Offizielle Schlüsselübergabe für das neue Gymnasium

Höhenkirchen-Sie­gertsbrunn · Schulbau in Rekordzeit abgeschlossen

Die Baufirma übergibt den Schlüssel zum neuen Gymnasium an die Bürgermeister des Zweckverbands.	Foto: esm

Die Baufirma übergibt den Schlüssel zum neuen Gymnasium an die Bürgermeister des Zweckverbands. Foto: esm

Höhenkirchen-Sie­gertsbrunn · Mit der Schlüsselübergabe ist das neue Gymnasium am 19. August an den »Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises« übergeben worden.

Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Hochtief hatte als Generalunternehmer den Funktionsbau mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 16.000 Quadratmetern in nur sechzehnmonatiger Bauzeit errichtet. Auch die Außen- und Sportanlagen wurden rechtzeitig vor Schuljahresbeginn 2011/2012 fertig. Damit konnte der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden, der schon beim Vertragsabschluss im Januar 2010 als besonders »sportlich« gegolten hatte. An die Schulfamilie wird das Gymnasium am 1. Oktober in einer Eröffnungsfeier übergeben.

Im Rahmen der Schlüsselübergabe führte der Ottobrunner Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzende Thomas Loderer zusammen mit Projektleiter Jens Duft von Hochtief durch das Haus. Das für knapp 1.000 Schüler konzipierte Gebäude haben die Architekten von kplan und keiner_balda gemeinsam geplant. Ihnen ist auch die edle und schnörkellose Fassadengestaltung zu verdanken, deren Highlight die Lochblechverkleidung über dem Haupteingangsbereich im Innenhof ist. Dazu bildet das Farbprogramm der Innenräume einen überraschenden Kontrast. Dort wird die Grundfarbe Weiß durch kräftige Farbakzente in Hyazinthblau, Telekom-Magenta und Dunkelrot aufgemischt. Gemütliche Sitzsäcke in der Bibliothek und in den Kommunikationsbereichen sorgen für zusätzliche Farbtupfer. Diese Farbpalette wird noch um ein leuchtendes Hellgrün beim Bodenbelag der auf Kellerniveau abgesenkten Dreifachturnhalle erweitert.

Raumprogramm und Ausstattung sind in allen Details durchdacht. Etwa da, wo es um Fragen der Flexibilität und Modularität, der Medienversorgung, des E-Learning und der Barrierefreiheit geht. So lässt sich die Haupteingangshalle mit Aula und offenem Mensabereich variabel nutzen. Einige Klassenräume haben verrückbare Wände. Tafeln sind verschiebbar. Tische lassen sich rollen. Für die hohe Flexibilität und die dafür nötige Schalldämmung hat der Zweckverband fast eine Million Euro extra aufgewendet, wie Loderer sagte. Das sei nicht gefördert worden, da dieses Konzept über das Raumprogramm der Regierung von Oberbayern hinausgehe.

Bei der digitalen Ausstattung wurde die Schule ebenfalls gut auf die Zukunft vorbereitet. So ist bei der Einrichtung von Netzwerken fürs E-Learning bewusst zweigleisig gefahren worden. In den Klassenräumen gibt es sowohl WLAN- wie LAN-Anschlüsse, so dass der Access-Point nicht immer eingeschaltet werden muss. Loderer zufolge sollte bei einem Investitionsvolumen inklusive Zwischenfinanzierung in Höhe von 33,8 Millionen Euro nicht an dem gespart werden, was auch für die Zukunft einen hohen Qualitätsstandard gewährleistet.

Dazu gehört auch die zukunftsorientiert geplante Energieversorgung. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass beim Gebäude die Energieeinsparverordnung EnEV 2009 um 30 Prozent unterschritten und der Passivhaus-Standard nahezu erreicht wird. Mit dem ausgeklügelten Heizungs- und Lüftungssystem lässt sich sogar der CO2-Gehalt der Raumluft in den Klassenzimmern steuern, was vor allem im Winter wichtig ist. Die Raumtemperatur wird auch im Sommer geregelt, womit das traditionelle »Hitzefrei« der Technik zum Opfer fallen wird.

Doch mit dem Bauabschluss wird das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn noch nicht als rechtlich eigenständiges Gymnasium in Betrieb gehen. Ab 2011/2012 werden zunächst das Neubiberger Gymnasium und ab 2013/14 das Ottobrunner wegen ihrer Generalsanierungen jeweils für zwei Jahre hierher umziehen. Dann werden in der Spitze 2.000 Schüler erwartet. Um diesem Schülerandrang gerecht zu werden, ist an der südlichen Grundstücksgrenze vorübergehend eine Containerschulanlage für 1.000 Schüler aufgestellt worden. Wie der Zweckverbandsvorsitzende versicherte, hätten diese Container den gleichen Standard wie das Gebäude und ermöglichten einen guten Unterricht.

Erst im Schuljahr 2015/16 kann das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit den beiden naturwissenschaftlich-technologischen und musischen Zweigen unter eigener Leitung an den Start gehen. Bis dahin bleibt genügend Zeit für die Namensfindung. Vielleicht wird es tatsächlich »Therese von Bayern-Gymnasium« heißen, wie es vor allem Bürgermeisterin Ursula Mayer und die »Elterninitiative Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn« anstreben. esm

Artikel vom 28.08.2011
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