Franz Maget, Diana Stachowitz und Isabell Zacharias »on tour«

München · Münchner Leben bei Nacht

Die SPD-Landtagsabgeordneten im Gespräch in der Kultfabrik.	Foto: VA

Die SPD-Landtagsabgeordneten im Gespräch in der Kultfabrik. Foto: VA

München · Wie ticken die Uhren für Menschen, die nachts feiern? Und wie für diejenigen, die das Nachtleben durch ihre Arbeit erst ermöglichen?

Die SPD-Landtagsabgeordneten des Münchner Nordens Diana Stachowitz und Isabell Zacharias hefteten sich zusammen mit dem Landtags- Vizepräsident Franz Maget in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober auf die Spur des Münchner Nachtlebens. Erste Station war die Feiermeile Kultfabrik. An einer langen Tafel in der Kantine, dem zentralen Essens­tempel, brachten Norbert Merkel und die Wirte der Diskotheken und Lokale verschiedene Herzensangelegenheiten ins Gespräch, unter anderem die »stillen Feiertage«, von denen der für die Betreiber wichtigste am 31. Oktober unmittelbar bevorsteht. »Wir wollen nicht nur für die Menschen Politik machen, sondern auch mit ihnen«, beschrieb Diana Stachowitz das Ziel der zweiten gemeinsamen Nachtschicht-Tour der drei Abgeordneten für den Münchner Norden. »Nah dran sein an der Arbeit, aber auch an dem, was Leute in ihrer Freizeit interessiert«, ergänzte Isabell Zacharias, »darum geht es uns heute Nacht.«

Und so suchten und fanden Stachowitz, Maget und Zacharias den Dialog mit jungen Menschen in verschiedenen Lokalen und Clubs. Am Rande von zwei Konzerten verteilten sie auch dort Visitenkarten mit dem Hinweis auf ihre Facebook-Seite »Thinktank Politik« mit der Einladung, Anregungen, Kritik und die eigene Meinung zur Tagespolitik auf der Pinnwand zu hinterlassen. »Antwort in Echtzeit garantiert«, betonte Landtags-­Vizepräsident Franz Maget. Auch er ist gespannt, wie viele dieses Angebot zum Austausch von Ideen an­nehmen werden. »Ich dachte immer, Politiker sind abgehoben. Dass die hier zu uns kommen, find ich cool«, war die spontane Reaktion einer jungen Party­gängerin. »Jugendkultur – das bedeutet immer auch Auseinandersetzung mit Musik und Politik. Hier wollen wir als SPD für die jungen Menschen da sein«, erklärte Diana Stachowitz. »Da sein« wollten die SPD-Landtagsabgeordneten aber auch für die Kehrseite des Münchner Nachtlebens. In der Bahnhofsmission finden Gestrandete einen geschützten Raum – gerade nachts. Für Franz Maget war klar: »Hier spielt sich gesellschaftliche Realität ab. Die Bahnhofsmission ist ein sensibles Pendel für soziale Veränderungen.«

Der Leiterin der Münchner Bahnhofsmission Gabriele Ochse und Hedwig Gappa-Langer vom IN VIA-Landesverband versprachen die Politiker, sich für eine intensivere Unterstützung der Bahnhofmissionen auch an kleineren Bahnhöfen in Bayern einzusetzen. Auch in Hotels sind Menschen rund um die Uhr auf den Beinen, um ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten, ebenso wie in der Taxi-Zentrale. Wie empfinden die »Nachtarbeiter« ihre Arbeitszeit, die dem herkömmlichen Tagesablauf ihrer Familien und Freunde meist entgegensteht? Während die einen es als familiäre Bereicherung verstehen, dass sie die Kinder morgens in den Kindergarten bringen und am frühen Nachmittag auch noch mit ihnen auf den Spielplatz oder ins Schwimmbad gehen können, beklagen die anderen durchaus den Verlust vieler sozialer Kontakte. Aber dafür ist das Arbeitsklima in der Nacht besonders gut, davon konnten sich die Politiker aus dem Münchner Norden selbst überzeugen. Sensibel zu sein für die Anliegen der Bürger, das war das Motto dieser Tour. »Wir werden alle Anliegen, über die wir heute Nacht gesprochen haben, intensiv verfolgen«, versprach Diana Stachowitz ihren Gesprächspartnern: »Wir bleiben in Kontakt.«

Artikel vom 31.10.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...