Neue Heimat für rund 2.000 Menschen wird geschaffen

Giesing/Harlaching · Grundstein für neues Viertel gelegt

Bei der Grundsteinlegung maßen sich OB Christian Ude und Finanzminister Georg Fahrenschon am Kickertisch mit den Lenkern der Büschl-Gruppe (Günter Büschl vorne und Sohn Ralf). Foto: Hettich

Bei der Grundsteinlegung maßen sich OB Christian Ude und Finanzminister Georg Fahrenschon am Kickertisch mit den Lenkern der Büschl-Gruppe (Günter Büschl vorne und Sohn Ralf). Foto: Hettich

München/Giesing/Harlaching · Bei der Grundsteinlegung für das neue »Parkviertel Giesing« zeigte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude einmal mehr sein komödiantisches Talent. Die Sprengung des alten Agfa-Hochhauses 2008 habe ihn an eine Szene aus dem weltberühmten Film »Alexis Sorbas« erinnert.

»Agfa-Park« in Giesing

Im meisterhaften Zelluloidwerk bauten emsige Kräfte eine Transport-Seilbahn, die pünktlich zur ersten Inbetriebnahme in sich zusammenfiel. »Die Aufnahmen von 2008 wird sich Alt-Oberbürgermeister Georg Kronawitter wohl sicher als Endlosschleife ansehen«, feixte Ude mit Blick auf den bekannten Hochhausgegner. Doch anstelle des alten steht längst ein neuer Wolkenkratzer – als Blickfang für ein ganz neues Viertelensemble aus Wohnen, Gewerbe und Grün. Vor allem aber zum steinernen Schutzschild gegen den tosenden Ringverkehr mit seinen täglich rund 100.000 Fahrzeugen wird der neue Hochhausturm und der anschließende Gewerbeblock mutieren – für die neuen Wohn- und Parkwelten dahinter. Dieser Gewerbeblock entlang des Mittleren Rings an der Tegernseer Landstraße ist bereits fertiggestellt – am vergangenen Donnerstag wurde im Beisein Udes und des bayerischen Finanzministers Georg Fahrenschon sowie reichlich Politprominzenz aus Freistaat, Stadt und Stadtteil der symbolische Grundstein für die umfangreiche Wohnbebauung im alten Agfa-Carée gelegt. An passender Stelle im benachbarten Weißenseepark: denn Obergiesings zentrale und größte Grünanlage war in den vergangenen Monaten selbst einem umfangreichen, millionenschweren Facelifting unterzogen worden. Den »guten Tag für Giesing«, wie Fahrenschon in seiner Begrüßungsrede die Grundsteinlegung nannte, hatte die Münchner Unternehmensgruppe Büschl als Entwickler des Projektes aus bautechnischen Gründen in den Weißensee-Park verlegt. Dort, wo voraussichtlich ab 2013 rund 2.000 Menschen leben und etwa 1.200 arbeiten werden, regieren derzeit Bagger und Walzen. Sowohl Fahrenschon wie auch Ude unterstrichen die Bedeutung des Bauprojektes über Giesinger Grenzen hinaus. »Nichts braucht München so dringend wie neue Wohnungen und insbesondere Mietwohnungen«, betonte der OB.

Das Parkviertel sei eines der größten und bedeutendsten Neubauprojekte der Stadt, waren sich OB und Finanzminister einig. Den Oberbürgermeister freute besonders, dass die Hälfte der rund 1.000 neuen Wohnungen als Mieteinheiten vergeben würden. Auch die Detailplanung überzeugte den OB. »Hervorragend abgeschirmt« sei der Wohnbereich vom Ringverkehr. Auch andere Bestandteile gefallen: so wird der Oberflächenbereich des neuen Parkviertels Giesing fast autofrei bleiben. Stolz ist man bei den Planern auch in Sachen Grünplanung. Im nordöstlichen Bereich des neu gestalteten Quartiersumgriffs ist eine rund zwei Hektar große Grünanlage geplant. Auch sonst soll kräftig Infrastruktur geschaffen werden vor Ort. Dazu sollen für den Nachwuchs allein drei Kindertagesstätten aus der Erde gestampft werden. »Es ist eine enorme Aufwertung für den Stadtteil«, freute sich Projektentwicklungschef Günter Büschl – er äußerte zudem die Hoffnung, dass im Parkviertel auch eine neue Heimat für das Sozialbürgerhaus geschaffen werde – ein Wunsch vieler Giesinger Bürger. Erfüllt hat sich bereits ein anderer Wunsch: neben Hotellerie, renommiertem Rechenzentrum und bekanntem Autoverleihgiganten wird auch die Firma Agfa mit eigenen Flächenanteilen im neuen Parkviertel vertreten sein. »Das freut mich ganz besonders«, so Büschl.

Harald Hettich

Artikel vom 01.06.2011
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