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Förderverein feiert zehnjähriges Bestehen
Hasenbergl · Erlebnispädagogik
Von links: Christa Stewens, Dr. Edith Wölfl und Joachim Unterländer (Landtagsabgeordneter, CSU). VA
Hasenbergl/München · »Hasenbergl goes Downtown«, mit diesen Worten eröffnete Dr. Edith Wölfl, Vorsitzende des Fördervereins Quicklebendig e.V., die Jubiläumsfeier in den Räumlichkeiten des Bayerischen Nationalmuseums. Zehn Jahre gibt es nun den Förderverein für Kinder mit emotionalem und sozialem Förderbedarf.
Der Verein des Wichern-Zentrums, mit Sitz im Münchner Hasenbergl, sammelt Spenden, um Kinder mit einem besonderen Förderbedarf zu unterstützen und erlebnispädagogische Maßnahmen zu ermöglichen. »Wir verstehen uns als Sprachrohr für diese Kinder, aber auch für deren Eltern. Die Öffentlichkeit muss über diese Problematik der seelischen Behinderung aufgeklärt werden, damit Eltern mit schwierigen Kindern nicht defamiert und die Kinder nicht einfach nur als verhaltensgestört abgestempelt werden«, erläutert Wölfl.
Unterstützung erfährt der Förderverein auch seitens der Politik. Für das Jubiläum nahmen sich neben Christa Stewens (stellvertretende Ministerpräsidentin AD, CSU), Landtagsabgeordneter Joachim Unterländer (CSU), auch Diana Stachowitz (Landtagsabgeordnete, SPD), ausgiebig Zeit. Die Kinder erfahren im Wichern-Zentrum eine intensive und auf das jeweilige Kind abgestimmte Förderung. Dabei kommt es nicht auf das Talent der Kinder an, sondern wichtig sind die richtigen Rahmenbedingungen des Unterrichts und der pädagogischen Betreuung. »Unsere Kinder sind wie Orchideen«, so Wölfl und fügt hinzu: »Sie sind sehr verletzlich. Aber mit viel Geduld, dem richtigen Dünger und einem Rahmen der Halt gibt, blühen sie auf!«
Die Erfahrung gebe dem pädagogischen Konzept recht. Die Kinder, die die Grundschule des Wichern-Zentrums verlassen, seien befähigt, normale weiterführende Regelschulen zu besuchen. Das bestätigte Michael Poitner (32 Jahre, Kunstschmiedemeister), der 1986 von einer ländlichen Grundschule in das Wichern-Zentrum wechseln musste. Er hatte aufgrund seines ADHS-Syndroms weder bei den Lehrern noch im Freundeskreis die notwendige Akzeptanz erlebt. »Mein wichtigstes Erlebnis in meiner Zeit im Wichern-Zentrum war, dass sich eine Pädagogin einmal in der Woche eine Stunde lang ausschließlich mit mir beschäftigte. Hier konnte ich von meinem flippigen, wilden Wesen runterkommen und meine Energie sinnvoll verwerten«, so Poitner. Auch heute noch sei er hyperaktiv, aber rückblickend habe ihm genau diese Erfahrung geholfen, mit schwierigen Situationen im Alltag umzugehen oder diese Energie positiv im Umgang mit Menschen umzusetzen. Michael Poitner ist nach dem Wichern-Zentrum auf das Gymnasium gegangen, hat eine Ausbildung als Kunstschmied absolviert und später auf der Meisterschule als Landesbester abgeschlossen. Heute hat er den elterlichen Familienbetrieb übernommen.
Mehr Informationen über den Förderverein finden Interessierte im Internet unter: www.quicklebendig-ev.de.
Artikel vom 02.02.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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