Drei Monate japanische Streifen im Filmmuseum

München · Retrospektive zu Kurosawa

Das Filmmuseum zeigt ab September Filme von Akira Kurosawa.	Foto: VA

Das Filmmuseum zeigt ab September Filme von Akira Kurosawa. Foto: VA

München/Zentrum · Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der deutsch-japanischen Beziehungen zeigt das Filmmuseum von Freitag, 9. September, bis Sonntag, 18. Dezember, eine vollständige Retrospektive mit den Filmen von Akira Kurosawa.

Der große japanische Filmregisseur (1910 – 1998) gilt international als einer der einflussreichsten Regisseure überhaupt; am bekanntesten sind seine Filme Rashomon (1950), Die sieben Samurai (1954) und Ran (1985). Gezeigt werden seine 30 Regiearbeiten sowie die Dokumentation AK (1985) von Chris Marker über die Dreharbeiten von Ran und vier Drehbucharbeiten Akira Kurosawas, die oft Jahre später von anderen Regisseuren verfilmt wurden.

Kurosawas Bilder haben Sogcharakter: Sintflutartiger Regen, der auf ein verfallenes Stadttor niedergeht, ein alter Mann, der nachts auf einer Schaukel sitzt, singt und langsam von Schneeflocken bedeckt wird, ein von Pfeilen durchbohrter Samurai-Krieger. Bilder wie diese haben sich in das filmhistorische Gedächtnis eingeschrieben. In Japan gilt Akira Kurosawa als »westlicher« Regisseur. Er hat unter anderem Fjodor Dostojevskis Roman »Der Idiot«, Maxim Gorkis Schauspiel »Nachtasyl« und William Shakespeares Drama »Macbeth« adaptiert und die literarischen Vorlagen in einen japanischen Kontext gestellt. Vor allem seine Samurai-Filme mit den Schwertkampfduellen waren in Europa und in den USA beliebt, vielleicht, weil sie eine gewisse Verwandtschaft mit dem amerikanischen Western zuließen. Sehr bezeichnend war Kurosawas Technik, mit drei Kameras simultan aus verschiedenen Blickwinkeln zu filmen, wie bei Ran. Häufig arbeitete er mit dem Schauspieler Toshiro Mifune zusammen.

Die Vorführungen zur Retrospektive geben nicht nur die Möglichkeit der Neu- und Wiederbegegnung mit Kurosawas großen Klassikern, sondern ermöglichen es, auch weniger bekannte Filme, wie sein Schaffen in den 1940er-Jahren, zu entdecken. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50. Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge.

Artikel vom 07.09.2011
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