Auch ohne Olympische Spiele wird der Olympiapark weiterentwickelt

Moosach/Milbertshofen · Nicht nur Luftschlösser

Anstelle des alten Radstadions im Olympiapark will die Rathaus-SPD am liebsten eine neue Multifunktionshalle bauen. 	Foto: Wally Schmidt

Anstelle des alten Radstadions im Olympiapark will die Rathaus-SPD am liebsten eine neue Multifunktionshalle bauen. Foto: Wally Schmidt

Moosach/Milbertshofen · Trotz der gescheiterten Winterspiele-Bewerbung hegt die Stadt ehrgeizige Pläne für den Olympiapark. Es soll nicht bei Luftschlössern bleiben, was in den vergangenen Monaten an Neubauten angekündigt wurde.

Hätte München den Zuschlag für die Olympische Winterspiele 2018 bekommen, hätte man im Olympiapark zwei Multifunktionshallen realisiert: anstelle des jetzigen Olympia-Eissportzentrums und anstelle des alten Radstadions. Beide Projekte sind nun zwar nicht mehr sicher – aber denkbar, wie Münchens Zweite Bürgermeisterin Christine Strobl auf Anfrage erklärte.

Auch die Rathaus-SPD setzt sich für eine Weiterentwicklung des Olympiaparks ein. Fraktionschef Alexander Reissl forderte nun die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes. Darin müsse die Stadtverwaltung »die Nutzung und die Kosten für eine neue Multifunktionshalle auf dem Areal des ehemaligen Radstadions darstellen«. Ferner müsse dieses Gesamtkonzept auch den weiteren Sanierungsbedarf im Olympiapark etwa bei Brücken, Kanälen oder dem Zeltdach aufzeigen, insbesondere auch am Eiszentrum.

Ein Projekt, das auch Bürgermeisterin Strobl sehr am Herzen liegt. Sie scheut sich deshalb nicht vor klaren Worten: »Das Eissportzentrum ist sehr marode. Es ist nicht mehr das neueste Modell. Wir müssen auf jeden Fall etwas machen.« So gebe es bei der Stadt Überlegungen, im Olympiapark eine Multi-Funktionshalle zu bauen. Wo genau, das stehe derzeit noch nicht fest. Die Verwaltung müsse nun beide Standorte – Eissportzentrum und alte Radhalle – prüfen, weiß die Sport-Bürgermeisterin zu berichten. Alles sei eine Frage der Kosten und der technischen Möglichkeiten. Strobl kommt zu dem Fazit: »Gemacht werden muss etwas.« Die Basketballer des FC Bayern München hätten Interesse an einer großen Halle angemeldet. Sie haben bisher im Eissportzentrum im Olympiapark gespielt und mussten die Eissporthalle für jedes Spiel aufwendig umbauen lassen. Das ist nun zwar vorüber: Der FC Bayern hat ein neues Domizil für seine Basketballer gefunden und lässt derzeit die Rudi-Sedlmayer-Halle sanieren. Doch ob das eine Dauerlösung ist, scheint fraglich.

So ruhen nun alle Hoffnungen auf dem Olympiapark. Die Rathaus-SPD liebäugelt mit dem Areal des ehemaligen Radstadions und schlägt dort den Bau einer neuen Multi-Funktionshalle vor. Damit wäre ein Millionengrab der Stadt beerdigt. Die zu den Olympischen Sommerspielen 1972 errichtete Radhalle diente danach noch für Radrennen und im Winter als Traglufthalle zum Tennisspielen. 1996 war alles aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben worden und die Halle avancierte kurzfristig zum »Olympic Spirit Centre«. Dazu war das frühere Radstadion aufwendig in ein Spektakel mit 40 interaktiven Spielen umgebaut worden. 75 Millionen Mark verschlang der Umbau damals. Doch Olympic Spirit wurde schnell zum Flop und musste schon bald wieder seine Pforten schließen. Danach sollte die alte Radhalle in ein Musical-Theater verwandelt werden. Doch auch dieses Projekt wurde schließlich nicht mehr weiterverfolgt. So dümpelt das Bauwerk nun vor sich hin. Derzeit dient das ehemalige olympische Radstadion offiziell zwar als »Event-Arena«, doch faktisch steht diese oft leer. Wally Schmidt

Bewerberstadt München - Olympische Winterspiele 2018

  • Olympische Winterspiele 2018
    Themenseite zur Bewerberstadt München für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018: Die Entscheidung fiel am 6. Juli 2011 auf Südkorea. Die Olympischen Winterspiele 2018 finden in Pyeongchang, von 9. bis 25. Februar 2018, statt.

Artikel vom 26.07.2011
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