Die Kolumne von Markus Wasmeier

Ein Dorf – ein Fest

Im Dorf des Wasmeier Freilichtmuseums wird richtig zünftig Dorffest gefeiert.	Fotos: Wasmeier Museum

Im Dorf des Wasmeier Freilichtmuseums wird richtig zünftig Dorffest gefeiert. Fotos: Wasmeier Museum

„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ – ein Ausspruch, den man viel zu selten lebt. Ein Fest ist immer ein ganz besonderer Tag, quasi ein gesellschaftliches Ereignis. Neumodisch auch gerne „Event“ genannt. Früher dienten Feste vor allem dazu Gemeinschaft stiftend und erhaltend zu sein. Ein schönes Fest holt uns für einen Moment aus dem Alltag heraus. Vom 22. bis 24. Juli findet auch im Markus Wasmeier Freilichtmuseum ein Dorffest statt.

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Natürlich werden generell die „herkömmlichen“ Feste gefeiert, wie zum Beispiel Namens- und Geburtstage, Ostern und Weihnachten, Taufe, Kommunion, Firmung und Hochzeit. Lebt man in einer Gemeinde in Bayern, welche die Traditionen nicht ganz sterben lässt, dann stellt man auch mal einen Maibaum auf, zündet zu Johanni ein Feuer an und feiert mit Vereinen diverse Bestehen. Das sind schöne Feste, man geht gerne hin, ratscht, trinkt und isst und tanzt vielleicht ein bisserl und wenn’s vorbei ist, dann geht man gut gelaunt und vielleicht ein bisserl wacklig wieder nach Hause. Bayern ist ja weltbekannt für seine Feste, allen voran das Oktoberfest. Aber das ist schon ein gewaltiges Spektakel und hat nur noch wenig von einem historischen Fest. Muss es ja auch gar nicht. München ist ja auch kein Dorf mehr!

Wenn sich jetzt allerdings in einem Dorf die „Bewohner“ a bisserl aufmascheln, halt einfach des schöne Gwand anlegen, ihre Häuser besonders schön rausputzen und zeigen, was es jeweils für eine „Geschichte“ hat, in den Gärten nochmal nach dem Rechten schaun, dann sind das erste Anzeichen für ein Fest. Wenn Handwerk, wie Brennerei, Schreinerei, Schmiede, Schusterei und deren „Werker“ auch schnitzend und brauend ihre Kunst zeigen, wie sie früher gang und gäbe war, Musik gespielt wird, wie sie traditioneller nicht sein kann, und Kinder Spiele miteinander spielen, die man heute kaum noch kennt, wenn kulinarische Genüsse einen Zeitsprung in die Vergangenheit machen, die Sie mit selbstgebrautem Bier „oweschwoam“ können, die Bedienung noch mehr lächelt als sonst, wenn sogar die Viecherl mit stolzgeschwellter Brust – allen voran unser Gockel – über die Wege marschieren und Sie dabei einfach eintauchen in eine andere Zeit, dann sind Sie auf einem Dorffest! Und wenn Sie dann noch einem Bürgermeister aus früheren Zeiten begegnen, der eine frappierende Ähnlichkeit mit mir hat, dann sind Sie auf meinem Dorffest! Wir möchten Ihnen einen besonderen Einblick in bayrisches Brauchtum, den Lebensstil und die Traditionen geben. Das machen wir hier im Museum sowieso jeden Tag, aber beim jährlichen Dorffest, da versuchen wir es auch noch den ganzen Tag lang zu „feiern“. Und das gleich an drei Tagen! An zwei Abenden hab ich dann noch ein besonderes kulturelles Schmankerl in unserer historischen Tenne für Sie – das Programm ist noch gar nicht so alt, als dass man es schon historisch nennen könnte, aber mit Sicherheit traditionell und mit gnadenlosem bayrischen Humor!

Kommen S’ in mein Dorf – in mein Museum – und sind Sie für eine Zeit einer meiner „Mitbewohner“ und haben einfach ein Frohes Fest – mitten im Sommer!

Mein Tipp: Mit fünf Personen reisen Sie von München aus günstig mit dem BOB-MVV- Ticket für nur 23 Euro hin und zurück. Der Bahnhof Fischhausen/ Neuhaus ist drei Gehminuten vom Freilichtmuseum entfernt. Dann brauchen Sie nicht auf unser selbstgebrautes Bier verzichten ;-)

Ich freu mich auf Sie!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 07.07.2011
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