Pliening startet mit der Planung für das große Jubiläumsjahr

Pliening · Nur wegen Cundhart

Ortschronist Willi Kneißl, Graphikerin Ursula Bauer und Bürgermeister Rittler (v. re.) haben jetzt das Logo für das Jubiläumsjahr vorgestellt. Foto: Gabriele Heigl

Pliening · Das ist ein Coup, der nicht jeder Gemeinde in Bayern gelingt: Den Ministerpräsidenten höchstpersönlich als Schirmherren für ein Jubiläumsfest zu gewinnen.

Horst Seehofer in einem Schreiben an Plienings ersten Bürgermeister Georg Rittler: »Über Ihre Bitte um Übernahme der Schirmherrschaft habe ich mich sehr gefreut und verstehe dies als Zeichen der Sympathie und Wertschätzung. Gerne übernehme ich diese ehrenvolle Aufgabe.« Welche Ehre! Aber die Plieninger feiern ja auch nicht irgendein Jubiläum: 1200 Jahre Gemeindegeschichte – eine schöne, große, runde Zahl.

Alle Plieninger Kinder lernen in der Grundschule diese Fakten: Die erste urkundliche Erwähnung von Pliening im Jahre 813 beruht auf einer Schenkung von Besitztümern des Priesters Cundhart und dessen Neffen Liuthram an einen gewissen Bischof Hitto. Es ging um den Bereich der heutigen Geltinger Kirche am Fuße der Endrissmoräne. Der Ortschronist und Ehrenbürger von Pliening, Willi Kneißl, hatte die Urkunde, datiert auf den 13. Januar 813, im Staatsarchiv gefunden. Wie dieses erstmalige Auftauchen von Pliening in zwei Jahren gebührend gefeiert werden soll, darum kümmert sich schon jetzt ein Festausschuss. Dieser Tage wurde das Jubiläums-Logo vorgestellt. Die Plieninger Graphikerin Ursula Bauer hat es gestaltet. Den Plieninger Bürgern wird es ab jetzt auf Schritt und Tritt begegnen. Es wird die Briefköpfe und die E-Mails der Gemeinde, sowie eine eigene Internetseite zieren, und natürlich wird es auch auf vielen Bannern, Plakaten und Aufklebern zu sehen sein.

Auch der Festausschuss hat schon drei Mal getagt. Bürgermeister Rittler: »Ich habe zunächst den Gemeinderat aktiviert, die Bürger haben sich noch nicht so richtig rausgetraut, aber das wird schon noch kommen.« Er selbst habe im Kreiskartell die Termine abgestimmt.

Geltings Glocken läuten in ganz Bayern

Die Feierlichkeiten werden mit einem Festakt am 12. Januar, dem Vorabend des Jubiläumsdatums, gestartet. Am 13. Januar findet ein Festgottesdienst mit anschließendem Neujahrsempfang statt. Der Bürgermeister freut sich besonders, dass das 12-Uhr-Läuten im Bayerischen Rundfunk an diesem Tag aus dem Turm der Geltinger Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt erschallen wird. Für den 9. Februar organisiert Roland Frick einen Bürgerball; er kümmert sich auch noch um Sponsoren für die Festivitäten.

Richtig rund geht es am sehr langen Festwochenende vom 13. bis 17. Juni 2013, um dessen Durchführung sich Martin Eberl und Max Huber kümmern werden. Einer der Höhepunkte dieser Tage: der historische Festzug, der unter der Leitung von Franz Burghart erarbeitet werden wird. Anni Wachinger kümmert sich um altes historisches Handwerk, und das ganze Jahr über wird es kulturelle Veranstaltungen unter der Federführung von Bettina Marquis geben.

Kinderolympiade und Stephanieritt in Landsham

Auch an die jungen Plieninger wird gedacht. Für sie wird Michael Klaß eine Kinderolympiade organisieren. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird am Stephanietag, am 26. Dezember 2013, ein Stephanieritt mit Pferdesegnung in Landsham bei der St. Stephanuskirche stattfinden. Und Horst Seehofer? Kommt er denn persönlich vorbei? In seinem Brief heißt es: »Leider kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt beim besten Willen noch nicht absehen, ob mir eine Teilnahme möglich sein wird. Ob er kommt oder nicht: Die Plieninger werden vorbereitet sein – so viel ist sicher. Gabriele Heigl

Artikel vom 15.11.2011
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