präsident der Society for Medieval Canon Law in Zürich. Seit 1993 ist er außerdem Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. Einen weiteren Ruf an die Universität Leipzig lehnte Landau 1993 ab. 2002 wurde Landau emeritiert. Er ist Präsident des Stephan Kuttner Institute of Medieval Canon Law. Prof. Landau ist seit vielen Jahrzehnten SPD-Mitglied, und war unter anderem Mitglied der Schiedskommission der Bundes-SPD.

Artikel vom 06.12.2011
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