»Halbe Ampel« soll den Verkehr auf dem Isarring entzerren

Bogenhausen · Bald freie Fahrt?

Ein vertrauter Anblick für Anwohner und Pendler: Nichts geht mehr auf dem Isarring und den Zubringerstraßen.	Foto: ikb

Ein vertrauter Anblick für Anwohner und Pendler: Nichts geht mehr auf dem Isarring und den Zubringerstraßen. Foto: ikb

Bogenhausen · Die massiven Verkehrsprobleme im 13. Stadtbezirk nerven seit knapp zehn Jahren die in Bogenhausen Wohnenden wie auch tausende Pendler. Zumindest Linderung und auch weitreichende Lösungsansätze ab Herbst sind nun endlich absehbar.

Isarring in München-Ost

Der neuralgische Punkt an der Einmündung der Ifflandstraße in den Isarring wird zum Beginn der Sommerferien ab Montag, 1. August, mit einer »halben Ampel« entschärft – der Verkehr auf der rechten Ringspur wird abwechselnd mit den Autoströmen auf der Ifflandstraße ampelgesteuert, die linke Fahrbahn des Mittleren Rings bekommt »Dauergrün«.

Abgesehen von den Behinderungen rund um den Effnerplatz mit der Skulptur Mae West – dort wird wegen des Straßenbaus der Verkehr teils einspurig kanalisiert – und weiterführend mit den Arbeiten der Tramlinie nach St. Emmeram, die etwa bis Ende August anhalten werden, gibt es noch den Brennpunkt Parkstadt mit dem Nadelöhr Revaler Straße als Querverbindung zur Richard-Strauss-Straße. Unter Berücksichtigung der Wünsche der Anwohner und einer groß angelegten, jetzt aber auf Herbst verschobenen Fahrzeugzählung soll dann endgültig ein Verkehrskonzept für Bogen- hausen erarbeitet werden.

»Stau zwischen Denninger- und Ifflandstraße« – Autofahrer stöhnen, wenn sie vor allem an Werktagen vor- und nachmittags zur Hauptverkehrszeit fast ständig diesen Verkehrshinweis auf allen Radiosendern hören. Die vom Stadtrat beschlossene, deutschlandweit einzigartige Lösung, dass – unweit der John-F.-Kennedy-Brücke auf dem Ring Richtung Schwabing – eine Spur durchgehend befahrbar ist, die andere mit der einmündenden Fahrbahn per Lichtzeichenanlage gesteuert wird, »ist rechtzeitig zum Beginn der Sommerferien fertig«, versichert Nina Lindinger, Pressesprecherin im Baureferat.

Zunächst gilt es, nach Vorlage der verkehrsrechtlichen Anordnung vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern, in diesem Monat die Arbeiten auszuschreiben. »In dem sehr groben Zeitrahmen dritte und vierte Juli-Woche«, so Lindinger, sollen die technischen Maßnahmen erfolgen, vermutlich vor allem nachts, um den Verkehrsfluss einigermaßen zu gewährleisten, »um die Behinderungen minimal klein zu halten«. Ergänzend erläutert Baureferatssprecher Jürgen Marek: »Die Arbeiten lassen sich relativ schnell realisieren, da keine straßenbaulichen Eingriffe notwendig sind, lediglich Markierungen und Leitschwellen anzubringen sind sowie die Ampeln entsprechend geschaltet werden müssen.« Dann heißt es abwarten, ob das neuartige Konzept den Verkehr entzerrt, kilometerlange Rückstaus vermieden werden. Zumindest ist damit der erste Schritt getan, das seit Eröffnung des Richard-Strauss-Tunnels im Juli 2009 nervtötende Problem zu lindern. Danach kann die weitere Planung – Isarring dreispurig ausbauen, Autofahrer von der Ifflandstraße kommend ohne Ampelsteuerung einfädeln lassen – angegangen werden.

Vor dem Hintergrund der Ifflandstraße-Lösung, angesichts der noch kreuz und quer verlaufenden Verkehrsströme, des Oktoberfests sowie der vielen Baustellen einschließlich einer mehrwöchigen Anlaufphase für alle Verkehrsteilnehmer hat die Stadt die vor Pfingsten geplante Verkehrszählung in Bogenhausen auf Oktober verschoben – eine sinnvolle, wenn auch immer wieder hinausgeschobene Maßnahme, um keine verzerrten Ergebnisse zu bekommen Dies akzeptierten auch notgedrungen die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA).

Einstimmig befürworteten trotz diverser skeptischer Anmerkungen die Kommunalpolitiker den CSU-Vorschlag, bis zur Sommerpause eine Informationsveranstaltung für die Bürger durchzuführen in Rahmen eines ganztägigen Workshops, Titel »Verkehrsflüsse im Umgriff des Richard-Strauss-Tunnels aktuell erfassen, bewerten und neu ordnen«. Dabei sollen »die Wünsche der Anwohner gesammelt und mit Verkehrsplanern, der Polizei und den zuständigen Referaten diskutiert werden«. Und weiter: Die Behörden legen die Ergebnisse der Zählung dem BA zeitnah vor und erarbeiten mit diesem und den beteiligten Fachdienststellen ein Verkehrskonzept. Dies soll dann umgehend der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert werden. ikb

Artikel vom 17.05.2011
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