Feldmoching · Dr. Reinhard Bauer, Historiker und Stadtrat, zu Feldmoching

Feldmoching · Dr. Reinhard Bauer, Historiker und Stadtrat der Landeshauptstadt München. Früher auch Bezirksausschussmitglied und Bezirksrat:

1200 Jahre Feldmoching

München besteht wesentlich aus den vielen eingemeindeten Orten, die wesentlich älter sind als die Kernstadt. Die Gegend um Feldmoching zwischen dem feuchten Dachauer Moos und der Heidelandschaft im Osten war, weil hier das Wasser floss, zumindest seit der Bronzezeit um 1500 v. Chr. besiedelt. Die Anwesenheit der Kelten (500 bis 50 v. Chr.) ist durch die Überreste einer »Viereckschanze« nachgewiesen. An der Feldmochinger Straße, einer uralten Verbindung, ließen sich um 500 n. Chr. germanische Bajuwaren nieder. Feldmoching ist, wie die bei der Anlage des Fasaneriesees freigelegten Reihengräber zeigen, einer der ältesten und größten bajuwarischen Orte. Der Name (erstmals belegt vor etwa 1200 Jahren als Feldmohinga) ist bezeichnend für eine frühe Gründung und bedeutet »Bei Mocho und seinen Leuten an der waldfreien Fläche«. Die Kirche St. Peter und Paul wurde wohl bereits um 700 erbaut. Feldmoching wurde Sitz des »Amt auf'm Gfild« im Landgericht Dachau. Durch den Aufstieg des Marktes Munichen nahm ab 1158 die Bedeutung ab. Schließlich verlor 1599 Feldmoching seine Funktion und wurde zur Hofmark des Schlosses Schleißheim geschlagen. Der Ort war bis zu seiner Eingemeindung in die Landeshauptstadt 1938 in dieser Sinnbild für rückständige Ländlichkeit. Die ausgedehnte Bautätigkeit sowie der Anschluss mit S- und U-Bahn förderten die Integration in das Stadtgefüge, das Bewusstsein hat aber dörfliche Züge bewahrt, die bewahrt werden sollen.

Artikel vom 11.10.2011
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