Riemer See: BA will offizielle Klassifizierung als Badesee

Trudering/Riem · Sorgloser Badespaß?

Viele Truderinger nutzen den Riemer Park mit seinem See, um sich vom Alltag zu erholen. 	Foto: mst

Viele Truderinger nutzen den Riemer Park mit seinem See, um sich vom Alltag zu erholen. Foto: mst

Trudering/Riem · Offiziell ist der »Riemer See« zwar nicht als Badegewässer ausgewiesen, doch geplanscht, geschwommen und getaucht wird darin schon seit Langem.

Gerade die Truderinger schätzen und lieben diesen See – befindet er sich doch in un­mittelbar vor deren Haustür gelegenen Naherholungsgebiet »Riemer Park« mit seinen zahlreichen Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung.

Nach Informationen der Stadt ist diese Nutzung auch kein Problem: Jüngst vorgenommene Proben auf Keime und Mikroorganismen, die ein Infektionsrisiko darstellen und die Gesundheit beeinträchtigen können, hätten keine Gefahrenlage ergeben: »Zuletzt haben wir im Mai gemessen, da war alles in Ordnung«, informierte die Sprecherin des Amtes für Umwelt und Gesundheit, ­Katrin Zettler, auf Anfrage unserer Zeitung. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der 2005 im Zuge der Bundesgartenschau künstlich angelegte, stellenweise bis zu 18 Metern tiefe See mit einer Größe von knapp acht Hektar das Prädikat »Badegewässer« erhält.

Pünktlich zur heißen Jahreszeit will der Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) genau das erwirken: Auf Initiative von Henrike Haarstick (CSU) soll die Stadt darüber Auskunft geben, »warum der Riemer See bislang nicht als Badesee klassifiziert wurde«. Ferner wollen die Stadtteilpolitiker wissen, auf welcher Grundlage die Wasserqualität bislang beurteilt wurde und ob es »Hinderungsgründe« gibt, den See »als ein Gewässer im Sinne der EU-Badegewässer-Richtlinie« zu klassifizieren. »Da er seiner Konzeption nach ein Magnet für Badegäste aus Trudering und darüber hinaus ist, müsste er auch ebenso behandelt werden«, begründete Haarstick in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses den CSU-Vorstoß. Geklärt werden müsse seitens der Landeshauptstadt zudem, wie die Wasserqualität beurteilt wird und wie sich die Bürger über die Werte informieren können, fordert Haarstick weiter.

Knackpunkt ist lediglich die Bezeichnung »offiziell«: Laut Zettler bestehen schon jetzt keine Bedenken, den See zu nutzen: »Aus hygienischen Gründen kann man dort auf jeden Fall baden. Es ist ­momentan genauso unbedenklich wie an allen an­deren ­offiziellen Münchner Badeseen.« Würde man durch entsprechende Proben Gegenteiliges feststellen, »dann würden wir das umgehend den Bürgern mitteilen, entweder über das Internet oder entsprechende Publikationen«, versichert die Behördensprecherin. Derzeit werde die Qualität sämtlicher Münchner Badeseen als »sehr gut« eingestuft. Dass der »Riemer See« nicht schon längst in die »offizielle« Liste unbedenklicher Gewässer aufgenommen wurde, liegt Zettler zufolge am Prozedere auf dem Weg zu einer Genehmigung: So müssen als Zwischeninstanzen zuerst das Landesamt für Gesundheit und Lebenssicherheit und später die EU eingeschaltet werden. »Dadurch, dass wir beim Riemer See noch keine wirkliche Langzeiterfahrung haben, hat man das noch nicht gemacht«, führt Zettler weiter aus. Der Status »offiziell« werde jedoch »irgendwann einmal mit Sicherheit kommen«, wie sie hinzufügt. »Aber es wird nicht morgen und ich denke auch nicht in diesem Jahr.« mst

Artikel vom 07.06.2011
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