»Ein Englischer Garten«: Gelder privat sammeln

Schwabing · Bürger sollen sich beteiligen

Helmuth Ammerl, Toni Hansjakob, Lutz Spandau und Hermann Grub (v.l.) setzen bei der Untertunnelung des Englischen Gartens auf die Hilfe der Bürger. 	F.: js

Helmuth Ammerl, Toni Hansjakob, Lutz Spandau und Hermann Grub (v.l.) setzen bei der Untertunnelung des Englischen Gartens auf die Hilfe der Bürger. F.: js

Schwabing · Durch bürgerschaftliches Engagement wollen Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub den Stadtrat dazu bewegen, eine Untertunnelung des Isarrings zu beschließen. Die Allianz-Umweltstiftung konnte das Architektenpaar bereits für die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie gewinnen, deren Ergebnisse im Juni vorgestellt werden sollen. Nun versuchen die Schwabinger, weitere Sponsoren zu finden.

Englischer Garten: Südteil/Nordteil

Bei einer Pressekonferenz im Seehaus haben die Initiatoren kürzlich den aktuellen Stand des Projekts vorgestellt. Die Machbarkeitsstudie, die rund 150.000 Euro kostet, wird derzeit vom Planungsbüro Obermeyer erstellt.

Unter die Erde verlegt werden soll nach den Vorstellungen der Planer eine Strecke von 300 Metern zwischen der Kennedy-Brücke und dem Biedersteiner Tunnel. Ziel sei es, den Nord- und den Südteil des Englischen Gartens miteinander zu verbinden, erklärte Grub: »Alles Weitergehende haben wir verworfen.«

Diese Variante würde voraussichtlich 50 bis 60 Millionen Euro kosten. Grub setzt nun darauf, nach dem Vorbild des Baus der Pinakothek der Moderne einen Teil der Gelder auf privater Basis zu sammeln: »Wir wollen einen Grundstock herstellen.« Mit solch einer Finanzgrundlage hofft Grub auf grünes Licht vom Stadtrat. Lutz Spandau von der Allianz-Umweltstiftung bezeichnete das »bürgerschaftliche Engagement« der Initiative als »außergewöhnlich«.

Nachdem die Stiftung mit der Finanzierung der Machbarkeitsstudie in Vorleistung getreten sei, müsse die Politik nun jedoch möglichst bald Farbe bekennen: »Es muss rechtzeitig eine Entscheidung getroffen werden, egal in welche Richtung.«

Doch auch falls sich der Stadtrat für den Bau des Tunnels aussprechen sollte, wird die Verwirklichung des Projekts noch einige Jahre dauern. Für das Vorhaben ist nämlich ein Planfeststellungsverfahren nötig. Helmuth Ammerl vom Planungsbüro Obermeyer ist allerdings optimistisch: »Wir haben nicht den Eindruck, dass wir auf Gegnerschaft stoßen.« Daher sei damit zu rechnen, dass das Verfahren schneller abgewickelt werden könne als bei anderen Tunnelprojekten, wie etwa dem am Luise-Kiesselbach-Platz.

Die politische Entscheidung für oder gegen den Tunnel dürfe jedoch nicht zu lange hinausgezögert werden, mahnte Spandau: »Großprojekte, die zu lange brach liegen, verfallen meistens.« Sollte der Stadtrat für das Vorhaben stimmen, halte er eine lange Planungsphase jedoch für unproblematisch: »Dann gehen die Dinge ihren Weg.«

Julia Stark

Artikel vom 09.03.2011
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