Kommunale Klimaschutzinitiative nimmt Fahrt auf

Moosinning-Oberding-Eitting · Mit Energie in die Zukunft

Die neue M.O.E-Klimaschutzinitiative (v. li.): Helmut Lackner (BGM Oberding), Pamela Kruppa (Moosinning), Georg Wiester (Eitting) und Rudolf Brandl (RBM). 	Foto: bb

Die neue M.O.E-Klimaschutzinitiative (v. li.): Helmut Lackner (BGM Oberding), Pamela Kruppa (Moosinning), Georg Wiester (Eitting) und Rudolf Brandl (RBM). Foto: bb

Moosinning-Oberding-Eitting · Der interkommunale Gemeindeverbund der drei Kommunen Moosinning, Oberding und Eitting, kurz M.O.E, ist die erste kommunale Klimaschutzinitiative im Landkreis Erding.

Sie wurde jetzt vom Fördergeber Bundesministerium für Umwelt mit einer hohen finanziellen Förderung für ein integriertes Klimaschutzkonzept (65 Prozent wird bezahlt) und Klimaschutz-Teilkonzept (50 Prozent), hier geht es um die integrierte Wärmenutzung in der Kommune, bedacht. Bereits vor drei Jahren haben die drei Nachbargemeinden das Thema aufgegriffen und beschlossen, ein nachhaltiges Klimaschutz- und Energiekonzept auf den Weg zu bringen, der Antrag auf Zuwendung von Bundesmitteln wurde Mitte dieses Jahres bewilligt. Nun geht es an die konkrete Ausarbeitung des Konzepts unter dem Motto: „Gemeinsam – mit Energie in die Zukunft“.

Am vergangenen Dienstag bildete die Informationsveranstaltung in der Niederdinger Gemeindehalle den „Startschuss der Wende, einer Wende ohne Wenn und Aber“, wie es der Oberdinger Bürgermeister Helmut Lackner eindringlich betonte. Die Schlagworte „Knappheit fossiler Energieressourcen“, „zunehmende Erderwärmung“ und nicht zuletzt auch der Atomunfall in Fokushima machten deutlich: „Jetzt ist Handeln angesagt. Wir als Kommunen sind zwar nur ein kleiner Träger der Verantwortung, aber wir sind das zentrale Bindeglied zu den Bürgern“, betonte Lackner.

Wer allerdings Antworten auf seine persönlichen Belange, wie: „Welche Heizung soll ich einbauen?“, oder ob „Solarenergie auf dem Hausdach oder nicht?“ erwartet hatte, wurde an diesem Abend enttäuscht. Rudolf Brandl vom zur Klima-Konzepterstellung beauftragten Erdinger Ingenieurbüro RBM consult & solutions GmbH geht es um die Unterstützung der Kommune bei ihrer Suche nach Lösungen und Alternativen, um sich künftig dezentral im Energiesektor zu engagieren. „Mit der Zielsetzung weg vom Öl und weg vom Atom sehen sich die Kommunen einer Schlüsselaufgabe des 21. Jahrhunderts gegenüber, in der konsequentes Energiesparen, die Steigerung der Energieeffizienz durch technische Lösungen und an dritter Stelle der kontinuierliche Ausbau erneuerbarer Energien steht“, formulierte Brandl. Bis zum Jahr 2030 haben sich die drei Gemeinden zum Ziel gesetzt, den CO2 Ausstoß in den Gemeindebereichen auf unter 50 Prozent zu senken. Vorbildcharakter hat in Moosinning die energetische Sanierung von Rathaus und Schule, in Oberding die durch Nahwärme versorgte Schule sowie erste private Haushalte und in Eitting der vorbildliche Energiemix aus Biomasse, Fotovoltaik und Wasserkraft.

Unter Brandls Ägide werden in den kommenden Monaten Daten gesammelt, die die Basis für die weiteren Planungen darstellen sollen, es geht um die Darstellung des Ist-Zustandes, wobei der Energieverbrauch der Produktion der regenerativen Energieerzeugung gegenüber gestellt wird. „Mit einbezogen werden hier Daten der lokalen Energieversorger, aber auch die Daten aus Erhebungen vor Ort, um den energetischen Sanierungszustand, die aktuelle Energieverwendung vor allem im Bereich der Wärmenutzung und des -bedarfs zu erfassen. Geplant ist in den kommenden Wochen zudem die Implementierung eines Klimaschutzbeirats, in den Akteure der Bevölkerung und Wirtschaft einbezogen werden. Ende 2012 soll dann das Klimakonzept fertiggestellt sein.

Aber alles gehe eben nur gemeinsam, insofern mahnte Moosinnings Bürgermeisterin Pamela Kruppa auch dringend davor, sich an der „Ich bin dagegen“-Mentalität zu beteiligen. „Das bringt uns keinen Schritt vorwärts. Wer den Atomausstieg wie ich fordert, den Weg frei machen will für regenerative Energien und gleichzeitig aber keinen Verzicht auf technische Annehmlichkeiten hinnimmt, der muss jetzt radikal umdenken.“ Und auch für Eittings Bürgermeister Georg Wiester ist klar: „Es gibt keine Alternativen.“ Die Umsetzung des Konzepts werde dann ein über viele Jahre andauernder Prozess sein, den die Kommunen gemeinsam mit den Anbietern und Energieberatern gehen wollen. bb

Artikel vom 11.10.2011
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