Hoamat Bayern: Die Kolumne von Markus Wasmeier

Gutsbesitzer

Markus Wasmeier „sammelt“ alte Höfe wie diesen für sein Museum.                        Fotos: Museum

Markus Wasmeier „sammelt“ alte Höfe wie diesen für sein Museum. Fotos: Museum

München · Grüß Gott! Ein Museum besteht aus einem oder mehreren Gebäuden, welche eine Sammlung von Gegenständen ausstellen und diese für die Öffentlichkeit „beherbergen“. Als Kinder waren wir alle schon mal an einem solchen Ort und ich war damals schon vom „Museumsgedanken“ fasziniert.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

Kulturelles Erbe pflegen und für kommende Generationen wahren, „Schmuckstückerl“ zusammentragen, diese herrichten, wenn der Zahn der Zeit allzu lange daran genagt hat, dieser Lebenstraum stand für mich endgültig fest, nachdem ich den Ab- und Wiederaufbau meines denkmalgeschützten Elternhauses selbst miterlebt hatte. Gut, die „Sachen“ die ich angefangen habe zu sammeln, die haben jetzt nicht wirklich in ein Gebäude hinein gepasst, vielmehr war ich am „Drumherum“ interessiert.

Nämlich an alten Höfen. Und so habe ich mir ein Museumsgelände gesucht, auf das ich meine Höfe stellen konnte und bis jetzt können Sie hier den RIEDERHOF sehen, welcher im Jahre 1200 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde und der erste Hof war, den ich wieder aufbaute. Ein Einfirsthof, in welchem der Wohnbereich die eine Seite und die Stallungen die andere Seite bilden. Wie alle anderen Höfe auch, wurde beim Abbau des Hofes an seinem Ursprungsort, ganz in der Nähe des Museumsgeländes, jeder Balken und jedes noch so kleinste Einzelteil katalogisiert und nummeriert. Holzteile, die nicht mehr verwendbar waren, wurden original-getreu nachgeschreinert und ersetzt.

Der Riederhof ist der einzige Hof, der mitsamt seiner ursprünglichen Einrichtung wieder aufgebaut wurde. Dargestellt wird im „Riederhof“ die Epoche um 1730. Beim WOFEN geht die Anfangsgeschichte bis 1734 zurück. Er stand an einer alten Römerstraße südlich von München. Der „Wofen“ ist der größte Hof im Museum. Das aus zwei Gebäuden bestehende Anwesen erfüllte im Laufe der Jahre verschiedene Zwecke: es wurde als Gefängnis, Bauernhof, Schankwirtschaft und zuletzt als Schmiede genutzt. Im Museumsdorf ist es das gemütliche Wirtshaus, in dem unsere Gäste bayerische Schmankerl und das in der Schöpfbrauerei original gebraute Bier genießen können. Der BEHAMHOF ist der Neuzugang in der „Hoffamilie“.

Veranstaltungstipp:

Schottisch-bayrische Highland Games 8. und 9. Oktober 2011 in Schliersee/Neuhaus
Informationen und Eintrittskarten unter http://bit.ly/highlandgames

Während der gesamten Bauzeit konnten meine Museumsbesucher immer in „Echtzeit“ dabei sein, wie er Stück für Stück wieder zu einem Hof wurde. Der LUKASHOF ist eines der ältesten erhaltenen Anwesen aus dem Tegernseer Tal. Überliefert ist, dass die Bäume für seinen Aufbau im Jahre 1510 gefällt wurden. Der Hofbau selbst wurde im Jahr 1513 fertig gestellt. Er ist ebenfalls Einfirsthof und bringt eine wunderbare Geschichte mit, die knapp 30 Jahre zurück liegt. Der letzte Bewohner des Hofes war der „Barfuß-Sepp“. Der Name war wirklich Programm – keiner kannte den Sepp mit Schuhen an den Füssen.

Eines Tages beobachtete er einen jungen Leichtathleten beim Lauftraining und frotzelte ihn, dass er ihn immer noch locker abhängen würde. Da war der Sepp schon 74 Jahre alt und sie wetteten um ein Fassl Bier. Einzige Bedingung war, dass der Sepp die Strecke aussuchen durfte und der junge Bursch ebenfalls barfuß läuft. Jetzt dürfens dreimal raten, wer diese hundert Meter hinter seinem Hof über ein holpriges Feld mit versteckten Erdlöchern, Strohstoppeln und drei Stacheldrahtzäunen gewonnen hat! Auch Sie dürfen bei mir gern die Schuhe ausziehen und hinter meinen Höfen hundert Meter laufen – Sie werden sehen, wie gut des tut und wie des Bier danach gleich noch besser schmeckt!

Ich freu mich auf Sie!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 11.08.2011
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