BA hat Einspruch gegen das russisch-orthodoxe Kirchengebäude erhoben

Bogenhausen · Bedenken – Bau aber möglich

So könnte die russische-orthodoxe Kirche in der Knappertsbuschstraße einmal aussehen.	Graphik: Architektur Bernd Fröhlich

So könnte die russische-orthodoxe Kirche in der Knappertsbuschstraße einmal aussehen. Graphik: Architektur Bernd Fröhlich

Bogenhausen · Das Planungsreferat der Stadt München teilt die Bedenken des Bezirksausschusses (BA) zum Bau einer russisch-orthodoxen Kirche auf dem Areal an der Knappertsbuschstraße 26 gegenüber der gleichnamigen Grundschule. Die Lokalpolitiker zeigten sich quer durch alle Fraktionen sichtlich zufrieden mit diesem Fazit.

Gleichwohl wird eine »Befreiung von der im Bebauungsplan festgesetzten Nutzung katholische Kirche zu russisch-orthodoxe Kirche unter bestimmten Bedingungen in Aussicht gestellt«. Frank Otto (SPD), Vorsitzender des Bogenhausener Unterausschusses für Planung, auf die Frage eines Bürgers nach dem BA-Standpunkt: »Wir haben massiv Einspruch erhoben wegen der Baumasse, der Erscheinung des Gebäudes im Stil des vorigen Jahrhunderts, der Verkehrserschließung, den Stellplätzen für Autos und vielen weiteren Punkten. Das Planungsreferat hat unseren Vorstellungen Rechnung getragen. Laut Vorbescheid ist das Vorhaben aus vielen Gründen in der vorgelegten Form nicht möglich.«

Otto stellte aber klar: »Der Bau einer Kirche ist im Prinzip möglich, weil das Grundstück für kirchliche Zwecke vorgesehen ist. Ich vermute, dass es eine neue Planung gibt. Laut Stadt soll es für das Vorhaben einen Wettbewerb geben. Liegt das Ergebnis vor, muss ein neuer Plan präsentiert werden. Das wird eine Weile dauern.« Was »eine Weile« bedeutet, das konnte nicht definiert werden, indes war die nachgefragte »Grundstimmung der Kommunalpolitiker« klar dargelegt. Und BA-Chefin Angelika Pilz-Strasser (Grüne) assistierte kurz und bündig: »Wir werden gut hinschauen!«

Der Hintergrund des Vorhabens: Die russisch-orthodoxe Kirche hat von der katholischen Kirche das Grundstück erworben, will ein Gotteshaus mit 32 Meter hohem Turm – zehn Meter höher als die umliegenden Wohnblöcke –, ein Zentrum für 300 Personen, Kindertagesstätte und 22 Parkplätze erstellen. Priester Nikolai Zabelitch, Vorsitzender der als Bauherr fungierenden Tihon-Stiftung, bezifferte die Baukosten auf etwa zehn Millionen Euro. Der BA hatte bereits in seiner Stellungnahme zur Voranfrage dargelegt: »Der historisch monumentale Baukörper wäre ein störender Fremdkörper in der Umgebung.« ikb

Artikel vom 18.01.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...