Walter-Sedlmayr-Platz »mit einfachen Mitteln« umgestalten

Feldmoching · Die Aufenthaltsqualität verbessern

Der Walter-Sedlmayr-Platz: Anwohner hatten im vergangenen Jahr gefordert, die Steinwüste in einen großen Parkplatz umzufunktionieren. 	Foto: ws

Der Walter-Sedlmayr-Platz: Anwohner hatten im vergangenen Jahr gefordert, die Steinwüste in einen großen Parkplatz umzufunktionieren. Foto: ws

Feldmoching · Für die einen ist es eine Steinwüste, andere bezeichnen den Walter-Sedlmayr-Platz als langweilige Asphaltfläche – wie auch immer, der im Jahr 2003 von der Stadt eröffnete Platz verbreitet den Charme einer tristen Betonanlage. Fast jeder geht denn auch eilenden Schrittes darüber und steuert zielstrebig den nahen S- und U-Bahnhof an oder kommt von dort.

Den Walter-Sedlmayr-Platz zum Leben erwecken

Bürger und Stadtteilpolitiker unternehmen immer wieder Versuche, den auf der Westseite der Gleistrasse der S 1 gelegenen Platz zu beleben, etwa mit einem Wochenmarkt. Doch alle Bemühungen sind bislang gescheitert. Frustrierte Anwohner hatten im vergangenen Jahr im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl sogar gefordert, die Steinwüste einfach in einen großen Parkplatz umzufunktionieren – allerdings ohne Erfolg. So liegt der Platz weiter im Dornröschenschlaf. Die SPD-Stadträte Heide Rieke, Dr. Reinhard Bauer und SPD-Fraktionschef Alexander Reissl starteten nun im Rathaus eine Initiative zur Verschönerung der tristen Ashaltfläche.

In ihrem Antrag forderten die Politiker das Baureferat auf zu prüfen, wie man den Walter-Sedlmayr-Platz »mit einfachen Mitteln« umgestalten könne. Gegebenenfalls müsse die Behörde mit den Erben des verstorbenen Urheberrechtsinhabers über Veränderungen der Platzgestaltung verhandeln. Der SPD zufolge wurde die Fläche nach einem Entwurf des verstorbenen Künstlers Ludger Gerdes angelegt. Eine lange Mauer schließt den Platz nach Norden hin ab. Südlich davon tut sich eine große leere Fläche auf. Diese Gestaltungselemente seien bei den Feldmochinger Bürgern »von Anfang an auf Unverständnis bis Ablehnung gestoßen«, räumen die Rathaus-Politiker in ihrem Antrag ein.

Man könne den Platz aus Kostengründen nun zwar nicht neu anlegen und alles Bestehende wegreißen. Aber »über einfache Veränderungen wie zum Beispiel Beseitigung der Mauer, Pflanzung weiterer Bäume oder Gliederung der Fläche« solle das Baureferat nachdenken, fordern die SPD-Stadträte Rieke, Bauer und Reissl. Ihr Antrag stößt im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl auf Zustimmung. Der Bezirksausschussvorsitzende Markus Auerbach (SPD) findet die Initiative der Parteikollegen im Rathaus lobenswert: Denn »der Walter-Sedlmayr-Platz liegt arg verwaist da«, kritisierte Stadtteilpolitiker Auerbach jüngst beim Jahresempfang der SPD Feldmoching-Hasenbergl.

Sogar beim politischen Gegner ernten die SPD-Stadträte mit ihrem Antrag Zustimmung – allerdings kommentiert die Rathaus-CSU deren Initiative voller Ironie: Immerhin hätten die CSU-Stadträte Mechthilde Wittmann und CSU-Fraktionschef Josef Schmid bereits am 2. Juli 2009 einen entsprechenden Antrag im Rathaus gestellt und darin gefordert, »die Aufenthaltsqualität des Platzes zu verbessern«, entgegnet CSU-Sprecher Thomas Reiner in einer Presseerklärung. Letztmalig habe das Baureferat im vergangenen November die CSU-Fraktion darüber informiert, dass sich die Verhandlungen mit den Erben des Architekten über das Urheberrecht komplizierter gestalteten als gedacht. Das Baureferat habe damals zugleich eine Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Umgestaltung des Walter-Sedlmayr-Platzes für Anfang des Jahres 2011 angekündigt, erklärt Reiner, Pressesprecher der CSU-Stadtratsfraktion.

Deshalb nimmt er die Rathaus-SPD schwer unter Beschuss: »Nun scheint diese Vorlage fertig zu sein und die SPD, von der in dieser Sache bislang nichts zu hören war, will nun natürlich auch dabei sein.« Schon vor eineinhalb Jahren habe hingegen die Rathaus-CSU die Initiative zur Verschönerung des Platzes ergriffen, was CSU-Sprecher Reiner zu der rhetorischen Frage veranlasste: »Wer hat’s erfunden?« Im Baureferat kündigte Sprecher Jürgen Marek am vergangenen Montag auf Nachfrage an, dass man zur Verbesserung der Situation am Walter-Sedlmayr-Platz eine Beschlussvorlage für den Bauausschuss des Stadtrates erarbeitet habe. Das Papier solle den Stadträten voraussichtlich im März zur Entscheidung vorgelegt werden, über den Inhalt der Vorlage mochte sich Marek nicht äußern. Nur so viel: Man werde darin auch über das Ergebnis der Klärungen mit der Urheberrechtsnachfolgerin des 2008 verstorbenen Künstlers Ludger Gerdes informieren. Wally Schmidt

Artikel vom 26.01.2011
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