Einkaufsparadies lädt seine Kunden zur Geburtstagsfeier ein

Neuperlach · Shopping mit »pep«

Das pep in den 80er-Jahren von der Thomas-Dehler-Straße aus gesehen. Damals gab es den nördlichen Teil mit der Glaskuppel noch nicht.	Foto: Archiv Traublinger

Das pep in den 80er-Jahren von der Thomas-Dehler-Straße aus gesehen. Damals gab es den nördlichen Teil mit der Glaskuppel noch nicht. Foto: Archiv Traublinger

Neuperlach · Vor 30 Jahren, am 5. März 1981, eröffneten im Herzen Neuperlachs nach knapp dreijähriger Bauzeit die »Perlacher Einkaufspassagen«, kurz: pep. Das Jubiläum feiert das pep mit einem gut zweiwöchigen Geburtstagsfest vom 30. September bis 15. Oktober, zu dem alle Bürger eingeladen sind.

Geboten wird ein tägliches Unterhaltungsprogramm mit Walk-Acts in den Ladenstraßen, einer Kinderkirmes und vier verschiedenen Gewinnspielen mit wertvollen Preisen. Höhepunkte sind ein bayerischer Nachmittag mit Brauchtum und einer »Hofbräuhaus-Show« am 7. Oktober, ein Varieté mit renommierten Künstlern am 8. Oktober ab 14 Uhr, sowie Ballonkunst vom 11. bis 13. Oktober und der Besuch der Maus aus »Die Sendung mit der Maus« am 1. Oktober von 16 bis 18 Uhr. Auftakt der Dauerparty ist am 30. September mit einer Eröffnungsfeier für geladene Gäste, zu der Oberbürgermeister Christian Ude die Ansprache halten wird.

»Das gemütliche Wohnzimmer Neuperlachs« oder »Flanieren und kaufen in Weltstadt-Auswahl« titelten die Zeitungen vor 30 Jahren, und Udes Vorgänger, Münchens damaliger Oberbürgermeister Erich Kiesl, der die Eröffnungsansprache hielt, nannte es »ein Einkaufszentrum der Superlative, aber zugleich auch einen Ort der Begegnung«. Mit einer Schaufensterfront von einem Kilometer Länge präsentierten sich 65 Fachgeschäfte auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern – so groß wie Marienplatz und Viktualienmarkt zusammen. Mitten im Gebäude stand eine fast fünf Meter hohe Steineiche, um die Architekt Ernst Hürlimann im Auftrag des Bauherrn, der »Neue Heimat Bayern«, das Innere des Einkaufscenters gestaltete. Und obwohl das Einkaufscenter modern nach amerikanischem Vorbild gebaut war, hatte es eine gemütliche, warme Atmosphäre – nicht zuletzt durch den roten Backstein-Fußboden.

»Vom ersten Tag an war das pep voll«, erinnert sich Carl-Bruno Blatter, Inhaber von Friseur Blatter, der zu den Mietern »der ersten Stunde« im pep gehört. Das habe zum einen daran gelegen, dass das pep von Anfang an durch die damalige U 8 gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden gewesen sei und 2.000 kostenlose Parkplätze bieten konnte, zum anderen an dem ungewöhnlichen Branchenmix, der nicht nur die Bedürfnisse in puncto Lifestyle abdeckte, sondern auch die des täglichen Lebens. Dazu trug neben Apotheke, Reinigung, Fisch-Feinkost, Optiker, Friseur und vielen anderen vor allem auch der Krone-Markt bei, der schon fünf Monate zuvor eröffnet hatte und mit dem das pep das erste Zentrum in München mit einem Selbstbedienung-Warenhaus war. So wurden die »Perlacher Einkaufspassagen« schnell überregional bekannt und beliebt.

Kilometerlange Schaufensterfronten gibt es heute nicht mehr, das neue Ladenkonzept heißt »offen zur Mall hin, für grenzenloses Shopping-Vergnügen«, die Steineiche ist gefällt, und der Backsteinboden ist Marmorplatten gewichen. Dafür ist das pep heute fast doppelt so groß, dank einer Erweiterung nach Norden hin, die im Jahr 1989 erfolgte. Eine Sensation war damals die große Glaskuppel, mit 24 Metern Durchmesser die damals größte ihrer Art in Deutschland. Unter ihr, am so genannten »pep point« haben sich schon viele große Ereignisse abgespielt, vom Auftritt Münchner Faschingsgesellschaften über »Wahlkampf am Herd« mit Politikern bis hin zur Aktion »Handwerk«, bei der sogar ein ganzes Haus unter der Glaskuppel entstand.

120 Fachgeschäfte aller Branchen beherbergt heute das »Einkaufs-Center München-Neuperlach pep«, wie es mittlerweile offiziell heißt. Viele davon sind von Anfang an dabei. Und eines hat sich bis heute nicht geändert: Noch immer ist das pep ein Ort der Begegnung mit einem ganz besonderen, heimeligen und menschlichen Flair.

Sybille Föll

Artikel vom 27.09.2011
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