1200-Jahr-Feier Feldmochings beginnt mit einem Festgottesdienst

Feldmoching · Peter und Paul älteste Pfarrei im Norden

Die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul feiert gemeinsam mit dem Bezirksausschuss und mit dem Gesamtverein das große Dorfgründungsfest.	Foto: VA

Die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul feiert gemeinsam mit dem Bezirksausschuss und mit dem Gesamtverein das große Dorfgründungsfest. Foto: VA

Feldmoching · 1200 Jahre Feldmoching: Am Sonntag, 16. Oktober, veranstalten der Bezirksausschuss 24 (Feldmoching/Hasenbergl), der Gesamtverein Feldmoching und die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Feldmoching gemeinsam das Dorfgründungsfest.

1200 Jahre Feldmoching

Die Feierlichkeiten beginnen um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche an der Feldmochinger Straße 401. Musikalisch gestaltet wird die Messe vom Kirchenchor der Gemeinde mit der Intraden Messe von Fridolin Limbacher für Bläserquartett und vierstimmigen gemischten Chor. Der anschließende Festzug, der um cirka 11 Uhr beginnt, führt durch die Feldmochinger Straße stadteinwärts zur Mehrzweckhalle an der Georg-Zech-Allee 15. Dort wird nach dem Mittagessen von 13 Uhr an ein Festakt mit Grußworten unter anderem von Oberbürgermeister Christian Ude und mit verschiedenen Darbietungen stattfinden. Das wird etwa bis 16.30 Uhr dauern.

Die Pfarrei St. Peter und Paul ist die älteste Pfarrei im Norden Münchens und war lange Zeit auch die bedeutendste. Sie erstreckte sich in ihrer Blütezeit im Mittelalter im Nordosten bis Garching und im Süden bis Sendling. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie zur Zeit Kaiser Karls des Großen in einer Freisinger Handschrift aus der Zeit des Bischofs Atto von Freising (783 - 811), dem vierten Nachfolger des Hl. Korbinian. Aus dieser Zeit stammt das Patrozinium St. Peter. Im späten Mittelalter, 1524, kam dann noch der Heilige Paulus als Schutzpatron hinzu. Die ersten Kirchen im Pfarrgebiet wurden von dem jeweiligen Grundherrn errichtet. Die Sippe der Mochinger, ein bajuwarisches Adelsgeschlecht, stellte bis ins zwölfte Jahrhundert mehrere Priester. Zur Pfarrei Feldmoching gehörten bis um das Jahr 1800 Freimann, bis 1901 Milbertshofen, bis 1908 Moosach, bis 1922 Schleißheim, bis 1927 Fasanerie und bis 1932 Lerchenau. Die erste Feldmochinger Kirche war aus Holz gebaut und stand an gleicher Stelle wie die heutige Pfarrkirche. Diese ist romanischen Ursprungs, wovon nur noch der untere Teil des Kirchturms zeugt, der im Laufe der Zeit mehrmals zerstört und immer wieder aufgebaut wurde. Besonders schwer traf es ihn in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs, als ihn die in München einrückende US-Armee unter Artilleriebeschuss nahm.

Im 13./14. Jahrhundert wurde die Kirche erweitert und gotisiert, im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil umgewandelt und im 18. Jahrhundert barockisiert. Schließlich wurde das Langhaus Ende des 19. Jahrhunderts fast bis auf die Grundmauern abgerissen, erweitert und im Inneren in neugotischem Stil ausgestattet. Die Erweiterung in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts kam einem Neubau gleich: Die Innenausstattung wurde modernisiert. Lediglich der Kirchturm blieb stehen. Der Friedhof, einer der wenigen ehemaligen Dorffriedhöfe in München, lag ursprünglich um die Kirche herum. Heute schließt er sich im Westen an die Pfarrkirche an. Das älteste erhaltene Inventar der Kirche ist der Taufstein aus rotem Marmor aus dem Jahre 1514.

Heute ist St. Peter und Paul eine lebendige Stadtgemeinde mit einem vielfältigen religiösen, sozialen und kulturellen Leben. Die Pfarrei zählt knapp 4.000 Katholiken. Mehr als 200 Personen engagieren sich ehrenamtlich in der Gemeinde. Um die seelsorglichen Belange der Gemeindemitglieder kümmert sich das Seelsorgeteam um Pfarrer Johannes Kurzydem und Pfarrvikar Hippolyte Ibalayam, das auch den Pfarrverband Fasanerie betreut.

Artikel vom 29.09.2011
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