Zuerst die gute Nachricht: Die Stadt öffnet die WC-Anlage im U-Bahnhof Münchner Freiheit wieder und lässt die Toiletten in der U-Bahn-Station »Milbertshofen« geöffnet.
Jetzt die schlechte Nachricht: Geschlossen werden hingegen mehr als 30 der 70 öffentlichen Anlagen in den U-Bahnhöfen im ganzen Stadtgebiet. Die geplante Wiederinbetriebnahme der Toiletten im U-Bahnhof Münchner Freiheit stößt in Schwabing auf große Zustimmung: »Ich finde es schon wichtig, hier wieder ein WC zu haben«, sagt eine junge Frau aus Schwabing, die gerade auf dem Bahnsteig auf die U-Bahn wartet. Auch in der im Zwischengeschoss gelegenen Apotheke berichten zwei Angestellte, dass Kunden immer nach öffentlichen Toiletten im U-Bahnhof fragen würden. Man müsse die Bürger dann auf die umliegenden Cafés und Warenhäuser verweisen, sagt eine Apotheken-Mitarbeiterin. Ihre Kollegin ergänzt: »Die Kunden sind verärgert, dass der U-Bahnhof Münchner Freiheit von der Stadt frisch saniert wurde, es aber kein WC gibt.« Der Stadtrat hat nun auf einen Ergänzungsantrag der Fraktionen von SPD und Grünen hin beschlossen, »die WC-Anlage im U-Bahnhof Münchner Freiheit unverzüglich zu sanieren und zu öffnen.«
Kein muss
Giesing/Harlaching · Ein Streit-Örtchen Artikel vom 14.12.2012: WC am Kolumbusplatz Ja oder Nein?
Giesing/Harlaching · BA verärgert Artikel vom 10.09.2012: WC-Schließung am Kolumbusplatz
Milbertshofen-Feldmoching-Schwabing · Öffentliche Toiletten schließen Artikel vom 11.08.2011: Betroffen sind 30 von 70 Anlagen im Stadtgebiet
München · »Stille Örtchen« sollen bald dicht gemacht werden Artikel vom 26.06.2011: Aufwand für den Betrieb sei im Bezug zu den wenigen Nutzungen unverhältnismäßig
Dicht gemacht werden im Münchner Norden hingegen unter anderem die Toiletten in folgenden Stationen der U 2: Harthof, Am Hart, Dülferstraße und Hasenbergl. Der Stadtrat hat dieses vom Kommunalreferat vorgelegte »Strategiekonzept« beschlossen. Damit will die Verwaltung Unterhalts- und Betriebskosten in Höhe von rund 431.000 Euro einsparen, das sind 38 Prozent der Gesamtkosten. Die frei werdenden Mittel will man künftig dort einsetzen, »wo sie dringend benötigt werden«, so Kommunalreferentin Gabriele Friderich und zwar bei den WC-Anlagen mit den höchsten Nutzungen wie etwa unter dem Marienplatz. Denn diese und viele andere in Münchens U-Bahnhöfen seien »überwiegend in einem unbefriedigenden Zustand«. Durch höhere Reinigungsintervalle will die Stadt dort künftig für mehr Sauberkeit und damit für einen besseren Service für die Fahrgäste sorgen. Die Toiletten, die dicht gemacht werden, sind Friderich zufolge hingegen nur schwach frequentiert. Zudem seien an vielen dieser Stationen WC-Anlagen in Restaurants, Einkaufszentren wie dem Mira oder in öffentlichen Einrichtungen vorhanden. Auf der Strecke der U 2 nach Feldmoching gebe es derzeit im Übrigen »eine hohe Dichte der Anlagen«.
Doch nicht mehr lange: Nun werden hintereinander in den genannten vier U-Bahnhöfen Am Hart, Harthof, Dülferstraße und Hasenbergl die Toiletten dicht gemacht. Wann genau, das steht dem Kommunalreferat zufolge derzeit noch nicht fest.
Wally Schmidt