Ab 2012: Den Ein-Englischer-Garten-Tunnel finanzieren

Schwabing · Bürgerspenden sollen helfen

Das Architektenehepaar Grub setzt bei ihrem Millionenprojekt auch auf Spenden der Bürger. 	Foto: js

Das Architektenehepaar Grub setzt bei ihrem Millionenprojekt auch auf Spenden der Bürger. Foto: js

München-Schwabing-Bogenhausen · Mit einer Spendenaktion will das Architektenehepaar Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub die Untertunnelung des Abschnitts des Mittleren Rings durch den Englischen Garten im kommenden Jahr weiter vorantreiben.

Englischer Garten: Südteil/Nordteil

Am 18. November soll das Projekt zudem Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vorgestellt werden. Bei einer Pressekonferenz am Chinesischen Turm in der vergangenen Woche haben die Initiatoren den aktuellen Sachstand präsentiert. Rund dreieinhalb Monate waren die Planungsentwürfe für das Tunnelprojekt am Chinesischen Turm zu sehen. Ende Oktober wurde die Ausstellung abgebaut. Trotz ihrer langen Dauer habe es keinerlei Vandalismus oder Schmierereien gegeben, sagte Thomas Köster, Leiter des Englischen Gartens. Dies sei als Zustimmung der Bürger zu werten.

Ab Frühjahr 2012 sollen die Münchner nun auch die Möglichkeit erhalten, das rund 60 Millionen teure Projekt finanziell zu unterstützen. Ziel sei eine Mischfinanzierung aus öffentlichen und privaten Geldern nach dem Vorbild der Errichtung der Pinakothek der Moderne, sagte Grub. Damals seien zehn Prozent der Kosten durch Spenden aufgebracht worden. Nötig seien dafür jedoch verbindliche Zusagen seitens der Politik. Daher setzt er auf den Besuch von Ramsauer, der sich das Projekt bei seinem Besuch in München zeigen lassen wolle. Er hoffe, dass der Verkehrsminister auch bereit sei, »seine Taschen zu öffnen«. Lutz Spandau von der Allianz Umweltstiftung, die eine Machbarkeitsstudie zur Untertunnelung finanziert hat, betonte indes, die Kosten für den Bau könnten nicht den Bürgern auferlegt werden. Vielmehr sei dies Aufgabe der Politik. Das Verkehrsproblem am Mittleren Ring müsse endlich gelöst werden. Die derzeitige Maßnahme, die Zufahrt auf der Ifflandstraße auf eine Spur zu verengen und die Fahrbahnen auf dem Isarring abzuteilen, habe aus seiner Sicht keine nennenswerte Verbesserung gebracht. Zu den Stoßzeiten herrsche immer noch »Stop and Go«. Er bedauert, dass von der Stadt bislang keine weiteren Stellungnahmen zu dem Thema gekommen seien. Petra Lejeune-Grub räumte indes ein, die Stadt müsse das Tunnelprojekt spätestens dann wieder auf die Agenda nehmen, wenn die als Interimslösung errichtete Abteilung der Spur bewertet werde.

Von besonderer Bedeutung sei die Unterführung aber auch für die Schwabinger, sagte Köster. Im Sommer sei der Englische Garten der »Hausgarten« für die Bewohner des Viertels. Pro Jahr kämen etwa drei bis fünf Millionen Besucher, etwa 80 Prozent davon seien Münchner. Der Nordteil sei jedoch kaum frequentiert, die Brücke werde nur von wenigen genutzt: »Der Südteil verkraftet so viele Menschen aber nicht.« Daher plädiere er bereits seit 14 Jahren für den Tunnel. Julia Stark

Artikel vom 08.11.2011
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